Was tun bei Bindehautentzündung?

Eine Bindehautentzündung kann sehr viele verschiedene Ursachen haben, sodass du einen Arzt aufsuchen solltest, um die richtige Behandlung zu erhalten.
Was tun bei Bindehautentzündung?
Maricela Jiménez López

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Maricela Jiménez López.

Geschrieben von Carolina Betancourth

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Eine Bindehautentzündung ist meist einfach an roten Augen zu erkennen, die oft jucken, brennen oder schmerzen. Manchmal ist auch nur ein Auge betroffen, sodass du darauf achten solltest, durch Augenreiben nicht das zweite Auge auch zu infizieren.

Wodurch entsteht eine Bindehautentzündung?

Die Ursachen einer Bindehautentzündung sind vielfältig und nicht immer ist der Auslöser sofort klar, sodass du einen Arzt konsultieren solltest, um eine optimale Heilung zu erreichen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen folgenden verschiedenen Arten, die je nach Ursache der Entzündung klassifiziert sind:

  • Bindehautentzündung durch mechanische Reize: Rauch, Staub, trockene Luft, Fremdkörper, trockene Augen, Kontaktlinsen,…
  • Allergische Bindehautentzündung: Hierbei liegt eine Allergie gegen beispielsweise Pollen, Make-Up, Medikamente etc. vor
  • Bakterielle Bindehautentzündung: Diese Form tritt auch häufig bei Neugeborenen auf und kann mit antibiotischen Augentropfen behandelt werden
  • Virale Bindehautentzündung: oft breiten sich Viren, beispielsweise die einer Erkältungskrankheit, auch auf die Augen aus und verursachen dort eine Entzündung.

Sehr selten treten in unseren Breitengraden auch Entzündungen auf, die durch Pilze oder Parasiten wie Fadenwürmer oder Fliegeneier verursacht werden. Beides tritt eigentlich nur in den Tropen auf und sollte dir keine Sorgen bereiten.

Symptome

Das erste klassische Symptom sind meist stark gerötete Augen. Weitere Symptome, die dich zum Arzt motivieren sollten sind:

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Schmerz
  • Schwellung
  • Verklebte Augen
  • Verengte Lidspalte
  • Fremdkörpergefühl
  • Tränende Augen

Natürlich treten nicht immer alle Anzeichen zusammen auf, schon eines dieser Symptome sollte dazu führen, dass du einen Arzt aufsuchst. Im schlimmsten Fall kann eine unbehandelte Entzündung am Auge zu dauerhaften Schäden führen!

Vorbeugung

Nicht allen Arten einer Bindehautentzündung kann vorgebeugt werden. Ein guter Weg ist es, grundsätzlich allergene Stoffe, insbesondere aus dekorativer Kosmetik, zu meiden. Außerdem ist am Auge größte Hygiene angesagt, um nicht mit den Fingern Erreger in die Augen zu bringen oder andere damit anzustecken.

Im Laufe des Tages berühren wir unzählige Male unsere Augen und bringen mit jeder Berührung alle Erreger in unser Auge, die wir an unseren Händen tragen. Grundsätzliche Tipps zur Hygiene sind in dem Fall:

  • Regelmäßig die Hände waschen.
  • Die Augen möglichst nicht berühren.
  • Häufig berührte Gegenstände oft reinigen (Türklinken, Tastatur, Tablet, Smartphone etc.).
  • Beim Umgang mit Kontaktlinsen peinlichst auf saubere Hände achten.
  • Dekorative Kosmetik (Mascara, Lidschatten etc.) regelmäßig entsorgen und frisch kaufen.

Falls eines deiner Augen schon entzündest ist, achte penibel darauf, dass du die Infektion nicht mit den Fingern auch noch auf das zweite Auge ausbreitest und damit die Situation verschlimmerst.

Behandlung

Je nach Ursache der Bindehautentzündung sind sehr unterschiedliche Maßnahmen erforderlich. Eine Entzündung, die durch Allergie, Viren oder äußere Reize verursacht wurde, kann niemals mit antibiotischen Tropfen geheilt werden! Frage deinen Arzt, der je nach Ursache folgende Medikamente verschreiben könnte:

  • Antibiotische Augentropfen
  • Antiallergene Tropfen
  • Befeuchtende Salben oder Tropfen

Grundsätzlich solltest du, unabhängig von der Ursache, die Augen schützen, damit sie vor Zugluft, Staub, Rauch und sonstigen Reizen geschützt sind und nicht zusätzlich irritiert werden. Zusätzlich kannst du folgende Naturheilmittel ausprobieren:

Kamillenteebeutel

Sind deine Augen extrem gereizt, müde, geschwollen und trocken? Ob einfach nur müde oder doch entzündet: gönne ihnen eine kleine Ruhepause – und dir selbst auch! Diese Behandlung ersetzt jedoch keinesfalls die vom Arzt verschriebenen Augentropfen oder Salben!

Wasche deine Augen zunächst mit starkem Kamillentee aus, den du selbst aus zwei Beuteln Kamillentee hergestellt hast. Lege dann die nur noch handwarmen Teebeutel auf deine geschlossenen Augen und entspanne 20 Minuten lag. Du wirst sehen, danach geht es dir und deinen Augen besser!

Augentrost

Die Wirkung dieser Pflanze steckt schon im Namen: sie tröstet traditionell Augen. Du bekommst in der Apotheke auch schon fertig zubereitete Augentropfen, die den Wirkstoff aus Augentrost enthalten. Alternativ kannst du dir aus den Blüten und Blättern des Augentrosts einen Aufguss zubereiten, in den du eine Kompresse oder ein Wattepad tauchst und diese dann mehrmals täglich 10 Minuten auf das geschlossene gereizte Auge legst.

Auch wenn dein Auge morgens verkrustet ist, eignet sich ein im Kühlschrank gut gekühlt aufbewahrter Aufguss aus Augentrost dazu, die Verkrustungen sanft mit Watte zu lösen.

Quarkwickel

Quarkwickel auf die Augen? Klingt komisch, sieht komisch aus, verspricht aber Linderung. Nutze dafür gut abgetropften Magerquark und packe dir daraus zwei „Päckchen“, indem du zwei Esslöffel pro Auge in ein Mulltuch wickelst.

Alternativ geht auch ein Teefilterbeutel aus Papier oder ein Stofftaschentuch. Lege dich dann auf den Rücken und platziere die Quarkwickel auf deinen Augen. Drücke sie an, sodass der Wickel eine möglichst große Auflagefläche auf deiner Augenpartie hat. Lasse sie nun etwa eine halbe Stunde dort liegen. Die Verdunstungskälte des Quarks sorgt für zusätzliche Linderung.


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