Brautgabe bei der Hochzeit: was ist das?

Einer der wichtigsten Momente der Hochzeit ist die Brautgabe, doch ihre Bedeutung heutzutage ist ganz anders als jene, die sie zu Beginn dieser Tradition hatte. Lies weiter, um mehr über ihre Geschichte und Tradition zu erfahren.
Brautgabe bei der Hochzeit: was ist das?

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 23. November 2022

Hochzeiten sind voll von Symbolen, die Versprechen, Wünsche, Zusammengehörigkeit und Engagement ausdrücken. Zu ihnen gehört in vielen Kulturen auch die Brautgabe, die man als eine Repräsentation des materiellen und spirituellen Gedeihens des Pärchens ansieht.

Die Brautgabe ist voll von Gefühlen und Bedeutungen, die viel mehr als nur die einfach Übergabe einiger Geldstücke darstellen.

Durch sie überträgt der Bräutigam seine Reichtümer auf die Braut und sie gibt diesen Segen zurück. Außerdem erhält die Ausführung dieses Aktes auch den kirchlichen Segen von Verbindung und Nachkommen.

So wie der Ring die Allianz darstellt, repräsentiert die Brautgabe, dass von nun an alles geteilt wird. Sie gilt auch als der Wunsch nach Fülle für die Zukunft.

Was ist die Brautgabe?

Brautgabe bei der Hochzeit
Die Brautgabe stellt die materielle Verbindung des Brautpaars dar. “Das Deinige ist da Meinige und das Meinige ist dein.”

Die Brautgabe besteht aus 13 Münzen – zwölf aus Gold und eine aus Silber – die ein Kind in einem Körbchen oder auf einem Tablett an den Altar trägt. Nach dem Tausch der Ringe, geben die Trauzeugen sie dem Bräutigam, damit er sie der Braut überreicht.

Es gibt auch Pärchen, die anstatt von Münzen lieber andere Symbole auswählen, wie etwa Schmuckstücke, Blumen oder eine Kerze.

In einigen Fällen wählt das Brautpaar Münzen aus einem anderen Land, die etwas Besonderes für sie bedeuten. Vielleicht kommen ihre Vorfahren aus diesem Land, oder aber sie möchten ihre Zukunft dort verbringen.

Man kann die Brautgabe auch bei standesamtlichen Trauungen übergeben, doch in diesem Fall fehlt dann natürlich der Segen des Geistlichen.

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Wie funktioniert die Brautgabe?

Nach dem Tausch der Ringe segnet der Priester die Brautgabe und der Bräutigam übergibt sie der Braut mit den folgenden Worten: “Nimm diese Brautgabe als Pfand für den Segen Gottes und als Zeichen der Güter, die wir teilen werden.”

Anschließend gibt die Braut sie dem Bräutigam mit denselben Worten zurück und der Priester segnet danach das Brautpaar und ihre Güter.

Der Brauch im Mittelalter

Brautgabe im Mittelalter
Im Mittelalter bestand die Hochzeit aus einem Verkaufs- und Ankaufsvertrag, den man unterschrieb und zu dem man eine Aussteuer beitrug.

Im mittelalterlichen Spanien der Visigoten gab es den Brauch, bei Ankaufs- und Verkaufverträgen eine Hinterlegungssumme zu zahlen, die der Käufer vor dem Kauf als Garantie hinterlegte.

Zu diesen kommerziellen Verträgen gehörten auch jene, die der Vater der Braut mit dem Bräutigam schloss, um die Tochter auf ihren zukünftigen Gatten zu übertragen.

Zu Beginn des Mittelalter galt die Ehe als ein rechtlich-kommerzielles Übereinkommen, das in einem Vertrag festgehalten wurde. Der Vater der Braut übergab seine Tochter dem Werber im Austausch mit einer Brautgabe.

Das wurde in einem Dokument festgehalten und gleichzeitig unterschrieb man eine Urkunde, in der man festhielt, welche Güter auf die Braut überschrieben wurden. All die geschah ohne die Einwilligung der Braut, die für gewöhnlich minderjährig war. Oft kannte sich das zukünftige Brautpaar nicht einmal.

Lange Zeit nach diesem Vertrag, wenn die Braut fortpflanzungsfähig war, feierte man dann schließlich die Hochzeit.

Mit der Zeit und aufgrund des Einflusses der Kirche verwandelte sich diese Zeremonie in eine religiöse Handlung. Ab diesem Zeitpunkt behielt man die Brautgabe als Teil des Brauchtums bei.

Der religiöse Ursprung der Braugabe

In der katholischen Tradition stammt die Brautgabe aus dem alten Testament. Laut Genesis schickte Abraham Rebecca Gläser aus Gold, Kleidung und einige goldene Anhänger als Zeichen für ihre zukünftige Ehe mit seinem Sohn Isaak.

Deshalb erwähnt der Priester auch bei der Hochzeit Abraham, Isaak und Rebecca.

Warum sind es 13 Münzen?

Der Ursprung der 13  Münzen ist nicht geklärt. In einem Dokument aus dem 19. Jahrhundert ergeht, dass dies im alten Testament implizit sei. Die Erklärung hierfür ist, dass Jakob, der Sohn Isaaks und Enkel Abrahams 12 Kinder hatte, die die 12 Stämme Israels gründeten. Deshalb stünde 13 für die 12 plus 1, das für Gott steht.

Andere meinen, dass dies aus der arabischen Tradition käme. Es handelt sich um eine Münze für jeden Monat des Jahres und einer weiteren aus Bronze, die man als Almose an die Armen verteilt.

Wähle die Brautgabe sorgfältig aus

Die richtige Brautgabe wählen
Trotz der Tradition kann man heutzutage auch eine persönlichere Wahl treffen, die die Werte des Brautpaars repräsentiert.

Jetzt weißt du mehr über die Tradition der Brautgabe und ihre Ursprünge. Heutzutage wählen viele Brautpaare aber anstatt von Münzen ein persönlicheres Symbol, um ihr eine ganz besondere Bedeutung zu geben, die ihren ganz persönlichen Werten Ausdruck gibt.


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