Nachhaltige Ernährung: Was ist das?

Das Modell der nachhaltigen Ernährung geht weit über die Gesundheit hinaus. Wir erklären dir heute Wissenswertes zu diesem Thema. 
Nachhaltige Ernährung: Was ist das?
Saúl Sánchez Arias

Geprüft und freigegeben von dem Ernährungsberater Saúl Sánchez Arias.

Geschrieben von Saúl Sánchez Arias

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die nachhaltige Ernährung bezweckt nicht nur die Gesundheit zu fördern, sondern gleichzeitig auch die Umwelt zu schonen. Der Klimawandel hat sich zu einem unserer wichtigsten Probleme entwickelt und könnte sogar das Überleben der Menschheit auf der Erde gefährden. Deshalb sind verschiedenste Maßnahmen grundlegend, um diese Situation im Rahmen des Möglichen zu verbessern. Auch mit der richtigen Ernährung können wir einen Beitrag leisten.

Wir erklären dir heute, was man unter nachhaltiger Ernährung versteht und wie du sie selbst umsetzen kannst, um damit deine Gesundheit und die Umwelt zu schonen!

Nachhaltige Ernährung: ein respektvolles Ernährungsmodell

Ein Artikel, der in der Zeitschrift The Proceedings of the Nutrition Society veröffentlicht wurde, erklärt, dass das Hauptziel der nachhaltigen Ernährung darin besteht, den ökologischen Fußabdruck des Menschen zu reduzieren. Es geht also unter anderem darum, weniger Energie und weniger Chemikalien in der landwirtschaftlichen Produktion einzusetzen.

Darüber hinaus ist es in dieser Ernährungsform wesentlich, regionale und saisonale Lebensmittel zu verzehren, um den Brennstoffverbrauch zu reduzieren, indem lange internationale Transporte vermieden werden. Die Beachtung verschiedener grundlegender Richtlinien kann einen wichtigen Beitrag leisten, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

Andererseits sind in der nachhaltigen Ernährung pflanzliche Lebensmittel besonders wichtig, denn für die Fleischproduktion sind gewaltige Anbauflächen für die Futtermittel notwendig. Deshalb ist die ökologische Belastung groß. Außerdem erzeugen auch die Tiere selbst Treibhausgas.

Nachhaltige Ernährung
Nachhaltige Ernährung unterstützt die regionale Wirtschaft und die Erzeuger vor Ort.

Nachhaltig und gesund

Die nachhaltige Ernährung ist jedoch nicht nur für die Umwelt gut. Sie hat auch für die Gesundheit viele Vorteile. Denn viel frisches Obst und Gemüse wird unter anderem mit einem besseren Stoffwechsel assoziiert. Eine Revision von Forschungsstudien aus dem Jahre 2017 stellt eine Beziehung zwischen dem Konsum von Gemüse und einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten her.

Unter anderem ist dies auf die in Obst und Gemüse enthaltenen Flavonoide zurückzuführen. Es handelt sich um antioxidative und entzündungshemmende Wirkstoffe. Häufig sind Flavonoide die Pigmente, die den Lebensmitteln ihre Farbe verleihen. Aus einer in der Zeitschrift Journal of Medicinal Food veröffentlichten Studie geht hervor, dass sie das Risiko für neurologische Krankheiten wie Parkinson reduzieren.

Noch ein interessanter Artikel: Kalte Gemüsesuppen: 5 leckere Rezepte

Nachhaltige Ernährung: Weniger Fertigprodukte

Wie bereits erwähnt, sind regionale Lebensmittel in einer nachhaltigen Ernährung besonders wichtig. Diese sollten möglichst wenig verarbeitet sein. Gleichzeitig solltest du so gut wie möglich auf Fertigprodukte verzichten, die viele ungesunde Kalorien liefern.

Außerdem sind Fertigprodukte häufig für verschiedene komplexe Krankheiten verantwortlich. Ein Beispiel dafür ist Diabetes. Diese endemische Krankheit steht mit einer ungesunden Ernährung mit großen Mengen an zugesetztem Zucker im Zusammenhang. Aus einer systematischen Revision aus dem Jahre 2017 geht hervor, dass der regelmäßige Konsum von Fertigprodukten den Stoffwechsel beeinträchtigt.

Doch nicht nur der Stoffwechsel profitiert von einer nachhaltigen Ernährung. Auch für das Herz-Kreislauf-System hat eine Ernährung mit viel Gemüse Vorteile. Denn damit reduziert sich das Risiko für Herzkrankheiten.

Experten versichern außerdem, dass Lebensmittel mit Transfetten systemische Entzündungen auslösen können und dadurch auch Arteriosklerose mit Durchblutungsstörungen.

Nachhaltige Ernährung: Obst darf nicht fehlen!
Die nachhaltige Ernährung empfiehlt frisches Obst und Gemüse und den Verzicht auf hoch-prozessierte Lebensmittel.

Auch dieser Artikel könnte dich interessieren: Hoch-prozessierte Lebensmittel und Zellalterung

Diese Ernährungsform fördert die regionale Wirtschaft

Wichtig ist auch, dass die nachhaltige Ernährung gleichzeitig Vorteile für die regionale Wirtschaft hat. Der Kauf regionaler Produkte fördert die Erzeuger und verbessert so auch die allgemeine wirtschaftliche Situation.

Die Präsenz multinationaler Unternehmen im primären Sektor ist dadurch geringer. Diese Unternehmen bieten oft schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne. Die nachhaltige Ernährung verbessert also nicht nur die Gesundheit und schont die Umwelt, sie hilft auch den Landwirten der Region und somit der ganzen Bevölkerung.

Stelle auch du auf eine nachhaltige und respektvolle Ernährung um!

Du kennst jetzt einige Vorteile dieser Ernährungsform und kannst sie ganz einfach in die Praxis umsetzen. Fördere deine Gesundheit, respektiere die Umwelt und tue so gleichzeitig etwas für die regionale Wirtschaft und deine direkten Mitmenschen.

Dieses Ernährungsmodell ermöglicht es, Ungleichheiten zu reduzieren und begünstigt ein vielseitiges, gesundes Ökosystem. Die Vorteile beginnen bei dir selbst, denn du kannst damit das Risiko für komplexe Krankheiten reduzieren. 

Beim nächsten Einkauf solltest du deshalb unbedingt die Etiketten genau lesen und dich für frische und regionale Lebensmittel entscheiden!


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Aune D., Giovannucci E., Boffetta P., Fadness LT., et al., Fruit and vegetable intake and the risk of cardiovascular disease, total cancer and all cause mortality a systematic review and dose response meta analysis of prospective studies. Int J Epidemiol, 2017. 46 (3): 1029-1056.
  • Jung UJ., Kim SR., Beneficial effects of flavonoids against parkinson’s disease. J Med Food, 2018. 21 (5): 421-432.
  • Schwingshackl L., Hoffman G., Lampousi AM., Knuppel S., et al., Food groups and risk of type 2 diabetes mellitus: a systematic review and meta analysis of prospective studies. Eur J Epidemiol, 2017. 32 (5): 363-375.
  • Valenzuela CA., Baker EJ., MIles EA., Calder PC., Eighteen carbon trans fatty acids and inflammation in the context of atherosclerosis. Prog Lipid Res, 2019.
  • Lang T., Mason P., Sustainable diet policy development: implications of multi criteria and other approaches, 2008-2017. Proc Nutr Soc, 2018. 77 (3): 331-346.
  • Serra-Majem, L. “Nutrición comunitaria y sostenibilidad: concepto y evidencias.” Revista Espanola de Nutrición Comunitaria 16.1 (2010): 35-40.
  • Serra-Majem, Lluis, and Adriana Ortiz-Andrellucchi. “La dieta mediterránea como ejemplo de una alimentación y nutrición sostenibles: enfoque multidisciplinar.” Nutrición hospitalaria 35.4 (2018): 96-101.
  • Campos Muñoz, Jesulin. “Hipótesis dieta-corazón?: A propósito del “Minnesota Coronary Experiment.” Revista Medica Herediana 28.2 (2017): 134-135.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.