Diese drei Freunde reisen zusammen – und tragen einen von ihnen auf dem Rücken!
Diese Freunde teilen alles. Auch ihre Abenteuer. Und dabei ist es ihnen egal, dass einer von ihnen, Kevan, dabei in einem eigens dafür gebauten Rucksack getragen werden muss.
Wahre Freunde sorgen dafür, dass sich jeder ihrer Träume erfüllen kann. Egal, welche Hindernisse dabei im Weg stehen!
Fünf Freunde auf ungewöhnlicher Reise
Eine kleine Gruppe Freunde aus den USA hat eine ungewöhnliche Reise unternommen, um ihrem Freund Kevan Chandler einen Traum zu erfüllen.
Tom Troyer, Philip Keller, Benjamin Duvall und Luke Thompson machten es möglich, dass ihr an den Rollstuhl angewiesener Freund an Orte reisen kann, die mit einem Rollstuhl niemals zu erreichen gewesen wären.
Die Liebe zur Natur und zu Abenteuern eint diese Freunde, jedoch konnte Kevan, 29, anfangs selten mit, denn er leidet an Muskelatrophie, welche ihn an den Rollstuhl fesselt.
Ihren Freund von Abenteuern auszuschließen, nur weil er krank ist, kam für die Freunde jedoch nicht in Frage und so machten sie sich ans Werk, einen Weg zu finden, ihn mitzunehmen.
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Ein spezieller Rucksack
Die Idee war, den Rollstuhl stehen zu lassen und den Freund, der aufgrund seiner Krankheit nur 30kg wiegt, zu tragen. Nach einigen Fehlversuchen und Konstruktionen kam letztendlich von Deuter eine Art Rucksack, der, mit einigen Modifikationen, es ermöglichte, Kevan so sicher auf dem Rücken zu tragen, dass er über den Kopf des Tragenden hinaus sehen und an allem teilnehmen konnte.
Um das Gewicht des Freundes dauerhaft über eine gesamte Reise tragen zu können, mussten sich die Freunde durch Training vorbereiten, um die Muskulatur zu stärken und Schäden am eigenen Körper vorzubeugen.
Auch für Kevan war das eine komplett neue Erfahrung: er musste sich darauf einlassen und seinen Freunden vertrauen, denn so war er ganz und gar auf sie angewiesen, sein Rollstuhl blieb daheim.
Testlauf in den Bergen
Um für den Traum der großen Reise auch wirklich perfekt vorbereitet zu sein, waren einige Testläufe nötig, um das Tragesystem zu optimieren und Kleinigkeiten zu verbessern und sich aufeinander einzuspielen.
Die erste gemeinsame Tour hinaus in die Natur fand im Sommer 2015 statt, als die Freunde mit Kevan im Tragegestell zum Wandern nach North Carolina aufbrachen.
Schon bei dieser ersten Tour war es für Kevan möglich, an Orte zu gelangen, von denen er dachte, dass er sie aufgrund seiner Erkrankung niemals würde sehen können.
Die Freunde wurden bestärkt in ihrem Plan, eine größere, weitere Reise auf diese Art miteinander zu unternehmen: eine Rundreise durch Europa!
3 Wochen durch Europa
Im Sommer 2016 ging es endlich los: drei Wochen Rundreise durch Europa!
Dabei ging es für die Freunde nicht darum, behindertengerechte Sehenswürdigkeiten abzuklappern, sondern um das echte Abenteuer eines Backpackers, der wie alle anderen jungen Leute mit dem Rucksack durch die Welt reist. Bloß dass in einem Rucksack eben Kevan saß.
Kevan wurde abwechselnd von allen getragen, auch sein Gepäck war auf das Gepäck seiner Freunde verteilt.
Auch für ihn war es eine Herausforderung, auf die Unabhängigkeit seines Rollstuhls komplett zu verzichten und völlig von seinen Begleitern abhängig zu sein.
Doch es hat sich gelohnt, denn gemeinsam wanderten sie durch Gärten und Wälder, erkundeten Aussichtsplattformen, machten Bootstouren und nahmen Kevan überall hin mit, wohin er mit seinem Rollstuhl nicht gekonnt hätte.
Unterstützt von Fremden
Natürlich ist eine solch spezielle Reise nicht umsonst und mit Kosten verbunden.
Da keiner der Freunde wirklich genügend finanzielle Mittel hatte, um das Abenteuer alleine zu stemmen, sammelten die Freunde über eine Fundraising Plattform genügend Geld, um den Traum von Kevan verwirklichen zu können.
Um den unbekannten Spendern etwas zurückzugeben, entstand ein Blog über die Reise und jeder konnte auf Instagram die Freunde auf ihrer Reise begleiten.
Wie es aussieht, wird es demnächst auch ein Buch geben, das andere Menschen inspirieren und ermutigen soll, um sich von Krankheiten und Einschränkungen aller Art niemals daran hindern zu lassen, seine Träume zu verwirklichen. Denn wer will, der kann!
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Arnold, E. S., & Fischbeck, K. H. (2018). Spinal muscular atrophy. In Handbook of Clinical Neurology. https://doi.org/10.1016/B978-0-444-64076-5.00038-7