Wie Blutarmut die Psyche beeinflusst
Blutarmut kommt besonders häufig bei Frauen vor und führt zu klassischen Symptomen wie etwa Müdigkeit und Erschöpfung. Sie kann jedoch auch die Psyche beeinflussen, wobei ein Zusammenhang nicht immer direkt ersichtlich ist.
Blutarmut durch Eisenmangel
Eisenmangel ist eine der häufigsten Mangelerkrankungen der Welt, unter der insbesondere junge Frauen vor der Menopause leiden.
Durch Menstruation und Schwangerschaften haben sie einen wesentlich höheren Eisenbedarf haben als gleichaltrige Männer. Oft verfolgen sie eigene Interpretationen von gesunder Ernährung.
Dadurch entsteht eine Fehl- und Mangelernährung, die Blutarmut auslösen kann.
Aber auch andere Krankheiten wie Morbus Crohn, chronische Entzündungen, Krebs, Nierenfunktionsstörungen oder Zöliakie können Eisenmangel auslösen! Der Arzt sollte bei Eisenmangel immer die Ursache abklären.
Viele Frauen kennen die klassischen Symptome von Eisenmangel:
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Antriebslosigkeit
- Blässe
Blutarmut zeigt aber auch Symptome, die weniger bekannt sind, aber ebenfalls auf einen Mangel an Eisen im Körper hinweisen:
- Hauterkrankungen
- Haarausfall
- Brüchige Nägel
- Eingerissene Mundwinkel
- Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
- Trockene Haut
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Labile Psyche
Auf genau die letzten beiden Punkte gehen wir hier genauer ein. Einer labilen Seele kann man auf den Grund gehen!
Anämie hat Folgen auf die Psyche
Es gibt Menschen, die von sich dachten, an Depression, Burn-Out oder anderen dringend behandlungswürdigen psychischen Problemen zu leiden, in Wirklichkeit aber nur Blutarmut aufwiesen.
Ein guter Arzt und Psychologe wird diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Falls nicht, nehmen Sie die Dinge selbst in die Hand! Um einen Eisenmangel zu entdecken, muss der Ferritinwert ermittelt werden.
Dies kann der Arzt veranlassen, jedoch gibt es in der Apotheke auch Selbsttests, mit denen man mit einem Tropfen Blut Ferritin bestimmen kann.
Der Einfluss von Eisen auf Vorgänge in unserem Körper ist groß, die Psyche wird dabei direkt beeinflusst: Eisen ist unter anderem an der Bildung des Botenstoffes Dopamin beteiligt, welches wiederum Botenstoff für Belohnungssystem, Lustgefühle, Motivation und Antrieb ist.
Auch das „Glückshormon“ Serotonin braucht Eisen, um überhaupt erst gebildet zu werden!
Zusammenhang zwischen Blutarmut und Depression
Es mehren sich eindeutige Hinweise, dass auch Eisenmangel für Depression verantwortlich sein kann. Bei der Auswertung statistischer Daten fällt Folgendes besonders auf:
- Frauen sind doppelt so häufig depressiv wie Männer.
- Mädchen erkranken nach der Pubertät (mit Einsetzen der Menstruation, einem auslösenden Faktor für Eisenmangel) häufiger an Depression.
- Je mehr Kinder die Frauen gebären, desto größer ist das Risiko für eine Depression (und desto größer der wahrscheinliche Eisenmangel durch Geburten).
- Viele Wochenbettdepressionen haben ihren Ursprung in Blutarmut.
- Stark menstruierende Frauen haben eine größere Wahrscheinlichkeit, an Depression zu erkranken.
Diese Fakten wurden nur durch einfache Auswertung von statistischen Daten erhoben und könnten ein wichtiger Hinweis zur Prophylaxe von Depressionen, Angstzuständen, Wochenbettdepression, Burnout oder depressiver Verstimmung sein.
Eisenmangel ist daher ein Zustand, der dringend behoben werden muss!
Wie kann man mehr Eisen aufnehmen?
Um Blutarmut vorzubeugen, wird generell der Verzehr von rotem Fleisch empfohlen, funktioniert aber auch auf rein pflanzlicher Basis.
Um dem Körper die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen zu vereinfachen, helfen Säuren wie Vitamin C, Milchsäure oder Fruchtsäuren.
Leider gibt es aber auch Stoffe, die die Eisenaufnahme hemmen, wie zum Beispiel Phytate aus Hülsenfrüchten, Getreide und Nüssen aber auch Gerbstoffe aus Tee oder Kaffee sowie Kalziumverbindungen, zum Beispiel aus Milchprodukten.
Vegetarier und Veganer sollten daher immer darauf achten, die Mahlzeiten mit einer Säurequelle zu kombinieren, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.
Im Zweifelsfall reicht dazu ein Glas Saft oder eine Portion Obst, zum Beispiel ein Apfel, aus.
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Besonders gute pflanzliche Eiweißquellen sind Vollkorngetreide, insbesondere Hafer, Hirse und Amarant und Hülsenfrüchte. Besonders empfehlenswert sind Linsen und Soja sowie Ölsaaten wie Sesam, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne.
Aber bitte immer in Kombination mit Fruchtsäure, Vitamin C oder Milchsäure, zum Beispiel aus milchsauer fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung aus Mischkost mit Vollkornprodukten, Obst und Ölsaaten, sorgt nicht nur im Hinblick auf Blutarmut für gesunde Blutwerte, die anderen Erkrankungen vorbeugen können.
Jedwede Form von Diät, FdH oder anderen Ernährungsphilosophien, birgt immer die Gefahr einer Unterversorgung mit essentiellen Nährstoffen.
Mit weitreichenden Folgen für körperliche und psychische Gesundheit, wie wir am Beispiel des Eisens hoffentlich zeigen konnten. Achten Sie also darauf!