Ist es besser, warmes Wasser zu trinken?

Die Temperatur ist weniger entscheidend als die Mineralisierung des Wassers
Ist es besser, warmes Wasser zu trinken?

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 14. Januar 2019

In vielen Kulturen gehört es zur Tradition, warmes Wasser zu trinken. Und auch hier zu Lande schwören viele darauf, morgens ein Glas warmes Wasser zu trinken. Doch was bewirkt das im Körper?

Wir bestehen aus Wasser

Der menschliche Körper eines Erwachsenen besteht zu 65% aus Wasser, das Gehirn sogar aus bis zu über 80%! Nur 2% Wasserverlust sorgt schon für eine verringerte Konzentrationsfähigkeit und andere Veränderungen in deinem Körper.

Ein Flüssigkeitsdefizit im Körper ist meist die einfachste Ursache vieler körperlicher Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Kreislaufprobleme, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und mehr.

Um alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, braucht unser Körper also immer genug Flüssigkeitsnachschub. Am besten, in Form von reinem Wasser ohne Zusätze.

Frau trinkt warmes Wasser

Ist Mineralwasser besser?

Achte darauf, dass das Wasser, das du trinkst, reich an Mineralstoffen ist. Das kann auch Leitungswasser sein! Frage beim Wasseramt nach einer chemischen Analyse des Mineralstoffgehaltes des Wassers, das bei dir aus dem Wasserhahn kommt.

Es lohnt sich, im Supermarkt mit etwas Zeit die Etiketten zu vergleichen. Nimm das Wasser, das den höchsten Mineralstoffgehalt hat. Schmeckt es dir nicht, wähle das mit dem zweithöchsten Mineralstoffgehalt. So führst du deinem Körper beim Trinken schon gleich wichtige Mineralien zu, die er braucht, um seine Körperfunktionen aufrecht zu halten!

Warmes Wasser in Flaschen

So viele Sorten!

Wer im Getränkemarkt steht, wird fast überrannt von der großen Auswahl an Wasserflaschen. Doch nicht alles, was in Flaschen abgefüllt wird, ist auch Mineralwasser! Obwohl es umgangssprachlich natürlich so heißt.

Es gibt verschiedene Qualitäten von Wasser. Zum einen Leitungswasser und zum anderen im Handel erhältliches abgefülltes Wasser. Auch dieses gibt es in verschiedenen Qualitäten.

  • Tafelwasser: Das ist die niedrigste Qualitätsstufe. Bevor du für Tafelwasser Geld ausgibst, nimm besser Leitungswasser, denn das kann sogar mineralstoffreicher sein. Tafelwasser ist grob gesagt in Flaschen abgefülltes Leitungswasser, das nicht genug Mineralien enthält, um sich Mineralwasser nennen zu dürfen.
  • Mineralwasser: entspringt aus einer natürlichen Quelle und muss Mindestanforderungen an Mineralstoffgehalten genügen. Diese sind gesetzlich geregelt. Je nach Umgebungsgestein, aus dem die Quelle entspringt, variiert der Mineralstoffgehalt des Wassers enorm. Ein Vergleich der Etiketten verschiedener Mineralwässer bringt die teils großen Unterschiede ans Licht! Mineralwässer helfen dir, deinen Mineralstoffbedarf im Alltag zu decken.
  • Heilwasser: Dieses stammt ebenfalls aus einer Quelle und hat durch seine Zusammensetzung einen amtlich bestätigten Nutzen für die Gesundheit. Es kann, je nach Inhaltsstoffen, unterschiedliche Heilwirkung haben. Auch hier lohnt sich der Vergleich der Etiketten!
Frau trinkt warmes Wasser

Wie viel Wasser braucht der Mensch?

Die Faustregel für das, was du jeden Tag an Wasser zu dir nehmen musst, ist ganz einfach: pro Kilo Körpergewicht sollten es ca. 40 ml Wasser sein. Wiegst du also 60 kg, ist deine persönliche Trinkmenge pro Tag 2,4 Liter. Bei 70 kg wären das 2,8 Liter, bei 80 kg 3,2 Liter und so weiter.

Diese Werte erhöhen sich noch, wenn du Sport treibst, schwitzt, in trockener Bergluft unterwegs bist, bei trockener Heizungsluft oder wenn du entwässernde Medikamente nimmst.

Achte darauf, dass deine Trinkmenge pro Tag auf jeden Fall kalorienfrei ist, damit deine Flüssigkeitszufuhr sich nicht auf den Hüften niederschlägt!

Ein kleines Rechenbeispiel: 2,5 Liter Apfelsaftschorle schlagen mit 700 Kalorien zu Buche, das ist fast mehr als eine komplette Mahlzeit, die du dann einfach so zusätzlich trinkst.

Frau trinkt warmes Wasser aus Tasse

Ist warmes Wasser gesünder?

Die Antwort wird dich überraschen: die Temperatur des Wassers ist völlig egal. Warmes und kaltes Wasser sind also gleichermaßen gesund oder ungesund.

Du solltest wissen, dass die meisten negativen Dinge, die kaltem Wasser zugeschrieben werden, ins Reich der Märchen und Gerüchte gehören.

Ein Gerücht ist, dass dieses Fette aus dem Essen wieder in den festen Zustand zurückversetzen würde und daher die Verdauung blockiert sei. Das ist Quatsch, dazu müsstest du einen Sack Eiswürfel schlucken.

Des Weiteren liest man, dass kaltes Wasser die Magensaftdrüsen zusammenzieht und so die Verdauung behindern. Auch das ist Quatsch, im Magen befindet sich immer Magensaft, die Verdauung beginnt mit dem ersten Bissen. Ein Glas kaltes Wasser kann daran nichts ändern.

Ein Glas warmes Wasser dagegen hilft auch nicht, Fette zu mobilisieren oder Gifte auszuschwemmen. Die Temperatur ist egal, viel wichtiger ist die Qualität. Und da sind wir uns sicher, dass du beim nächsten Besuch im Supermarkt oder beim Getränkehändler die Etiketten intensiv studierst.

Auch, ob das Wasser Kohlensäure enthält oder nicht, hat keinen Effekt auf deine Gesundheit. Sprudelwasser trinken sowieso nur wir Mitteleuropäer, der Rest der Welt hat da herzlich wenig für übrig, denn das Wasser, das aus Quellen der Natur entspringt, „bitzelt“ auch äußerst selten!


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