Autonome Dysreflexie und ihre Gefahren

Die Autonome Dysreflexie ist eine Störung, die zum Tod führen kann, wenn sie nicht angemessen behandelt wird. Verletzungen des Knochenmarks sind eine der häufigsten Gründe für ihr Auftreten.
Autonome Dysreflexie und ihre Gefahren

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Autonome Dysreflexie ist eine Störung, die zum Tod führen kann, wenn sie nicht angemessen behandelt wird. Verletzungen des Knochenmarks zählen zu den häufigsten Gründen für ihr Auftreten.

Bei dieser Komplikation weisen die Patienten in einer chronischen Phase Verletzungen des Rückenmarks auf. Sie entsteht bei 85 % der Personen, die eine schwerwiegende Beschädigung der siebten Brustwirbelsäule, der T7, erlitten haben.

Es handelt sich um eine anormale und übermäßige Reaktion des Nervensystems, die unkontrolliert oder autonom auf eine Stimulierung erfolgt. Die Autonome Dysreflexie kann Veränderungen der Herzfrequenz, starkes Schwitzen und Bluthochdruck neben weiteren Symptomen herbeiführen.

Autonome Dysreflexie und ihre Ursachen

Autonome Dysreflexie und ihre Ursachen

Eine der häufigsten Ursachen der Autonomen Dysreflexie ist die Verletzung des Rückenmarks. Ein Patient, der an dieser leidet, zeigt starke Reaktionen auf unterschiedliche Stimuli, die eine gesunde Person nicht beeinträchtigen würden.

Jedoch kann sie auch durch andere Gründe ausgelöst werden, beispielsweise durch das Guillain-Barré-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Störung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise Teile des Nervensystems angreift.

Auch Nebeneffekte mancher Medikamente sowie schwere Schädel- und Hirnverletzungen wie die Subarachnoidalblutung können zu diesem Zustand führen. Der Konsum illegaler Stimulanzien wie Kokain und Amphetamine sind weitere Ursachen für eine Autonome Dysreflexie.

Symptome

Gänsehaut

Im Bereich, der sich unter dem verletzten Rückenmark befindet, ist die Haut bleich und es folgen unkontrollierte Muskelkontraktionen. Im Gegensatz dazu sind an den Stellen überhalb der Verletzung Rötungen sichtbar, es kommt zu starkem Schwitzen und einer Pupillenerweiterung oder Mydriasis.

Der Patient empfindet möglicherweise auch Kopf- und Brustschmerzen, Ängstlichkeit, Atemnot oder hat eine verschwommene Sicht. Weiterhin können Bewusstseinsstörungen, Krämpfe und Hirnblutungen auftreten. In diesen Fällen ist die Autonome Dysreflexie als Notfall zu behandeln.

Weitere denkbare Symptome sind:

  • Darmbeschwerden
  • Fieber
  • Nasenverstopfung
  • Gänsehaut

Trotz der genannten Symptome ist es möglich, dass sich die Autonome Dysreflexie nicht bemerkbar macht – selbst dann, wenn der Blutdruck gefährlich ansteigt.

Autonome Dysreflexie vorbeugen

Um die Autonome Dysreflexie vorzubeugen, sollten Arzneimittel vermieden werden, die sie aufgrund ihrer Nebenwirkungen verursachen könnten.

Personen, die bereits eine Knochenmarkverletzung haben, sollten ärztliche Hinweise befolgen, damit es nicht zu dieser Komplikation kommt. In erster Linie gilt es, eine zu stark gefüllte Blase zu verhindern, weswegen häufiges Urinieren wichtig ist.

Auch das Unterdrücken des Stuhlgangs sollte vermieden werden. Außerdem ist darauf zu achten, das Schmerzgefühl unter Kontrolle zu halten. Dazu gehört auch, die Haut zu pflegen, sodass keine Geschwüre und Infektionen aufkommen.

Prognose und mögliche Komplikationen

Die Prognose hängt in erster Linie von der Ursache der Störung an. Sollte die Autonome Dysreflexie die Folge einer medikamentösen Behandlung sein, erholen sich die Patienten normalerweise wieder, wenn diese entsprechend unterbunden wird.

Sollten jedoch andere Faktoren der Auslöser gewesen sein, hängt die Genesung davon ab, inwiefern sich die Störung behandeln lässt.

Mögliche Komplikationen können sich im Zusammenhang mit den Nebenwirkungen der verabreichten Medikamente ergeben. Ein schwerer und langanhaltender Bluthochdruck kann zu folgenden Komplikationen führen:

  • Krämpfe
  • Blutungen in den Augen
  • Schlaganfall
  • Tod

Behandlung

Medikamente

Die Autonome Dysreflexie kann zum Tod führen. Daher ist es wichtig, sie unmittelbar identifizieren zu können und behandeln zu lassen. Die Behandlung erfolgt dabei im Zusammenhang mit der Ursache der Störung. Sollte sie durch bestimmte Medikamente verursacht worden sein, müssen diese abgesetzt werden.

Falls die Herzfrequenz der Auslöser der Symptome ist, können Anticholinergika wie Atropin verabreicht werden. Wichtig ist aber auch, den hohen Blutdruck schnellstmöglich zu behandeln. Dies sollte jedoch mit Sorgfalt geschehen, damit dieser nicht schlagartig abfällt.

Zuletzt gilt, dass der Patient einen Herzschrittmacher tragen sollte, falls der Herzschlag unregelmäßig ist.


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