Glutenunverträglichkeit: Die Diagnose Zöliakie

Die Glutenunverträglichkeit ist eine chronische Krankheit, die durch eine ungenügende Nährstoffaufnahme gekennzeichnet ist, da die Schleimhaut des Dünndarms geschädigt ist. Wenn ein Arzt jedoch die richtige Diagnose stellt, kann der Patient viele Symptome und Komplikationen der Krankheit vermeiden.
Glutenunverträglichkeit: Die Diagnose Zöliakie
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Die Zöliakie ist eine Form der Glutenunverträglichkeit und beschreibt eine chronische Überempfindlichkeit gegen ein Protein, das in einigen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Getreide, vorkommt. Experten schätzen, dass sie ungefähr 1% der Bevölkerung betrifft und bei Frauen häufiger auftritt als bei Männern.

Diese Art der Glutenunverträglichkeit tritt bei Menschen auf, die Gene haben, die sie anfällig für die Zöliakie machen. Sie zeichnet sich durch eine immunbasierte Entzündungsreaktion in der Dünndarmschleimhaut aus. Dies wiederum beeinflusst die Aufnahme von Makro- und Mikronährstoffen.

Wie wir bereits erwähnt haben, handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung. Das bedeutet, dass das Immunsystem selbst Zellen als eine Form des Schutzes angreift.

Glutenunverträglichkeit in Form der Zöliakie

Was ist die Ursache für die Manifestation einer Glutenunverträglichkeit?

Eine Frau leidet an Zöliakie
Zöliakie entsteht als Folge einer genetischen Veranlagung in Kombination mit Umweltfaktoren.

Keine einzelne Ursache ist für die Entstehung einer Glutenunverträglichkeit verantwortlich. Es handelt sich dabei vielmehr um eine Kombination von Faktoren, die die Intoleranz erscheinen lassen.

Eine genetische Veranlagung, bestimmte strukturelle Anomalien im Dünndarm und eine glutenhaltige Ernährung sind Beispiele für prädisponierende Faktoren für die Entwicklung einer Glutenunverträglichkeit.

Aufgrund all dieser Gründe, können wir sagen, dass es sich um eine Darmerkrankung handelt, die sich bei genetisch anfälligen Menschen manifestiert. Diese Menschen sind nicht in der Lage, ein im Gluten enthaltenes Protein namens Gliadin zu verdauen.

Wenn diese Menschen also glutenhaltige Lebensmittel essen, reagiert ihr Dünndarm und entzündet sich. Wenn dies geschieht, hat der Darm Schwierigkeiten, die Nährstoffe aus den Lebensmitteln aufzunehmen.

Glutenunverträglichkeit: Die Diagnose Zöliakie

Es ist nicht einfach, eine Glutenunverträglichkeit zu diagnostizieren. Dies liegt daran, dass sie bis vor kurzem nur diagnostiziert wurde, wenn eindeutige klinische Symptome vorlagen. Hinzu kommt, dass diese Krankheit eine Vielzahl von Symptomen aufweist, die auf andere Krankheiten zurückzuführen sind.

Doch selbst wenn keine Symptome vorliegen, ist es nach Ansicht einiger Experten möglich, die Krankheit zu erkennen, wenn der Verdacht besteht. Dies kann entweder durch intolerante Angehörige oder aus anderen Gründen geschehen. Aus diesem Grund fordern Ärzte Serologien, Gentests oder eine Histologie an.

Andererseits können die Mediziner derzeit auch klinische diagnostische Tests anfordern, wie zum Beispiel eine Blutuntersuchung, die die serologischen Marker für Zöliakie enthält. Diese Marker sind Antikörper wie zum Beispiel:

  • Anti-Gliadin
  • Anti-Gewebetransglutaminase
  • Anti-Endomysial

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Die Symptome der Zöliakie

Bei einer Zöliakie ist der Dünndarm entzündet
Infolge einer Darmentzündung manifestieren sich die damit verbundenen Symptome und die ungenügende Nährstoffaufnahme.

Wenn eine Person, die Gluten nicht verträgt, glutenhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, löst dies eine Autoimmunreaktion aus, die eine Entzündung und eine Verschlechterung der Dünndarmschleimhaut verursacht. So treten in der Regel unter anderem folgende Symptome auf:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Geringes Gewicht
  • Wachstumsprobleme

Bei Erwachsenen manifestieren sich die meisten Fälle dagegen mit einer diskreten Symptomatik. Ihre Symptome umfassen beispielsweise leichten Durchfall, Gewichtsverlust, eine Anämie und in 10% der Fälle Verstopfung.

Da der Dünndarm nicht in der Lage ist, die notwendigen Nährstoffe aufzunehmen, kommt es zu einer ungenügenden Nährstoffaufnahme durch den Darm. Aufgrund dessen können andere Symptome wie Blutergüsse oder Nasenblutungen auftreten.

Im Gegenzug ist es wiederum normal, dass sich der Patient müde fühlt oder unter juckender Haut leidet und schließlich eine Dermatitis herpetiformis (DH) und sogar Haarausfall entwickelt.

Darüber hinaus treten auch Geschwüre im Mund auf, und Frauen leiden häufig unter ausbleibenden Regelblutungen. Ebenso kommen aber auch Muskelkrämpfe oder Unverträglichkeiten gegenüber anderen Nährstoffen, wie beispielsweise Laktose, häufig vor.

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Kann jemand an einer asymptomatischen Zöliakie leiden?

Denke daran, dass nicht alle Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit unter den oben genannten Symptomen leiden, da manche asymptomatisch sind.

In diesem Fall fragst du dich womöglich, wie es möglich ist, dass die Krankheit bei ihnen diagnostiziert werden kann, wenn sie keine Symptome haben.

Die Erklärung dafür ist die, dass die Glutenunverträglichkeit in Form einer Zöliakie eine Krankheit mit einer genetischen Veranlagung ist. Damit ein Arzt, wie oben erwähnt, eine Diagnose stellen kann, muss er eine Blutuntersuchung mit den Krankheitsmarkern anfordern. Nach einer Biopsie kann jedoch eine Verschlechterung des Darms beobachtet werden.

Kurz gesagt, selbst wenn ein Patient nicht die offensichtlichsten Symptome wie Erbrechen oder Durchfall aufzeigt, kann seine Darmschleimhaut dennoch betroffen sein. Dies kann zu anderen Krankheiten führen oder der Patient kann Komplikationen erleiden, wenn er sich nicht an die richtige Ernährung hält.


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