Zecken - eine Gefahr für Mensch und Tier

Sobald du sicher bist, dass kein Teil des Parasiten in der Haut verblieben ist, musst du bei der Entsorgung aufpassen, dass keine Eier zurückbleiben.
Zecken - eine Gefahr für Mensch und Tier
Maricela Jiménez López

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Maricela Jiménez López.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2022

Zecken sind Parasiten, die der Familie der Milben angehören. Du weist sicher, dass sie gefährlich sind, da sie Krankheiten sowohl auf Menschen als auch auf Tiere übertragen können.

Zecken können deinem Haustier ernsthaft zusetzen. Die von Zecken übertragenen Krankheiten können nämlich schwere Folgen haben und sogar zum Tod des Tieres führen, wenn es nicht rechtzeitig behandelt wird.

Zu den häufigsten Erkrankungen zählen Babesiose und Ehrlichiose, die eine chronische Anämie verursachen können.

Diese Parasiten bevorzugen warme und feuchte Zonen, aus diesem Grund haften sie sich zwischen den Beinen, hinter und in den Ohren und in der Leistenregion der Vierbeiner an, um sich von deren Blut zu ernähren.

Um Zecken fern zu halten, sollten unsere Haustiere jede Woche mit speziellen Shampoos gebadet werden, lasse dich am besten vom Tierarzt beraten. Der Wohnraum bzw. Aufenthaltsort des Tieres sollte alle 15 Tage desinfiziert werden, wobei unser Vierbeiner nicht anwesend sein sollte.

Hund

Achte besonders auf die Menge und Toxizität des Desinfektionsmittels, um deinem Haustier nicht zu schaden.

Diese unangenehmen Parasiten können überdies folgende Krankheiten auf Menschen übertragen:

Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME)

Die Frühsommer-Meningoencephalitis ist eine virale Erkrankung des zentralen Nervensystems. Der Virus wird in erster Linie von Zecken auf Tiere oder Menschen übertragen.

Die Symptome beginnen ähnlich wie bei einer Sommergrippe: Fieber, Kopf- sowie Gliederschmerzen usw. Sobald jedoch das zentrale Nervensystem befallen wird, kommt es zu einer Gehirnhautentzündung oder in schweren Fällen zu einer Gehirnentzündung.

Zum Schutz vor dieser Krankheit kannst du dich, wie allgemein bekannt, impfen lassen. Eine Impfung wird besonders empfohlen, wenn du dich viel in der freien Natur aufhälst.

Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht jedes Jahr im Frühling eine aktualisierte Karte, in denen die FSME-Risikogebiete in Deutschland eingetragen sind.

Colorado-Zeckenfieber

Das Colorado-Zeckenfieber ist eine Viruserkrankung, die durch die Dermacentor-Zecke übertragen wird. Sie tritt verhäuft in Colorado (USA) auf.

Die Symptome sind folgende:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schweißausbrüche
  • Schmerzen hinter den Augen
  • Photophobie
  • Fieber
  • Allgemeine Schwäche
  • Unter anderem Muskelschmerzen

Lyme-Borreliose

Zecken, die vorher Mäuse sowie Hirsche gestochen haben, können Lyme-Borreliose übertragen. Die Lyme-Krankheit kann dann auch unsere Haustiere befallen.

Diese Krankheit ist als erstes in Lyme (USA) aufgetreten, daher der Name, doch sie ist auch in Europa verbreitet.

In der Anfangsphase dieser Erkrankung, hat sich die Infektion noch nicht auf den ganzen Körper verbreitet, was in der zweiten Phase geschieht, wobei dann der ganze Organismus allmählich bis zur Endphase komplett befallen wird.

Um diese Krankheit zu übertragen, muss die Zecke zwischen 24 und 36 Stunden am Körper haften.

Symptome dieser Erkrankung sind:

  • Niedergeschlagenheit
  • Fieber
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen

Die Zecken können so klein sein, dass es manchmal schwer fällt, diese am Körper zu entdecken.

Lyme-Borreliose kann bei einer frühzeitigen Diagnose dann mit Antibiotika geheilt werden.

In der dritten Phase, also in der Endphase der Krankheit, können Gelenkanschwellungen, Herzrhythmus- sowie Nervensystemstörungen auftreten.

Rocky-Mountains-Fleckfieber

Diese Bakterienerkrankung wird ebenfalls durch Zecken übertragen, wobei die Zecke dann länger als 20 Stunden am Körper haften muss, um diese zu übermitteln.

Diese Infektion tritt vor allem in Nord-, Mittel- und Südamerika auf.

Symptome des Rocky-Mountains-Fleckfieber:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Muskelschmerzen
  • Verwirrung

Die Zecke sollte vom Arzt vorsichtig aus der Haut gezogen werden, danach ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig, um die Infektion zu beseitigen.

Lähmung durch Zeckenbiss

Ein Neurotoxin der Speicheldrüse einiger Zecken kann bei Kindern dann eine Lähmung verursachen. Normalerweise wird diese mit der korrekten Entfernung der Zecke geheilt.

Das Kind kann folgende Symptome aufweisen:

  • Kribbelgefühl
  • Schwäche
  • Koordinationsstörungen
  • Unsicheres Gehen

Tularämie durch Zecken

Diese Infektion wird durch einen Zeckenstich, einen Biss eines befallenen Nagetieres sowie durch Kontakt mit infinziertem Wildfleisch verursacht.

Tularämie kommt verhäuft in Nordamerika, Europa und Asien vor.

Die Symptome sind folgende:

  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Muskelschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Atembeschwerden, usw.

Diese Infektionskrankheit kann bei 5% der nicht behandelten Fälle tödlich ausgehen.

Außerdem können folgende Komplikationen auftreten: Herzbeutelentzündung (Perikarditis), Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis), Hirnhautentzündung oder Neumonie.

Wie kann man eine Zecke auf korrekte Weise entfernen?

Um eine Zecke aus der Haut zu entfernen, solltest du bestimmte Aspekte beachten:

Die Zecke solltest du mithilfe einer Pinzette am Kopf oder am Mund greifen, wobei du dann leicht aber fest ziehen musst.

Du solltest möglichst darauf achten, die Zecke nicht zu quetschen, da sich Blut und Eier verbreiten und infizieren können. Außerdem ist es wichtig, dass der Kopf nicht an der Haut hängen bleibt.

Eine weitere Möglichkeit, die Zecke zu entfernen, ist die Stelle mit Alkohol, Jod oder Paraffin zu durchnässen, sodass sich die Zecke von alleine löst.

Beachte folgendes…

  • Benutze Handschuhe oder ein Papiertuch.
  • Reinige nach der Entfernung deine Hände sowie die betroffene Stelle gründlich mit Wasser und Seife.
  • Solltest du dann Schwierigkeiten haben, den Kopf zu entfernen, suche sofort einen Arzt auf.
  • Entsorge die Zecke in einem geschlossenen Behälter und achte dann besonders auf mögliche Symptome die oben genannten Erkrankungen.

Vorsorge

  • Wenn du in Weidengegenden und Waldgebieten spazieren gehst, solltest du möglichst lange Ärmel und Hosen tragen.
  • Trage geschlossenes Schuhwerk.
  • Deine Kleidung sollte nicht sehr dunkle Farben haben, so dass du mögliche Zecken an der Kleidung leicht entdecken kannst.
  • Benutze Insektenspray für deine Kleidung.
  • Stecke dein Hemd dann in die Hose.
  • Achte auf deine Haustiere, kontrolliere diese regelmäßig auf mögliche Zecke am Körper.

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