Wie man den Verlust eines geliebten Menschen überwindet

Der Verlust eines Nahestehenden, Angehörigen oder engen Freundes kann tiefe Wunden reißen
Wie man den Verlust eines geliebten Menschen überwindet

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 27. Januar 2019

Der Verlust eines Familienmitgliedes kann bei falschem Umgang mit der Trauer dazu führen, dass sich Hinterbliebene auf dem besten Weg in eine Depression befinden.

Doch wer bewusst mit dem Thema umgeht, wird den Verlust überwinden können und danach ein fröhliches Leben leben, in dem der Verstorbene süße Erinnerungen birgt…

Der tiefe Verlust scheint unermesslich

Der Verlust eines nahen Angehörigen oder eines Freundes, der einem sehr nahe stand, führt zu großer und unermesslicher Trauer. Es ist schwer, sich vorzustellen, wie es ohne diesen Menschen weitergehen soll.

Die Trauer reißt einen in ein tiefes, schwarzes Loch. Wir alle durchlaufen während unserer Trauer jedoch verschiedene Phasen.

Wissenschaftler um Verena Kast haben vor über 30 Jahren ein Modell erarbeitet, das zeigt, dass Trauer in vier Phasen erfolgt.

Jeder erlebt jede Phase unterschiedlich, aber im Grunde muss jeder, der einen liebgewonnenen Menschen verloren hat, durch alle vier Phasen hindurch.

Nur, wer diese Phasen durchlebt hat, kann ein „Leben nach der Trauer“ befreit beginnen und wird dann nicht Jahre später von unverarbeiteten Gefühlen wieder eingeholt. Die vier Phasen der Trauer sind:

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Negation

Man will es einfach nicht wahrhaben. Was passiert ist, kann nicht sein. Gleich kommt der Verstorbene sicher zur Tür herein, denn es kann nicht sein, dass er nicht mehr ist!

Man glaubt, man ist in einem falschen Traum und wartet darauf, aufzuwachen. Je nach Umständen des Todes kann diese Phase mehrere Wochen dauern. Meist ist diese Phase lang, wenn der Verstorbene unerwartet aus dem Leben ging, etwa durch einen Unfall.

Starke Emotionen

Hat man die erste Phase durchlebt und ist sich bewusst geworden, dass es sich um einen realen Verlust und nicht um einen bösen Traum handelt, kommt die Phase der starken Emotionen, die dann in einem auf„brodeln“: Wut, Angst, Zorn, aber auch Freude.

Ein wirres Gemisch starker Gefühle wechselt einander ab, macht einen ruhelos. Oft werden Schuldige gesucht, wie zum Beispiel der „unfähige Arzt“ oder die „blöde Krankenschwester“. Es kommen Schuldgefühle auf.

„Hätte ich mich nur mehr gekümmert“, oder auch Wut: „wie konnte er mich alleine lassen“.

Suchen, Finden, Loslassen

Ist man durch die ersten beiden Phasen durch, kommen die Emotionen zur Ruhe und man beginnt, den Verstorbenen unbewusst zu suchen.

Man geht an Orte, an denen man zusammen war, sitzt in Zimmern, in denen der Verstorbene gewohnt hat und versucht, den Verstorbenen zu erfühlen.

Kleidungsstücke des Verstorbenen werden getragen, Erinnerungsstücke herausgesucht. Wichtig ist, sich in dieser Phase aber auch zu trennen. Irgendwann das Zimmer umzuräumen, die Tagträumereien abzuschließen, immer seltener innere Dialoge mit dem Verstorbenen zu führen.

Es ist wichtig, irgendwann die Trauer loszulassen und sich davon zu trennen.

Frau

Neuanfang durch Akzeptanz

In der letzten Phase hat man den Tod akzeptiert, sich mit der Situation zurecht gefunden und ist bereit für einen Neuanfang.

Psychologen sprechen davon, dass diese Phase etwa nach einem halben Jahr stattfindet.

Der Neuanfang ist gestärkt durch die persönliche Erfahrung des starken Verlustes, das Gefühl „es geschafft zu haben“, „drüber weg zu sein“ und das Entdecken neuer Möglichkeiten, die mit dem Verstorbenen sich nicht eröffnet hätten.

Man erkennt, dass der Tod ein Teil des Lebens ist und beginnt damit, sein Leben wider zu leben und es neu zu gestalten.

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Trauer und Verzweiflung lindern

Du weißt, dass du durch diese vier Phasen musst, aber wenn du dich zu lange in der dritten Phase befindest und das Loslassen nicht stattfindet, dann könnten dir folgende Tipps helfen, den Verlust besser zu verarbeiten, um letztendlich loslassen zu können und einen Neuanfang zu schaffen.

  • Bewege dich! Bewegung tut nicht nur deinem Kreislauf gut, sondern auch deiner Seele. Bei Bewegung, bestenfalls an der frischen Luft, wird das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet.
  • Sei dankbar! Für deine Ohren mag es zynisch klingen, aber sei dankbar für die kleinen Dinge des Lebens und empfinde dann so wieder Freude an Sonne, deiner Wohnung, deinem Leben…
  • Bleibe nicht allein! Halte Kontakt zu deinen Freunden, lasse dich von ihnen ermuntern, etwas gemeinsam zu unternehmen. Teile deine Trauer sowie den Schmerz über den Verlust mit Freunden!
  • Verwöhne dich! Vergiss nicht, dass du weiterhin die wichtigste Person in deinem Leben bist. Verwöhne dich mit einem Entspannungsbad, deinem Lieblingsessen, einem Eis sowie einer heißen Schokolade…
  • Glaube an das Gute! Auch, wenn es zunächst nicht danach aussieht: alles wird wieder gut! Es liegt an dir! Wenn du fest daran glaubst, dann wirst du sehen, es wird alles wieder gut!

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