Wie du Trotzanfälle vermeidest und bewältigst
Kinder durchlaufen wichtige Lern- und Entwicklungsschritte, unter anderem die Trotzphase. Trotzanfälle treten in dieser Zeit in unterschiedlichen Formen auf: Kinder schreien, weinen, schlagen, verweigern den Gehorsam und leisten Widerstand. Viele schwierige Verhaltensweisen treten in dieser Phase auf und können selbst für die geduldigsten Eltern verwirrend und herausfordernd sein.
Das Verlassen des Spielplatzes, Baden, Zähneputzen, Anziehen… Praktisch jede tägliche Aktivität kann Trotzanfälle auslösen!
Es ist leicht, die Beherrschung zu verlieren und unangemessen zu reagieren, wenn man nicht versteht, was vor sich geht. Aus diesem Grund möchten wir dir erklären, warum Kinder Trotzanfälle haben und was du dagegen tun kannst.
Wann haben Kinder die meisten Trotzanfälle?
Trotzanfälle sind ein normaler und gesunder Teil der geistigen und sozialen Entwicklung von Kindern. Anfangs spielt das Kind eine passive Rolle und lässt zu, dass die Erwachsenen alle seine Bedürfnisse erfüllen. Außerdem ist es noch nicht in der Lage, sich als eigenständiges Wesen mit eigenen Wünschen und Interessen wahrzunehmen.
Das alles ändert sich im Alter von etwa 18 Monaten. Denn dann wird das Kind selbstbewusst, will sich ausdrücken und selbstständig werden.
Es weiß genau, was es will, hat aber keine Kontrolle über sein Leben. Außerdem kann es sich noch nicht richtig ausdrücken. Deshalb verwendet es Trotzanfälle, um klarzustellen, dass seine Wünsche nicht befriedigt werden.
Trotzanfälle sind in der kindlichen Entwicklung ab dem zweiten Lebensjahr ganz normal.
Tipps zur Vermeidung von Trotzanfällen bei Kindern
Diese Phase kann bis zum vierten Lebensjahr andauern, aber jedes Kind ist anders. Entscheidend ist die Persönlichkeit und wie die Eltern mit den Trotzanfällen umgehen.
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1. Vermeide mögliche Auslöser
Vielleicht hast du schon bemerkt, dass dein Kind eher zu einem Trotzanfall neigt, wenn es hungrig, müde oder überreizt ist. Du kannst also einige Schritte unternehmen, um Trotzanfälle in diesem Zusammenhang zu verhindern.
Versuche zuallererst, einen Zeitplan und eine Routine im Leben deines Kindes aufzubauen und dich daran zu halten. Versuche, die Essens- und Schlafenszeit nicht zu überschreiten und alle anderen Aktivitäten auf diese Grundbedürfnisse abzustimmen. Trage immer einen Snack in deiner Tasche, falls dein Kind Hunger bekommt.
2. Gib vorher Bescheid
Es ist normal, dass Kinder eine Aktivität, die ihnen Spaß macht, nicht beenden wollen, wenn sie in sie vertieft sind. Gib ihnen deshalb etwa fünf bis zehn Minuten vorher Bescheid, wenn du beispielsweise den Park verlassen oder dich zum Essen setzen willst.
Sie werden sich vielleicht immer noch sträuben, aber es wird ihnen leichter fallen, sich daran zu gewöhnen, wenn du es ihnen vorher mitteilst. Kinder sind durchaus in der Lage, dies zu verstehen.
3. Sei flexibel
Viele Trotzanfälle entstehen, wenn Erwachsene versuchen, ihren Willen durchzusetzen. Denke daran, dass dein Kind beginnt, seinen Charakter zu festigen und Eigenständigkeit sucht. Es ist nichts falsch daran, deinem Kind die Freiheit zu geben, einige Dinge zu entscheiden, die es betreffen.
Gib deinem Kind zumindest mehrere Optionen, aus denen es innerhalb deiner Grenzen wählen kann. Lass es z.B. entscheiden, in welchem Becher es die Milch zum Frühstück trinken möchte, welche Sendung es lieber sehen und welches Hemd es anziehen möchte.
Lass dein Kind wissen, dass einige Entscheidungen nicht verhandelbar sind, wie das Anschnallen im Auto oder das Tragen von Kleidung, wenn es nach draußen geht. Versuche einfach, so flexibel wie möglich zu sein.
4. Bestätige seine Gefühle
Trotzanfälle entstehen, weil Kinder noch nicht wissen, wie sie ihre Gefühle angemessen handhaben und ausdrücken können. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, ihnen emotionale Intelligenz beizubringen.
Außerdem solltest du die Gefühle deines Kindes anerkennen und bestätigen. Lass es wissen, dass du verstehst, wie sich dein Kind fühlt und dass es das Recht hat, sich so zu fühlen. Auf diese Weise wird es in der Lage sein, seine Gefühle auszudrücken und muss nicht zornig sein.
Trotzanfälle: Zusätzliche Überlegungen
Die oben genannten Tipps können helfen, das Auftreten von Trotzanfällen zu verhindern. Aber was tun, wenn dein Kind bereits einen Trotzanfall hat?
Nun, zunächst einmal solltest du die Kontrolle über deine Gefühle behalten und besonders aufpassen, was du sagst.
Denke immer daran, dass dein Kind nicht versucht, dich in der Öffentlichkeit zu demütigen, sondern dass es nur seine Gefühle nicht kontrollieren kann. Entscheide dich für Einfühlungsvermögen und sei liebevoll und geduldig. Stelle sicher, dass dein Kind sich selbst oder anderen mit ihren Handlungen keinen Schaden zufügen kann.
Hauptsächlich geht es darum, Kindern zu erlauben, sich auszudrücken und liebevoll für sie da zu sein, wenn das Drama vorbei ist.
Die Rolle der Eltern sollte es sein, die Rolle der Kinder mit Trotzanfällen zu überwinden, um die Situation nicht ausarten zu lassen.
Trotzanfälle können eine Herausforderung sein
Trotzanfälle sind hart und herausfordernd für Eltern, aber auch Kinder erleben Frustration und haben mangelnde Möglichkeiten, diese auszudrücken. Die Aufgabe der Erwachsenen ist es, liebevoll und respektvoll zu sein. Also ein positives Beispiel für die Kleinen zu sein.
Schreien oder körperliche Aggression wird nur Unmut erzeugen und die emotionale Bindung und die emotionale Entwicklung des Kindes schädigen. Es wird keinen Lerneffekt haben und ganz sicher nicht die Trotzanfälle beenden.
Übe dich in Anteilnahme und versuche, dein Kind so zu behandeln, wie du selbst behandelt werden möchtest.
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