Medikamente zur Behandlung von Hämorrhoiden

Medikamente zur Behandlung von Hämorrhoiden enthalten gefäßschützende, entzündungshemmende, schmerzstillende, betäubende, adstringierende und antiseptische Wirkstoffe. In diesem Artikel beleuchten wir das Thema etwas genauer.
Medikamente zur Behandlung von Hämorrhoiden
Mariel Mendoza

Geschrieben und geprüft von der Ärztin Mariel Mendoza.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Zur Behandlung von Hämorrhoiden gibt es Medikamente, die sowohl oral (in Tablettenform) als auch rektal (in Form von Salben oder Zäpfchen) verschrieben werden.

Hämorrhoiden werden durch eine Erweiterung der Hämorrhoidalvenen im Anus und im unteren Rektum verursacht. Das Leiden kann innerhalb des Rektums (innere Hämorrhoiden) oder um den Anus herum (äußere Hämorrhoiden) auftreten.

Die Behandlung von Hämorrhoiden erfolgt fast immer nicht-invasiv

In etwa 80 % der Fälle werden Hämorrhoiden allein durch Medikamente, Ernährung und Hygiene behandelt. Das bedeutet, dass keine Operation erforderlich ist. Diese ist gelegentlichen Fällen mit besonders starken Schmerzen oder Komplikationen wie Thromben vorbehalten.

Medikamente werden eingesetzt, um die Symptome von Hämorrhoiden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Zu diesen Symptomen gehören die folgenden:

  • Analschmerzen
  • Blutungen beim Stuhlgang
  • Brennendes und juckendes Gefühl im Anus
  • Das Vorhandensein einer größeren Auswölbung, die hart, heiß, rot und schmerzhaft (thrombosierte Hämorrhoiden) ist.

Zur Behandlung von Hämorrhoiden gibt es vasoprotektive, heilende, feuchtigkeitsspendende, entzündungshemmende, betäubende und schmerzlindernde Medikamente. Darüber hinaus werden sie oft mit Abführmitteln kombiniert, um den Stuhlgang aufzuweichen. Sie können von einem Allgemeinmediziner oder einem Facharzt (Proktologen) verschrieben werden.

Behandlung von Hämorrhoiden - Mann fasst sich an sein Gesäß
In den schlimmsten Momenten sind die Schmerzen so stark, dass es schwierig ist, einfache Handlungen, wie z. B. das Sitzen, auszuführen.

Behandlung von Hämorrhoiden mit oralen Medikamenten

Die Medikamente, die oral zur Behandlung von Hämorrhoiden eingenommen werden, enthalten in der Regel Flavonoide oder Bioflavonoide. Die am häufigsten verwendeten Mittel sind Diosmin und Hesperidin.

Diese Verbindungen schützen die Blutgefäße, da sie auf die Kapillaren (kleine Gefäße) einwirken und deren Brüchigkeit und Durchlässigkeit verringern. Außerdem begünstigen sie die Verringerung der Venenerweiterung und die Reduzierung von Entzündungen.

Die empfohlene Dosierung ist 1 Tablette alle 12 Stunden. Zu den kommerziellen Marken gehören unter anderem Daflon ®, Phlebodia ®, Diosmin ® und Circustat ®.

Behandlung von Hämorrhoiden mit Salben

Wenn du eine Salbe zur Behandlung von Hämorrhoiden verwendest, kannst du sie 2 bis 3 Mal am Tag auf die Analregion auftragen. Bei äußeren Hämorrhoiden trägst du die Salbe auf die oberflächliche Region des Anus auf und massierst sie sanft ein. Wenn du an inneren Hämorrhoiden leidest, führst du die Spitze der Kanüle vorsichtig in den Anus ein und drückst die Packung zusammen, damit die Salbe eindringen kann.

Diese Medikamente sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Obwohl sie Hämorrhoiden nicht heilen, tragen sie zur Linderung der Beschwerden bei.

In der Regel enthalten die Salben Ephedrin (das die Blutgefäße verengt), Benzocain (ein Lokalanästhetikum) und Kortikosteroide. Dadurch verringern sie die Erweiterung der Hämorrhoidalvenen und lindern die Entzündung und die Schmerzen. Außerdem haben sie eine heilende oder feuchtigkeitsspendende Wirkung.

Einige Handelsnamen sind Hemoal ®, Ultraproct ® und Doxiproct plus ®.

Darüber hinaus enthalten die meisten Hämorrhoidensalben Menthol, da es Rötungen und ein Kältegefühl erzeugt, das die Schmerzen lindert. Wenn du dir eine hausgemachte Salbe auf Hamamelis-Basis zubereitest, kannst du eine ähnliche Wirkung erzielen.

Außerdem empfehlen sich Lebertran, Perubalsam und Substanzen, die die Vitamine A und D enthalten, als natürliche Heilmittel.

Zäpfchen gegen Hämorrhoiden

Zäpfchen zur Behandlung von Hämorrhoiden enthalten in der Regel Steroide (entzündungshemmend) und örtliche Betäubungsmittel (wie Cinchocain). Außerdem wirken sie normalerweise antiseptisch und adstringierend.

Infolgedessen reduzieren sie nicht nur die Entzündungszeichen und lindern die Schmerzen. Darüber hinaus tragen sie auch dazu bei, die Regeneration und Heilung der Haut zu fördern. Das am häufigsten verwendete Produkt ist Ultraproct ®.

Weitere Behandlungsoptionen für Hämorrhoiden

Für den therapeutischen Ansatz zur Behandlung von Hämorrhoiden sind in der Regel gängige entzündungshemmende Schmerzmittel wie Diclofenac, Paracetamol oder Ketoprofen angezeigt. Außerdem empfiehlt sich oftmals die Einnahme von Abführmitteln zur Verbesserung der Verstopfung.

Darüber hinaus werden auch häufig Antiseptika zur Vorbeugung von Infektionen, wie Chlorhexidin oder Hexetidin, verschrieben. Wenn der Verdacht auf einen infektiösen Prozess besteht, können auch Antibiotika angeraten sein.

Wenn keine langfristige Besserung eintritt, kann eine Operation zur Entfernung der Hämorrhoiden erforderlich sein. Das Gleiche gilt für thrombosierte äußere Hämorrhoiden, bei denen der Thrombus durch einen einfachen Schnitt entfernt werden muss.

Medikamente zur Behandlung von Hämorrhoiden - Frau fasst sich an ihr Gesäß
Thrombosierte Hämorrhoiden verursachen einen schmerzhaften und geschwollenen Knoten in der Analregion.

Die beste Behandlung von Hämorrhoiden ist die Vorbeugung

Wenn du Hämorrhoiden hast, kann dies mit ständiger Anstrengung beim Stuhlgang und Verstopfung zusammenhängen. Allerdings werden sie auch mit anderen Prozessen in Verbindung gebracht, die den Druck im Bauchraum erhöhen (wie Erbrechen, portale Hypertension, Leberzirrhose oder Schwangerschaft).

Wenn du auf deine Ernährung achtest und bestimmte Empfehlungen befolgst, verschwinden Hämorrhoiden von selbst. Ein Arztbesuch ist also nur notwendig, wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.

Die Behandlung von Hämorrhoiden besteht im Wesentlichen aus Hygiene und Ernährung. Übermäßige Anstrengung beim Stuhlgang sollte vermieden werden. Daher solltest du nur auf die Toilette gehen, wenn du einen natürlichen Drang verspürst.

Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen, Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten ist, fördert die Darmperistaltik und die Wasseraufnahme. Auch Sitzbäder mit warmem Wasser sind empfehlenswert. Bei Menschen mit Risikofaktoren oder einer familiären Vorbelastung ist eine Ernährungsumstellung wichtig.


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