Wie gut geht es deiner Schilddrüse?

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die darauf hindeuten, dass mit deiner Schilddrüse etwas nicht ganz in Ordnung sein könnte. Welche Hinweise sind das?
Wie gut geht es deiner Schilddrüse?

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 04. Oktober 2018

Solange deine Schilddrüse einwandfrei funktioniert, brauchst du keine Gedanken an sie verschwenden. Doch manchmal ist es gut, ihre kleinen Hinweise darauf auch zu sehen und zu verstehen, dass etwas mit ihr nicht ganz in Ordnung ist. Wie gut geht es deiner Schilddrüse? Beobachte dich genau!

Wozu dient die Schilddrüse?

Die Schilddrüse beim Menschen befindet sich am Hals, etwas unterhalb vom Kehlkopf und vor der Luftröhre. Die Schilddrüse speichert Jod und stellt die Schilddrüsenhormone her, ohne die der Körper keinen richtigen Stoffwechsel hätte.

Beim Erwachsenen beeinflussen die Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel und Funktionszustand fast aller Organe. Das ebenfalls in der Schilddrüse gebildete Calcitonin spielt eine untergeordnete Rolle im Calciumstoffwechsel des Organismus.

Schilddrüsenhormone wirken auch auf das Herz und den Kreislauf. Sie führen zu einer Erhöhung des Pulsschlages, des Blutdrucks und dadurch zu einer Erweiterung von Gefäßen.

Sie wirken auf den Zucker-, Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, indem sie deren Umsatz steigern. Sie steigern außerdem die Aktivität von Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Aktivität der Darmbewegungen. Im Nervensystem führen sie zu einer verstärkten Erregbarkeit der Zellen. Insgesamt werden durch die Schilddrüsenhormone der Energieverbrauch und der Grundumsatz des Organismus erhöht.

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Welche Störungen können sich bei deiner Schilddrüse ergeben?

Unsere Schilddrüse ist ein wichtiges Organ, das in unserem Körper viele Dinge regelt. Es kann vorkommen, dass ihre Funktion durch beispielsweise eine Entzündung oder andere Erkrankungen gestört ist.

Hat nun die Schilddrüse eine Störung, kann im Körper vieles nicht mehr so funktionieren, wie es soll. Ist die Funktion der Schilddrüse durch Krankheiten wie Entzündungen, Tumore, Wucherungen und Ähnliches gestört, resultiert daraus entweder eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schilddrüsenüberfunktion.

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion wird der Körper mit zu vielen Schilddrüsenhormonen versorgt, die alle Organsysteme übermäßig ankurbeln. Dadurch läuft der gesamte Stoffwechsel auf Hochtouren. Da vor allem Herz und Kreislauf von einer Schilddrüsenüberfunktion betroffen sind, können langfristig Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern auftreten, durch die ständige Überlastung kann es zu einer Herzschwäche kommen.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden in der Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper ist unzureichend damit versorgt. Dieser Mangel führt zu einer Verlangsamung der Körperfunktionen – der gesamte Stoffwechsel läuft auf Sparflamme.

Durch den verlangsamten Stoffwechsel steigen die Blutfettwerte und damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen mit entsprechenden Folgeerkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt.

Physiologie deiner Schilddrüse und Abgabe der Schilddrüsenhormone

Folgende Hinweise deuten auf ein Problem hin

Damit du Gesundheitsrisiken vorbeugen kannst, indem du eine Störung deiner Schilddrüse schneller erkennst, haben wir dir hier die wichtigsten Anzeichen für eine gestörte Schilddrüsenfunktion zusammengestellt:

  • verstärktes Schwitzen und warme Haut
  • Herzklopfen oder auch schneller und manchmal unregelmäßiger Puls
  • mäßiger Bluthochdruck
  • Nervosität und gesteigerte Unruhe
  • Zittrigkeit und körperliche Leistungsschwäche
  • Gewichtsverlust trotz guten Appetits
  • häufige und manchmal durchfallartige Stuhlentleerungen
  • gesteigerter Durst ohne gesteigerte körerliche Aktivität
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Regelstörungen durch Hormonschwankungen bei Frauen und
  • Potenzprobleme bei betroffenen Männern

Wenn Du folgende Dinge an dir selbst oder anderen Personen feststellst, könnte eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen:

  • Frieren und Frösteln
  • Müdigkeit und Antriebsschwäche
  • Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten
  • nachlassen der Leistungsfähigkeit
  • verlangsamter Puls
  • Wassereinlagerungen an verschiedenen Stellen des Körpers
  • Gewichtszunahme
  • eine raue Stimme
  • kalte, trockene, schuppende und blassgelbe Haut
  • Verstopfung
  • Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit bei betroffenen Frauen und
  • Libido- und Potenzstörungen bei betroffenen Männern

Egal, ob die von dir beobachteten Symptome stark oder weniger stark ausgeprägt sind, solltest du einen Arzt aufsuchen. Mit einer einfachen Blutuntersuchung ist es möglich, den Status deiner Schilddrüsenhormone festzustellen.

Gesundheit deiner Schilddrüse durch Ernährung pflegen

So kannst du vorbeugen

Vielen Erkrankungen deiner Schilddrüse kann aktiv durch die richtige Ernährung vorgebeugt werden. Diese sollte ausreichend Jod enthalten, welches wichtig für eine korrekte Funktion der Schilddrüse ist. Dazu musst du keine Jodtabletten kaufen, sondern einfach nur darauf achten, dass du zum Kochen jodiertes Speisesalz verwendest. Gute Jodquellen sind außerdem zahlreiche (Meeres-) Fischsorten.

Versuche, möglichst wenig industriell verarbeitete Produkte zu essen und möglichst viel mit frischen Produkten zu kochen. Fertiggerichte, „Fixgerichte aus der Tüte“, Tiefkühlgerichte oder Konservendosen haben mit einer gesunden Ernährung wenig zu tun. Einzig Tiefkühlgemüse kann besser sein, als frisches Gemüse vom Gemüsehändler, da bei Tiefkühlgemüse der Vitamin- und Mineralstoffgehalt durch die kürzeren Wege vom Feld in die Tüte höher ist.

Achtung: Bei erblicher Veranlagung zu Krankheiten, die eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen, kann zu viel Jod die Krankheit begünstigen!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.