Wie man jemandem mit einer generalisierten Angststörung hilft

Die Unterstützung von nahen Verwandten und Freunden ist für Menschen mit generalisierter Angststörung sehr wichtig. Wir geben dir in diesem Artikel einige Tipps, wie du helfen kannst.
Wie man jemandem mit einer generalisierten Angststörung hilft
Maria Alejandra Morgado Cusati

Geprüft und freigegeben von der Philosophin Maria Alejandra Morgado Cusati.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Wir alle fühlen uns irgendwann in unserem Leben besorgt, besonders in stressigen oder bedrohlichen Situationen. Es gibt jedoch Menschen, deren Ängste exzessiv, häufig und schwer zu kontrollieren sind. Diese Menschen leiden dann möglicherweise an einer generalisierten Angststörung (GAS).

Menschen mit dieser Störung machen sich in alltäglichen Situationen übermäßig viele Sorgen. Sie fühlen sich schon bei geringfügigen Umständen unwohl, wie zum Beispiel zu spät zu einem Termin zu kommen. Das kann sich auf ihre sozialen Beziehungen, ihre Arbeit oder die Schule auswirken.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass sie die richtige Unterstützung und Behandlung bekommen. Wenn du jemanden kennst, der unter einer generalisierten Angststörung leidet, kannst du ihm oder ihr helfen, sich besser zu fühlen.

Was ist eine generalisierte Angststörung?

Die American Psychological Association definiert sie als übermäßige Angst und Sorge über eine Reihe von Lebensereignissen. Erwachsene, die an dieser Störung leiden, machen sich oft Sorgen um ihren Job, ihre Gesundheit, ihre Finanzen, ihre Familie und ihre Hausarbeit. Kinder machen sich oft Sorgen darüber, wie sie in der Schule abschneiden.

Die Hauptmerkmale einer generalisieren Angststörung bestehen darin, dass die Betroffenen ihre Angst und Sorgen nur sehr schwer kontrollieren können. Darüber hinaus sind die Intensität, Dauer und Häufigkeit der Angst unverhältnismäßig zur Schwere des Ereignisses.

Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-V) besagt, dass für eine genaue Diagnose dieser Störung exzessive Ängste und Sorgen für mindestens 6 Monate vorhanden sein müssen.

Außerdem müssen die folgenden psychischen und physischen Beschwerden vorliegen:

  • Unruhe, Nervosität oder das Gefühl, gefangen zu sein
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten und Schlaflosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Muskelverspannung
Frau mit einer generalisierten Angststörung

Wie du jemandem mit einer generalisierten Angststörung helfen kannst

Eine generalisierte Angststörung zu haben, verursacht Leiden. Deshalb ist für Betroffene die Unterstützung der Menschen in ihrem Umfeld wichtig, damit es ihnen besser geht.

Viele Menschen wissen jedoch nicht, wie sie den Betroffenen richtig helfen können. Es kommt häufig vor, dass Familie und Freunde eingreifen und glauben, sie würden helfen. Allerdings machen sie aus Unwissenheit und unbeabsichtigt die Situation häufig nur noch schlimmer. Um dies zu verhindern, solltest du die nachfolgenden Tipps beachten.

Finde heraus, wie es sich anfühlt, von einer generalisierten Angststörung betroffen zu sein

Beginne damit, denjenigen zu fragen, was er fühlt und wie er sich fühlt. Es ist normal, dass er oder sie antwortet: “Mir geht es gut.” Wenn du jedoch bemerkst, dass die Person angespannt oder aufgeregt ist, kannst du sie wissen lassen, dass es nicht so aussieht, als ginge es ihr gut.

Es geht darum zu verstehen, was derjenige erlebt, anstatt Vermutungen aus unserer Perspektive anzustellen.

Höre zu und sei einfühlsam

Bei der Kommunikation von Emotionen, Gefühlen und Gedanken solltest du nicht unterbrechen oder unnötige Ratschläge erteilen. Wenn du dich doch einmischst, versuche, einfühlsam zu antworten.

Ein häufiger Fehler besteht darin, den Schmerz der Betroffenen abzutun. Manchmal versuchen wir zu helfen, indem wir sagen “Kopf hoch” oder “Mach dir keine Sorgen”. Aber derartige Aussagen, auch wenn du sie in guter Absicht aussprichst, helfen den Betroffenen in ihrer Situation in keiner Weise.

Validiere die Gefühle des Betroffenen

Einfühlsam zu sein bedeutet, die Gefühle des anderen zu verstehen, zu legitimieren und zu validieren. Gib ihnen keine Schuld und trivialisiere ihre Gefühle nicht. Das kannst du zum Beispiel tun, indem du sagst, dass du auch Angstzustände erlebt hast und weißt, wie schwer das sein kann.

Bewahre Ruhe

Ein weiterer häufiger Fehler ist es, sich über die ängstliche Person aufzuregen oder sich über ihre Ängste Sorgen zu machen. Das Beste ist, ruhig zu bleiben, um auch die andere Person zu beruhigen.

Um dies zu tun, ist es am besten, ruhig zu sprechen, dich körperlich zu entspannen und sie wissen zu lassen, dass du da bist, um zu helfen.

Es ist normal, dass sich die Menschen, die der betroffenen Person nahe stehen, während des Prozesses frustriert und erschöpft fühlen. Wenn du dich so fühlst, suche dir Hilfe. Es ist schwer, eine Bezugsperson zu sein, wenn es dir selbst nicht gut geht.

Ermutige den von einer generalisierten Angststörung Betroffenen dazu, sich professionelle Hilfe zu suchen

Wenn es sich um eine Person handelt, die noch keine professionelle Hilfe oder Diagnose erhalten hat, ist die Unterstützung von nahestehenden Personen wichtig, um diesen ersten Schritt zu machen. Finde die Kontaktdaten von Spezialisten (Psychologen, Psychiatern oder Organisationen für psychische Gesundheit) heraus und biete dem Betroffenen Hilfe bei der ersten Kontaktaufnahme an.

Wenn er oder sie keine Hilfe von einem Fachmann in Anspruch nehmen will, zwinge denjenigen nicht dazu, diese Entscheidung zu treffen. Eine Möglichkeit, die Person zu überzeugen, besteht darin, dass du dich selbst über die verfügbaren Behandlungsoptionen informierst. Diese Informationen und die damit verbundenen Vorteile kannst du dann dem Betroffenen aufzeigen, falls es oder sie sich dafür entscheiden sollte, eine dieser Behandlungen in Anspruch zu nehmen.

Begleite den Betroffenen während der Behandlung

Versuche, häufig deine Hilfe anzubieten, auch wenn der Betroffene bereits Unterstützung von einem Spezialisten erhält. Es hat sich gezeigt, dass die Unterstützung von nahestehenden Menschen den Patienten hilft, sich besser zu fühlen.

Informiere dich über die Störung, um jemandem mit einer generalisierten Angststörung zu helfen

Es gibt zahlreiche Studien und Veröffentlichungen zur generalisierten Angststörung. Idealerweise solltest du so viel wie möglich über die Symptome, die Behandlung und die Prävention lernen. Je mehr du weißt, desto besser kannst du mit der Situation umgehen und deine Hilfe anbieten.

Mann mit einer generalisierten Angststörung

Die Hilfe für einen Menschen mit einer generalisierten Angststörung ist eine wichtige Aufgabe

Eine generalisierte Angststörung kann schwierig zu diagnostizieren sein. Die Symptome konzentrieren sich nicht auf ein einziges Problem. Häufig sind auch die auftretenden Symptome mitunter eher moderat, die Nervosität nicht extrem, dafür aber chronisch und es treten keine Panikattacken auf. Im Allgemeinen ist es ein Gefühl der inneren Unruhe und Besorgnis, das wir alle manchmal erleben.

Allerdings gibt es Unterschiede zur gewöhnlichen Besorgnis oder Unruhe. Im Normalfall ist sie weniger ernst und du kannst sie beiseite schieben, um dich um andere, unmittelbarere Dinge zu kümmern.

Wenn ein Mensch aber an einer generalisierten Angststörung leidet, sind diese Empfindungen nur schwer zu kontrollieren. Darüber hinaus treten derartige Ängste oft ohne eine offensichtliche Ursache auf. Während einige GAS-Patienten beschreiben können, was sie nervös und ängstlich macht, können andere das nicht.

Viele Menschen mit dieser Störung leben schon seit Jahren mit ihren Symptomen, ohne sich professionelle Hilfe zu suchen. Das könnte daran liegen, dass ihr Fall so schwerwiegend ist oder sie Angst vor einer Therapie haben. Dennoch ist eine Behandlung unerlässlich, um die psychische Gesundheit und das eigene Wohlbefinden wieder herzustellen.


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