Mandelmilchkonsum bei Kindern: Vorteile und Nachteile

Für Kinder, die allergisch auf Kuhmilchproteine reagieren, kann Mandelmilch ein effektiver Ersatz sein. Hier sind die Vorteile.
Mandelmilchkonsum bei Kindern: Vorteile und Nachteile
Saúl Sánchez Arias

Geschrieben und geprüft von dem Ernährungsberater Saúl Sánchez Arias.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Mandelmilchkonsum bei Kindern ist eine neue Modeerscheinung in der westlichen Ernährung, da man dadurch Milchprodukte ersetzen kann. Man verwendet sie als flüssiges Produkt für Menschen mit Laktoseintoleranz. Sie ist jedoch nicht für jeden geeignet.

Man sollte wissen, dass Milch ein gutes Lebensmittel ist, das nicht unbedingt ersetzt werden sollte. Es sei denn, es gibt einen medizinischen Grund dafür. Eine Laktoseintoleranz muss daher richtig diagnostiziert werden, sonst verzichtet man damit auf ein wichtiges Nahrungsprodukt, das hochwertige Proteine und Fette liefert.

Ab welchem Alter ist Mandelmilchkonsum ratsam und warum?

Wir sollten berücksichtigen, dass Muttermilch nachweislich die beste Nahrung für Kinder bis zum Alter von 6 Monaten ausschließlich und bis zum Alter von 2 Jahren ergänzend ist. Es ist wichtig, dass die Einführung von nicht-mütterlichen Produkten schrittweise erfolgt und dass man die Ratschläge des Kinderarztes beachtet.

Aus technischer Sicht kann man Nüsse und Trockenfrüchte ab einem Alter von 6 Monaten einführen, wobei man empfiehlt, dass diese nur zerkleinert gegessen werden, um ein Verschlucken zu vermeiden. In diesem Sinne könnte man die Mandelmilch also im sechsten Monat einführen.

Du solltest jedoch sehr vorsichtig damit sein, welches Mandelmilchprodukt du verwendest. Viele enthalten zugesetzten Zucker, was den Nährwert stark reduziert. Es ist klar, dass eine regelmäßige Aufnahme von einfachen Kohlenhydraten einen negativen Einfluss auf die Gesundheit eines Kindes hat. Dies belegt außerdem eine Studie, die im Journal of Pediatric Gastroenteerology and Nutrition veröffentlicht wurde.

Mandelmilchkonsum
Pflanzliche Milch kann man nach dem sechsten Lebensmonat in die Ernährung von Säuglingen integrieren.

Um mehr zu erfahren: Pflanzliche Milch – 5 Möglichkeiten

Mandelmilchkonsum bei Kindern: Vorteile

Im Folgenden erläutern wir die Vorteile des Mandelmilchkonsums bei Kindern.

Reduziertes Risiko von Allergien

Die frühe Einführung von Mandeln in die Ernährung reduziert das Risiko, später eine Allergie gegen Nüsse zu entwickeln. Dies spricht natürlich für Mandeln. Es muss auch beachtet werden, dass diese Lebensmittel hochwertige Fette und Proteine enthalten. Darüber hinaus sind sie in der Lage, Mikro- und Phytonährstoffe zu liefern.

Eine Option für Kinder mit Kuhmilcheiweißallergien

Für jene Kinder, für die es aufgrund von allergischen Prozessen nicht möglich ist, Kuhmilch zu konsumieren, ist Mandelmilch eine großartige Option. Natürlich sollte das Stillen immer oberste Priorität sein.

Wenn es jedoch eine Art Einschränkung für das Stillen selbst gibt, ist es auch möglich, Flaschen mit Pflanzenmilch vorzubereiten. Dadurch vermeidet man Prozesse, die Entzündungsreaktionen verstärken.

Mineralversorgung

Wie wir bereits erfahren haben zeichnen sich Nüsse und Trockenfrüchte dadurch aus, dass sie eine vollständige Versorgung mit Mineralien bieten, unter denen besonders Zink hervorsticht. Dieser Mikronährstoff ist laut einer in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichten Studie essentiell für die richtige Funktion des Immunsystems. Dieser Mineralstoff beeinflusst die Differenzierung der Zellen, aus denen die Verteidigungslinien des Körpers bestehen.

Mandelmilchkonsum
Zink ist ein Nahrungselement, das man mit einer verbesserten Leistungsfähigkeit des Immunsystems bei Kindern und Erwachsenen in Verbindung bringt.

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Gegenanzeigen und Nachteile des Mandelmilchkonsums bei Kindern

Wir haben bereits gesagt, dass Muttermilch die beste Nahrung für Säuglinge ist. Doch auch Kuhmilch leistet einen interessanten Beitrag zu wichtigen Nährstoffen. Der Mandelmilch hingegen fehlt es an hochwertigen Proteinen und Fetten und sie verfügt daher nicht über ausreichend Makronährstoffe.

Darüber hinaus enthalten einige Versionen hohe Mengen an zugesetztem Zucker, was sich nachteilig auf den Stoffwechsel des Babys auswirkt. Daher ist es entscheidend, auf die Kennzeichnung zu achten, um ultra-verarbeitete Produkte zu vermeiden, da diese einen negativen Effekt haben können.

Außerdem sollten wir bedenken, dass Mandelmilch zu einem hohen Anteil aus Wasser besteht mit einer Spur von Nüssen, sodass wir ein eher geschmacksneutrales und nicht allzu nützliches Produkt erhalten. Abgesehen von dem Vorteil, dass das Risiko geringer ist, Allergien zu entwickeln, gibt es viele andere Lebensmittel mit höherer Qualität.

Mandelmilchkonsum bei Kindern als Option für Allergiker

Wie wir in diesem Artikel erklärt haben, ist der Mandelmilchkonsum bei Kindern sinnvoll, um die Entwicklung von Allergien zu verhindern. Außerdem kann man damit den Verzehr von Kuhmilch bei Personen vermeiden, die diese nicht vertragen oder Autoimmunkrankheiten gegenüber den Proteinen entwickeln.

Mandelmilch kann man ab einem Alter von 6 Monaten einführen, obwohl das Stillen immer die bevorzugte Option sein sollte. Dadurch wird das Baby mit allen Nährstoffen versorgt, die es braucht, um sich gesund zu entwickeln.


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