Ernährung bei Zöliakie

Zöliakie wird auch Glutenunverträglichkeit genannt und betrifft viele Menschen, die oft erst spät die Symptome richtig deuten.
Ernährung bei Zöliakie
Eliana Delgado Villanueva

Geschrieben und geprüft von der Ernährungsberaterin Eliana Delgado Villanueva.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Hast du den Verdacht, dass auch du unter Zöliakie leiden könntest, solltest du deinen Arzt aufsuchen, der herausfinden kann, ob du tatsächlich betroffen bist oder nicht. Mithilfe eines Antikörper-Testes ist es in 90 % aller Fälle möglich, Glutenunverträglichkeit zu diagnostizieren.

Risiken von Zöliakie

Die durch Zöliakie veränderte Darmschleimhaut verhindert die korrekte Aufnahme von lebensnotwendigen Nährstoffen. So können auch Folgeerkrankungen auftreten, wie beispielsweise Osteoporose, weil die Aufnahme von Calcium bei unbehandelter Zöliakie gestört ist.

Auch Blutarmut kann auftreten, da das in der Nahrung enthaltene Eisen nicht richtig aufgenommen werden kann.

Trotz ausreichender Kalorienzufuhr kann bei Glutenunverträglichkeit eine Mangelernährung mit allen daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen entstehen. Wer nach der Diagnose konsequent auf Gluten verzichtet, wird bald eine Besserung seines Zustandes feststellen.

Die Entzündung der Darmschleimhaut heilt aus und die Nährstoffaufnahme erfolgt wie gewohnt. Lasse dich also untersuchen, um Mangelernährung vorzubeugen!

Steht die Diagnose, so solltest du Gluten konsequent meiden und dich komplett glutenfrei ernähren.

Was darf ich bei Glutenunverträglichkeit essen?

Grob gesagt sind alle Lebensmittel erlaubt, die kein Getreide enthalten, das glutenhaltig ist. Leider ist in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln Gluten enthalten, da es oft als isolierter Zusatzstoff verwendet wird. Wer industriell hergestellte Lebensmittel verwendet, muss die Zutatenliste aufmerksam lesen.

Es ist grundsätzlich besser, nicht nur bei Zöliakie, auf Industrie-Essen zu verzichten und sich alle Mahlzeiten selbst zuzubereiten. Dabei kann ganz bewusst Getreide gewählt werden, das wenig oder kein Gluten enthält. Diese sind unter anderem:

Aus diesen Getreide- und Pseudogetreidearten werden Teigwaren wie Gebäck oder Nudeln hergestellt, die für an Zöliakie leidenden Menschen verträglich sind. Es gibt auch glutenfreies Bier!

Meide diese Getreidesorten bei Zöliakie

Gluten wird oft mit „Klebereiweiß“ gleichgesetzt, obwohl dies nicht ganz richtig ist. Korrekterweise ist Gluten die Bezeichnung für ein bestimmtes Stoffgemisch aus Proteinen, also Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten.

Dieses Stoffgemisch sorgt dafür, dass Mehl in Verbindung mit Wasser zu einer klebrigen Masse wird. Enthält Getreide Gluten, lassen sich daraus höhere Gebäcke backen wie Brot in Form eines Brotlaibes oder hoch aufgehende Brötchen und Kuchen.

Der Teig kann mit Hefe oder anderen Backtriebmitteln „aufgehen“, ohne dabei seine Struktur zu verlieren. Aus Getreide ohne oder nur mit geringem Anteil von Gluten lassen sich nur flache Gebäcke wie zum Beispiel Fladenbrot backen.

Gluten ist nicht nur in Weizen enthalten, wie oft fälschlicherweise angenommen wird. Gluten ist grundsätzlich für Gesunde nicht schädlich, sondern ganz natürlich in hohem Anteil in folgenden Getreidesorten enthalten:

  • Dinkel
  • Weizen
  • Kamut
  • Emmer
  • Einkorn
  • Hartweizen

Nur dann, wenn dein Arzt bei dir wirklich Zöliakie diagnostiziert hat, solltest du auf diese Getreidesorten verzichten und dich glutenfrei ernähren. Leidest du nicht an Glutenunverträglichkeit, so schaden diese Getreidesorten deiner Gesundheit ganz sicher nicht.

Was darf ich bei Zöliakie essen?

Grundsätzlich ist es bei Glutenunverträglichkeit wie in allen Lebensbereichen das Beste, alle Lebensmittel selbst zuzubereiten. Nur so weißt du, was wirklich drin ist.

In Industrielebensmitteln, Fertigprodukten, Fast Food und Convenience Produkten kann (unter anderem) Gluten enthalten sein, ohne dass man es direkt dort vermuten würde.

Insbesondere steckt Weizen in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln, sodass du, wenn du Industrielebensmittel kaufst, bitte unbedingt die Zutatenliste ganz genau durchlesen solltest, um dabei auch verstecktes Gluten aufzuspüren.

Wörter wie „Weizeneiweiß“, „Weizenkleber“ oder „Weizenstärke“ sollten deine Alarmglocken schrillen lassen. Auch Seitan ist für Zöliakie Patienten völlig ungeeignet. Lies aufmerksam die Zutaten oder verzichte auf Industrieprodukte, dann ist es gar nicht kompliziert.

Symptome von Glutenunverträglichkeit

Leidest du unter Zöliakie, so kann der Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln folgende Symptome hervorrufen:

  • Blähungen
  • „Fettstuhl“ (übel riechend und fettig glänzend)
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Unregelmäßiger Stuhlgang

Ist bei dir Glutenunverträglichkeit lange nicht diagnostiziert worden, so kann es sein, dass du dadurch Blutarmut bekommen hast. Lasse beim Arzt deine Blutwerte, insbesondere Eisen, untersuchen und lasse dich beraten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Olivencia Palomar M. P.. Enfermedad celiaca. Rev. esp. enferm. dig.  [Internet]. 2005  Sep [citado  2019  Feb  07] ;  97( 9 ): 672-672. Disponible en: http://scielo.isciii.es/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1130-01082005000900009&lng=es.
  • Kagnoff, M. Overview and Pathogenesis of Celiac Disease. Gastroenterology 2005; 128: s10-s8.
  • Murray JA, Watson T, Clearman B, Mitros F. Effect of a gluten-free diet on gastrointestinal symptoms in celiac disease. Am J Clin Nutr. 2004 Apr; 79(4):669-73.
  • Thomas T. Helping celiac disease patients adapt to a gluten-free diet. Community Nurse. 2000 Jul; 6(6):19-22.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.