Ursachen für Hyperpigmentierung

Eine Hyperpigmentierung ist in den meisten Fällen harmlos, kann jedoch zum Teil lästig und unschön sein. Meist entstehen diese Hautflecken durch Sonnenexposition im Gesicht, auf den Händen oder den Armen. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Ursachen für Hyperpigmentierung
Maria del Carmen Hernandez

Geschrieben und geprüft von der Dermatologin Maria del Carmen Hernandez.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Als Hyperpigmentierung bezeichnet man im Allgemeinen die Ansammlung von Melanin an einer spezifischen Hautstelle. Verschiedenste Ursachen können zu diesen Hautflecken führen, die häufig im Gesicht, auf den Händen oder den Armen sichtbar werden. Wie kommt es dazu und wie kann man Pigmentflecken verhindern?

Die Hautfarbe ist natürlichen Pigmenten wie Hämoglobin, Melanin und Carotinoiden zu verdanken. Melanin gibt auch den Augen und den Haaren ihre Farbe. Es entsteht durch die Vorläufer Tyrosin und Tyrosinase in den Melanosomen, das sind spezialisierte Organellen in den Pigmentzellen.

Die wichtigste Funktion dieses Pigments ist der Schutz der DNA vor UV-Strahlung. Bei einer Überstimulation können allerdings unschöne Pigmentflecken entstehen.

Wie kommt es zur Hyperpigmentierung?

Ein in der Zeitschrift Pigment Cell & Melanoma Research veröffentlichter Artikel weist darauf hin, dass die Sonnenexposition zu den häufigsten Ursachen für Hyperpigmentierung gehört. Die Sonne stimuliert die Haut, die Melanin produziert, um sich vor der UV-Strahlung zu schützen.

Dieser Bräunungseffekt, den viele im Sommer nutzen, kann allerdings durch die Hautschädigung auch zu Hautflecken führen. Zu den Risikofaktoren gehören folgende:

  • Genetische Prädisposition
  • Altersflecken: Mit zunehmendem Alter und häufiger Sonnenbestrahlung kommt es häufiger zu Pigmentflecken.
  • Verletzungen: Nach einer Hautwunde durch eine Verbrennung, einen Schnitt, Schuppenflechte oder ein Ekzem können Pigmentflecken zurückbleiben.
  • Hormonelle Ursachen: Melasma oder Chloasma. Diese Pigmentflecken entstehen durch weibliche Sexualhormone, welche die Melaninproduktion stimulieren, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt ist. Dazu kann es zum Beispiel in der Schwangerschaft oder durch eine Hormontherapie kommen.
  • Sonnenexposition: UV-Strahlung ist die häufigste Ursache für Hyperpigmentierung. Es kann sich zum Beispiel um Altersflecken, Sonnensprossen oder Melasmen handeln.
  • Medikamente: Verschiedene Hormonbehandlungen, Chemotherapie, Arzneimittel gegen Malaria, Antibiotika, Blutgerinnungshemmer oder andere Arzneimittel können ebenfalls zu einer Hyperpigmentierung führen.
  • Krankheiten: Es könnte sich auch um ein Anzeichen auf eine Krankheit, einen Vitaminmangel, eine Autoimmunkrankheit, Magen-Darm-Probleme oder Stoffwechselstörungen handeln.
Hyperpigmentierung durch Sonnenexposition
Sonnenbäder zählen zu den häufigsten Ursachen für Hyperpigmentierung. In den meisten Fällen stehen Pigmentflecken damit in Verbindung.

Vorsorge gegen Hyperpigmentierung

Verschiedene allgemeine Maßnahmen können das Risiko für Pigmentflecken reduzieren. Allerdings sollten diese jeden Tag in die Praxis umgesetzt werden. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Pigmentflecken stellen für Experten eine Herausforderung dar. Zwar gibt es sehr fortschrittliche Behandlungsmöglichkeiten, doch es ist nicht einfach, dieses Problem zu beseitigen. Aus einer in der Zeitschrift Indian Journal of Dermatology veröffentlichen Studie geht hervor, dass die äußerliche Behandlung bei den meisten Patienten wirkungslos ist. Doch welche Optionen gibt es?

  • Chemisches Peeling: Damit können die Pigmentflecken reduziert werden, denn es entsteht neue Haut, die das Hautbild verbessert. 
  • Laserbehandlung: Die Wirkung ist ähnlich wie bei einem professionellen Peeling, doch der Dermatologe kann dabei die Haut viel präziser behandeln. Die besonders betroffenen Stellen werden mit einem hochfrequenten Laserstrahl beseitigt. Je intensiver die Behandlung, desto effizienter ist sie auch in tieferen Hautschichten.
  • Salben: Hydrochinon in geringer Konzentration ist in vielen Fällen sehr hilfreich. Allerdings ist Vorsicht geboten, um die Haut nicht zu reizen und Flecken durch eine Verletzung zu verhindern. Vitamin C wirkt ebenfalls sehr effektiv gegen Pigmentflecken, wenn es in Kombination mit anderen Wirkstoffen zum Einsatz kommt. In letzter Zeit kommen auch Substanzen wie Kojisäure, Arbutin, Retinoide und Azelainsäure vermehrt zur Verwendung.
Hyperpigmentierung
Die Evidenz über die Wirksamkeit äußerlicher Behandlungen gegen die Hyperpigmentierung ist noch begrenzt. Sie scheinen jedoch nach wiederholter Anwendung vorteilhaft zu sein.

Abschließende Bemerkung

Wenn neue Pigmentflecken oder Unregelmäßigkeiten durch Hyperpigmentierung entstehen, lässt du dich am besten vom Hautarzt untersuchen. Er kann feststellen, ob es sich um eine normale Erscheinung handelt oder ob eine Behandlung notwendig ist. Außerdem kann er dich genau über die verschiedenen Behandlungsmethoden informieren.

Vergiss allerdings nicht, dass die Resultate nicht von einem Tag auf den anderen zu sehen sind. Die Behandlung von Pigmentflecken erfordert Zeit und Konstanz. Du solltest sie durch die grundlegende Hautpflege ergänzen und dich immer gut vor der Sonne schützen.


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