Heimlich-Handgriff >> Maßnahme bei Erstickungsgefahr

Das Heimlich-Manöver wird nur dann durchgeführt, wenn es zu einer kompletten Verlegung der Atemwege kommt und die betroffene Person nicht husten, sprechen oder atmen kann.
Heimlich-Handgriff >> Maßnahme bei Erstickungsgefahr
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Es kann vorkommen, dass du dich verschluckst und Hilfe brauchst, um nicht zu versticken. Vielleicht geht es auch um eine andere Person, die sich in dieser Lage befindet. In diesem Fall ist es sehr wichtig zu wissen, wie das Heimlich-Manöver angewendet wird, denn es kann Leben retten.

Es kommt immer wieder vor, dass sich jemand verschluckt. Nicht immer hilft es, auf den Rücken zu klopfen. Das Heimlich-Manöver ist in diesem Fall weitaus nützlicher.

Erfahre anschließend mehr darüber. 

Verlegung der Luftröhre

In der Fachsprache spricht man von Verlegung, wenn sich eine Person verschluckt und nicht mehr richtig atmen kann.

  • Bei der Verlegung der Atemwege handelt es sich um einen Notfall. Wenn dies nur teilweise erfolgt, beginnt die betroffene Person zu husten. Der Hustenreiz ist ein Abwehrmechanismus des Körpers, um den verschluckten Fremdkörber auszustoßen. Sollte der Fremdkörper sichtbar sein, kannst du diesen mit zwei Fingern, also Daumen und Zeigefinger, entfernen.
  • Die Situation kann mit einem einfachen Verschlucken beginnen, trotzdem sollte Vorsicht geboten sein, da sich die Lage verschlimmern kann. Bei Babys ist Weinen oder Husten ein positives Anzeichen, denn damit können sie meist ihre Atemwege befreien. Doch vergiss nicht, dass es sich um einen ernsten Notfall handeln kann!
  • Bei einer Komplettverlegung ist die betroffene Person nicht in der lage, einen Ton von sich zu geben oder zu husten. Der Fremdkörper verstopft die Atemwege und dringende Hilfe ist erforderlich. In diesem Fall kann der Heimlich-Handgriff Leben retten.

Heimlich-Handgriff bei Erwachsenen oder Kindern ab einem Jahr

Heimlich

Wenn die betroffene Person nicht fähig ist yu husten, zu sprechen oder zu schreien, kann das Heimlich-Manöver helfen. Es kann bei Erwachsenen und Kindern ab einem Jahr durchgeführt werden.

Schnelles Handeln ist wichtig, denn es besteht Lebensgefahr. Die betroffene Person kann bewusstlos werden. Wichtig ist in diesem Fall, die Ruhe zu bewahren und mit Selbstsicherheit zu handeln.

Der Heimlich-Handgriff ist ganz einfach:

  • Stelle dich etwas seitlich hinter die Person; wenn du Rechtshänder bist, auf die linke Seite, wenn du Linkshänder bist auf die rechte.
  • Halte mit einer Hand die Brust der betroffenen Person und beuge diese mit der anderen Hand leicht nach vorne, so dass der Fremdkörper vom Hals in den Mund gelangen kann, also nach vorne, nicht nach unten.
  • Gib dem Betroffenen fünf feste und sichere, aber nicht zu kräftige Schläge zwischen den beiden Schulterblättern, benutze dabei die untere Handfläche.
  • Vergewissere dich nach jedem Schlag, ob der Fremdkörper ausgespuckt wurde.
  • Sollte die Verlegung noch vorhanden sein und die Person kann immer noch nicht atmen, führe fünf Handgriffe durch. Schließe deine Hand zu einer Faust und positioniere diese oberhalb des Bauchnabels des Betroffenen, also zwischen Bauchnabel und Brustbeinende. Halte mit der anderen Hand die Faust und übe Druck aus, indem du die Faust ruckartig nach hinten in deine Richtung ziehst. Wiederhole den Vorgang mehrere Male, bis der Fremdkörper ausgespuckt wird.
  • Solltest du drei Handgriffe erfolglos durchgeführt haben, musst du dringend den Notdienst rufen. Lasse die betroffene Person nicht alleine und setzte das Manöver fort.

Wichtiger Hinweis: Dieser Handgriff darf bei schwangeren Frauen, Kindern unter einem Jahr oder beleibten Menschen nicht durchgeführt werden.

Sandwichgriff für Babys unter einem Jahr

Sollte das Baby nicht husten oder weinen, lege es schnell bäuchlings auf deinen Arm oder Beine und halte seinen Kopf.

  • Gib dem Baby fünf feste aber sanfte Rückenschläge mit der unteren Handfläche. Schaue in den Mund des Babies, ob der Fremdkörper zu sehen und zu greifen ist. Führe die Finger niemals in den Mund des Babies, wenn du den Fremdkörper nicht sehen oder greifen kannst, da du diesen weiter hineinschieben und die Lage verschlimmern könntest.
  • Sollten die Atemwege weiterhin verlegt sein, drehe das Kind um und führe mit zwei Fingern bis zu fünf Thoraxkompressionen durch. Prüfe nach jeder Kompression, ob die Verlegung verschwunden ist.

Wie du feststellen kannst, ist diese Technik sehr einfach, bewahre dabei immer die Ruhe und bleibe selbstsicher. Das Heimlich-Manöver ist immer wirksam, aus diesem Grund ist es wichtig, es zu kennen, um Leben zu retten.


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