Züchte dein eigenes Zimtbäumchen!
Zimt haben viele im Gewürzregal stehen, jedoch nicht auf der Fensterbank. Wenn du also eine besondere Zimmerpflanze haben möchtest, solltest du darüber nachdenken, dir ein Zimtbäumchen selbst zu züchten!
Zimt – welchen nehmen?
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Sorten Zimt, die im Handel als Gewürz angeboten werden.
Der klassische Ceylon-Zimt wächst in Burma, Bangladesch oder Sri Lanka und hat ein feineres, edleres Aroma.
Schärfer und billiger würzt der Cassia-Zimt, der in großen Mengen aus China kommt.
Den Unterschied erkennst du auch an den Röllchen, die aus der Rinde geformt werden: Cassia Zimt wird in dickere Rindenscheiben geschnitten, bevor er zu Rollen geformt wird.
Je dünner und feinblättriger, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Ceylon-Zimt handelt.
Grundsätzlich solltest du zum Verzehr Ceylon-Zimt verwenden und nur zu Dekorationszwecken und zur Beduftung den Cassia-Zimt wählen.
Letzterer enthält nämlich erhebliche Mengen an Cumarin, welches giftig ist.
Die Stiftung Warentest warnte nach einem Test vor vielen Zimtsternen und anderem Weihnachtsgebäck, das mit dem billigeren Cassia-Zimt gewürzt, bis zu 37x höhere Cumarinwerte als erlaubt enthielt!
Achte also unbedingt darauf, welchen Zimt du zum Verzehr kaufst!
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Zimt aus Samen ziehen
Es ist schwierig, Samen für Zimtbäume zu finden, denn er gehört nicht zu den häufigsten Saatgütern in Mitteleuropa.
Vielleicht bist du bei einem online-Auktionshaus fündig oder findest einen Spezialversand, der solche Samen anbietet? Hast du Samen bekommen, so beachte:
Standortbedingungen für ein Zimtbäumchen
Echter (Ceylon) Zimt wächst in den Tropen, wo das ganze Jahr über eine hohe Luftfeuchtigkeit von zirka 80% herrscht.
Außerdem ist dort die Temperatur meist über 25°C und die Niederschlagsmenge entspricht der dreifachen Menge von dem, was wir in Mitteleuropa gewöhnt sind.
Der Zimtbaum ist also eine Zimmerpflanze und nichts für Garten oder Balkon!
Überlege dir, wo das Zimtbäumchen stehen soll. Er braucht viel Wärme und Feuchtigkeit, weswegen das Badezimmer keine schlechte Wahl ist. Zusätzlich freut er sich über regelmäßige Duschen, was im Badezimmer mit der Handbrause schnell erledigt ist.
Bitte denke daran, dass ein Zimtbaum auch viel Licht braucht und daher gerne am Fenster steht.
Aussaat
Bereite eine Schale oder einen Topf mit Erde vor. Die Erde sollte locker sein und eher einen sauren pH-Wert haben.
Im Gartenfachmarkt gibt es spezielle Anzuchterde, du kannst aber auch normale Blumenerde zwischen den Fingern fein zerreiben.
Vergiss nicht, dass keine Staunässe entstehen darf und du für die Entwässerung der Schale oder des Topfes sorgen musst.
Ein Loch im Topfboden, mit einer Scherbe bedeckt, ist die einfachste Lösung. Zimt mag es gerne feucht, aber schwimmen kann er nicht und zu viel Wasser würde zu faulenden Wurzeln führen.
Säe nun den Samen aus und sorge für das richtige Klima.
Wenn du kein Mini-Gewächshaus hast und auch keine Glas- oder Käseglocke, die du über den Topf stülpen kannst, so verwende eine durchsichtige Plastiktüte, etwa einen Gefrierbeutel, um dir selbst ein Gewächshaus zu bauen.
Halte die Erde immer feucht und warm, damit die Samen keimen können!
Zucht
Wenn die ersten Blättchen zu sehen sind, öffne dein Mini-Gewächshaus oder den Gefrierbeutel etwas, um Luft hinein zu lassen und den Pflänzchen die Möglichkeit zu geben, sich langsam an die Umgebung zu gewöhnen.
Halte die Erde weiterhin schön warm und feucht, achte aber darauf, dass es weder zu Wurzelfäule noch Schimmel kommt. Stelle die zarten Pflanzen auch nicht gleich in die pralle Sonne, sie könnten sonst verbrennen!
Vereinzeln
Sind deine Zimtbaumbabies größer gewachsen und haben sich an deine Umgebungstemperatur außerhalb von Gewächshaus oder Gefrierbeutel gewöhnt, ist es Zeit, sie zu vereinzeln.
Dazu trenne vorsichtig, zum Beispiel mit einem Löffel oder einer Gabel, jedes Pflänzchen einzeln mit seinem Wurzelballen heraus und setze es behutsam in einen eigenen Topf um.
Hast du Geduld und die richtigen Klimabedingungen für den Zimtbaum, wirst du sehen, dass daraus ein großer Baum werden kann.
Damit er dir nicht über den Kopf wächst, solltest du ihn gelegentlich zurechtstutzen.
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Eigene Ernte
Theoretisch kannst du ab dem 3. Jahr beginnen, deine eigene Zimternte einzufahren.
Dazu muss die Rinde aber sehr weich, flexibel und feucht sein, um der Pflanze keinen Schaden zuzuführen.
Unsere Luftfeuchtigkeit reicht meistens nicht dazu aus, sodass du von einer Ernte absehen solltest, um deinem Zimtbäumchen nicht zu schaden.