Höflichkeit ist der Duft des Lebens, ein Abbild der Großzügigkeit

Höfligkeit ist nicht nur für unsere Mitmenschen von Vorteil, man fühlt sich auch selbst damit viel besser und ist damit mit sich und der Welt im Einklang.
Höflichkeit ist der Duft des Lebens, ein Abbild der Großzügigkeit
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Höflichkeit ist eine persönliche Tugend. Schon in der Kindheit lernen wir Regeln der Höflichkeit und des Zusammenlebens, doch fruchtet die Erziehung nicht immer. Es handelt sich um Werte, die ehrlich umgesetzt werden müssen, was den Willen dazu voraussetzt.

Höflichkeit ist Synonym von Freundlichkeit, die wiederum die Anerkennung der Mitmenschen zur Folge hat. Diese Form des Respekts sollte jeder von uns ausüben, um zwischenmenschliche Beziehungen angenehm zu machen und zu genießen.

Wir laden dich ein, mit uns darüber nachzudenken. 

Höflichkeit, eine Art, positive Energie zu übertragen

Du kennst sicher die Kraft einer kleinen freundlichen Geste im Alltag. “Dankeschön” oder “Wie geht es dir?” sind beispielsweise Rituale, die helfen, schöne Beziehungen zu unseren Mitmenschen aufzubauen.

Wichtig ist auch die gute Absicht und ein gutes Einfühlungsvermögen, um die Lage unserer Mitmenschen zu erkennen. Nähe, ein klarer Wille und Respekt sind Werte die das Leben erleichtern und helfen, die Bedüfnisse der Mitmenschen zu erkennen. 

Anschließend sehen wir uns ein paar konkrete Aspekte zu diesem Thema an.

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Warum gibt es Menschen, die Höflichkeit nicht kennen

Höflichkeit ist mehr als gute Sitten, die wir in der Kindheit lernen. Es handelt sich um Aspekte, die darüber hinaus gehen, jemanden zuerst eintreten zu lassen, sich zu bedanken, im Bus einer Person den Sitz anzubieten oder zuzuhören, bevor man selbst spricht.

Höflichkeit ist ein persönlicher Wert, der nicht von jedem mit Ehrlichkeit praktiziert wird.

  • Unhöfliche Personen haben kein Einfühlungsvermögen den Mitmenschen gegenüber. Meist stellen sie sich selbst an die erste Stelle und nehmen eine hochmütige und herausfordernde Haltung ein.
  • Höflichkeit ist eine Strategie, die es uns ermöglicht, uns dem Umfeld besser anzupassen. Menschen, denen diese Eigenschaft fehlt, erwarten immer, dass ihre Mitmenschen sich an sie anpassen.

Pier Massimo Forni ist Doktor und Professor an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA) und Forscher auf dem Gebiet des Sozialverhaltens. Sein Buch “Choosing Civility: The 25 Rules of Considerate Conduct” (“Die 25 Regeln des rücksichtsvollen Verhaltens”) ist lesenswert.

Forni geht davon aus, dass fehlende Höflichkeit oft zu unterschiedlicher sozialer Aggresivität führt. Es könnte sich allerdings auch um ein psychologisches Problem oder emotionale Unreife handeln.

Arten der Höflichkeit

Der Sozialwissenschaftler Stephen Levinson unterscheidet 2 verschiedene Arten von Höflichkeit:

  • Negative Höflichkeit: Diese hat viel mit der Achtung der Mitmenschen zu tun und drückt sich beispielsweise in folgenden Sätzen aus: “Wenn Sie damit einverstanden sind” oder “Wenn es Sie nicht stört, dass ich dies mache”.
  • Positive Höflichkeit: Diese bezweckt insbesondere eine positive Beziehung zu unseren Mitmenschen. Die positive Höflichkeit geht weit über die Achtung hinaus. Dabei werden Sprache, Gesten und Handlungen gepflegt, da man das Beste von sich geben möchten.

Grund dafür ist, dass man sich damit wohl fühlt, ohne irgendwelche Interessen zu verstecken, es handelt sich um einen Charakterzug.

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Höflichkeit und liebenswürdige Menschen

Du kennst sicher Personen, die dich bereits beim Kennenlernen mit ihrer Liebenswürdigkeit überraschen und dir spontan Hilfe und Unterstützung anbieten.

  • Anfangs sieht dies vielleicht so aus, als ob Interessen dahinter stecken würden. Man könnte denken, dass Spontaneität und Edelmut nicht normal sind.
  • Doch es gibt Personen, die ehrlich und zuvorkommend sind, echte emotionale Offenheit zeigen und einen liebenswürdigen Charakter aufweisen. Sie machen die Welt lebenswert und besser.

Liebenswürdige Menschen helfen uns, auch so zu sein: 

  • Eine respektvolle Sprache zu sprechen, in der die emotionale Offenheit zu spüren ist: “Ich verstehe”, “Ich fühle mit dir”…
  • Wirkliches Interesse wird gezeigt, indem man sich um Mitmenschen sorgt und sich für sie bemüht, um ihre Situation oder ihren Gemütszustand zu verbessern.
  • Ehrlichkeit steht an erster Stelle. Manchmal wird Höflichkeit zu Unaufrichtigkeit. Wir bedanken uns, sagen guten Morgen und informieren uns über bestimmte Dinge, weil wir uns verpflichtet fühlen und nicht weil wir wirklich interessiert sind. Doch Unaufrichtigkeit spürt man schnell.
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Die Grundlage für Höflichkeit, Respekt und Anerkennung ist ein emotioanles Gleichgewicht. Es ist schwierig, Einfühlungsvermögen zu zeigen und optimistisch zu sein, wenn wir Wut oder Groll verspüren.

Natürlich kann der Gemütszustand schwanken und wir sind nicht immer so, wie wir das gerne hätten. Deshalb ist es wichtig, Tag für Tag das innere emotionale Gleichgewicht zu nähren. Nur wenn wir mit uns selbst zufrieden sind, können wir das Beste von uns geben; n ämlich unsere positive Energie.


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  • Stöger, G. (2002). Wer schon Platz genommen hat, mus nicht zum Hinsetzen aufgefordert werden. In Dürfen die das? Kunst als sozialer Raum.

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