Was macht man mit Selleriesamen?
Selleriesamen verfeinern nicht nur Gerichte, sondern werden auch traditionell als Heilmittel eingesetzt. Erfahre heute mehr über Selleriesamen: wie du sie einsetzt, warum sie in der Naturheilkunde verwendet werden und wo man sie kaufen kann.
Sei gespannt und lerne Neues!
Selleriesamen: nicht nur im Gartenbau
Selleriesamen werden bei uns hauptsächlich im Gartenfachhandel verkauft, um Stangen- oder Knollensellerie im eigenen Garten aus Samen zu ziehen.
Diese Selleriesamen sind jedoch nicht zum Verzehr geeignet! Möchtest du Selleriesamen als Lebensmittel zum Würzen oder als Naturheilmittel verwenden, kaufe bitte nicht im Gartenmarkt!
Wenn du Selleriesamen zum Verzehr kaufen möchtest, wirst du im Naturkostladen, Bioladen oder der Apotheke fündig. Selleriesamen werden als Gewürz in der Gewürzabteilung oder als Tee in der Apotheke verkauft.
Im konventionellen Handel oder im Supermarkt um die Ecke wirst du nicht fündig werden. Eventuell hat der Asia-Shop das Gewürz vorrätig.
Du magst den Geschmack von Sellerie?
Wie wendet man die Samen als Gewürz an?
Selleriesamen haben ein angenehmes Aroma nach Sellerie, welches umso intensiver wird, wenn die Samen zerdrückt oder gemörsert werden, weil dann die ätherischen Öle freigesetzt werden, welche für den charakteristischen Geschmack verantwortlich sind.
Auch für einen Tee solltest du die Samen daher nicht bloß mit heißem Wasser überbrühen, sondern vorher etwas zerdrücken, um das volle Aroma und die volle Wirkung als Naturheilmittel nutzen zu können.
Natürlich kannst du die Samen auch geschrotet kaufen, das hat denselben Effekt.
Rezeptideen
In Mitteleuropa werden Selleriesamen selten zum Würzen verwendet, weswegen du vielleicht mit deiner Packung Samen etwas überfordert in der Küche stehen könntest.
Im US-amerikanischen Krautsalat „Cole Slaw“ kommt das Gewürz reichlich vor, aber auch in folgenden Gerichten kannst du die Samen einsetzen:
- Auf Fladenbrot
- In Grillmarinaden
- In Sauerkonserven
- Zum Würzen von Fisch
- Zum Abschmecken von „Bloody Mary“
- Als Suppengewürz in Eintöpfen
- Zu Wintergemüse (Rüben, Wurzeln und Knollen)
- In Frischkäsezubereitungen
Hast du dich einmal an dieses seltene Gewürz herangetastet, werden dir noch mehr Anwendungsmöglichkeiten einfallen. Insbesondere, wenn du gerne indisch oder asiatisch kochst, werden dir die Samen gut gefallen.
Wie wäre es damit?
Rezept für winterlichen Salat aus Wurzelgemüse
Wie bereits gesagt, harmoniert das Gewürz bestens mit Wintergemüse wie Wurzeln, Rüben und Knollen. Passend dazu haben wir hier ein Rezept für dich, mit dem du Selleriesamen ausprobieren kannst. Du brauchst:
- 350 Möhren
- 220g Rettich (mild)
- 150 Petersilienwurzel
- 350g Knollensellerie
- 50g Walnüsse (gehackt)
- 1 Bund Stangensellerie
- 3 EL Orangensaft
- 1 EL Nussöl
- 1 EL Essig
- 1 TL Selleriesamen
Rasple das geputzte Wurzelgemüse feine und mische es mit Nüssen und Orangensaft. Schneide den Bund Stangensellerie in feine Ringe und gib diese zum Wurzelgemüse dazu.
Stelle aus Essig und Öl ein Dressing her und mische alle Zutaten bis auf die Samen unter.
Zerdrücke die Samen mit einem Mörser oder in einem Gefrierbeutel mit einer Glasflasche und würze damit den Salat großzügig.
Wenn du magst, kannst du noch kleine Stücke Orangenfilets unter den Salat heben und mit Zesten von Orangenschalen dekoriert servieren.
Anwendung in der Naturheilkunde
So wie viele Gewürze werden auch Selleriesamen seit Generationen traditionell in der Naturheilkunde eingesetzt. Die kleinen, hellbraunen Samen sollen folgende Eigenschaften aufweisen:
- Verdauungsfördernd
- Entspannend
- Blutdrucksenkend
- Entwässernd und harntreibend
Diese Wirkung ist allerdings nur überliefert und wissenschaftlich (noch?) nicht bewiesen. Probiere einfach aus, ob es bei dir gegen deine Beschwerden hilft!
In der Naturheilkunde wird aus den Samen ein Tee gekocht. Lasse ihn mindestens 10 Minuten ziehen!
Gefahrenhinweis!
Selleriesamen können schwere allergische Reaktionen auslösen, die bis hin zum anaphylaktischen Schock reichen!
Hast du die Samen also noch nie gegessen, probiere zunächst eine kleine Menge davon, bevor du die Samen großzügig zum Würzen oder als Heilmittel einsetzt! Man spricht hier auch vom Sellerie-Karotten-Beifuß-Syndrom.
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