Was du über Rapsöl wissen solltest

Rapsöl zählt zu den beliebtesten Pflanzenölen. Seit der Züchtung von Sorten mit geringen Anteilen an Bitterstoffen in den späten 1960er Jahren in Kanada zählt Rapsöl zu den beliebtesten Pflanzenölen. Auch in Deutschland führt es die Liste der meistverkauften Pflanzenöle an. Erfahre heute mehr über dieses Öl. 
Was du über Rapsöl wissen solltest
Eliana Delgado Villanueva

Geschrieben und geprüft von der Ernährungsberaterin Eliana Delgado Villanueva.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Rapsöl ist in zahlreichen Lebensmitteln zu finden und in Deutschland das meistverkaufte Pflanzenöl. Es wird von Ernährungswissenschaftlern empfohlen und auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie verwandte Institutionen in Österreich und der Schweiz empfehlen dieses Pflanzenöl aus der Rapssaat.

Es lohnt sich deshalb, uns die Eigenschaften des Rapsöls etwas genauer anzuschauen. Lies weiter, du wirst Interessantes zu diesem Thema erfahren.

Wissenswertes über Rapsöl

Wissenswertes über Rapsöl
Rapsöl kommt häufig in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz.

Wie bereits erwähnt, zählt Rapsöl zu den beliebtesten Pflanzenölen. Ursprünglich enthielt Raps viele Bitterstoffe und die bedenkliche Erucasäure. Doch in den 1960er Jahren wurden in Kanada Sorten gezüchtet, die weniger davon enthielten. 1978 wurde die Pflanze schließlich gentechnisch verändert und wird seither massiv für kulinarische Zwecke verwendet. 

Seither unterscheidet man 0-Raps, Canola-Raps und normalen Raps (Rapeseed), in den 1980er Jahren kam dann noch der 00-Raps hinzu. Der Großteil der heute angebauten Rapssorten wurde gentechnischen Veränderungen unterzogen. Damit wurde unter anderem erreicht, dass diese Pflanze resistenter gegen Herbizide ist.

Herstellung von Rapsöl

Die Herstellung von Rapsöl erfolgt anhand verschiedener Verfahren, welche die Qualität des Öls beeinflussen. Das Canola Council of Canada erklärt die einzelnen Teilverfahren wie folgt:

  • Reinigung der Samen. Die Rapssamen werden ausgelesen und von Unreinheiten gereinigt. Dabei entfernt man zum Beispiel die Stängel und Schmutz.
  • Aufbereitung. Die Samen werden auf ungefähr 35º C erhitzt und zerkleinert, um danach die Zellwände der Samen einfacher aufbrechen zu können.
  • Erwärmung in Wärmepfannen. Die Samen werden bei einer Temperatur von 80 bis 105º C gedämpft, ein Verfahren das in der Regel rund 15 bis 20 Minuten in Anspruch nimmt.
  • Pressung. Anschließend erfolgt die Pressung der Samen mit mechanischen Verfahren (Schneckenpressen). Auf diese Weise erhält man ungefähr 50 – 60 % des Öls der Samen. Dieses mechanisch gepresste Öl zeichnet sich durch besonders wertvolle Inhaltsstoffe aus. Die Gewinnung des restlichen Öls erfolgt mit anderen Verfahren.
  • Extraktion. Bei diesem Verfahren kommen Lösungsmittel wie Hexan zum Einsatz, um das restliche Öl (18 bis 20 %) zu gewinnen. Das Stoffgemisch “Miscella” wird in der Destillation in drei Bestandteile getrennt und das Öl dann so aufbereitet, dass es als Pflanzenöl verwendet werden kann. Das Lösungsmittel Hexan kann erneut zur Extraktion zur Anwendung kommen.
  • Desodorierung/Dämpfung. Bei der Aufbereitung des gewonnenen Öls kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Das raffinierte Öl ist weitgehend geruchsneutral und sehr stabil.

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Nährstoffe des Öls der Rapssaat

Im Vergleich zu anderen Ölen ist Rapsöl keine gute Nährstoffquelle. Ein Esslöffel (15 ml) enthält:

  • Kalorien: 124 kcal
  • Vitamin E: 12 % der empfohlenen Tagesmenge
  • Vitamin K: 12 % der empfohlenen Tagesmenge

Zusätzlich enthält dieses Pflanzenöl auch andere Vitamine und Mineralien.

Enthaltene Fettsäuren

Rapsöl wird häufig aufgrund seiner gesunden Fettsäuren gepriesen, denn es enthält nur einen sehr geringen Anteil an gesättigten Fetten. Die Zusammensetzung ist:

  • Gesättigte Fettsäuren: 7 %
  • Einfach gesättigte Fettsäuren: 64 %
  • Mehrfach gesättigte Fettsäuren: 28 %

Die mehrfach gesättigten Fettsäuren dieses Pflanzenöls enthalten 21 % Linolsäure, die als Omga 6 bekannt ist, und 11 % Alpha-Linoläure oder ALA, eine Omega-3-Fettsäure aus pflanzlichen Quellen. 

Viele Menschen, insbesondere Vegetarier und Veganer, müssen den Bedarf an ALA durch pflanzliche Nahrungsmittel decken, um ausreichend Omega-3 DHA und EPA aufzunehmen. Diese sind grundlegend für die Gesundheit des Herzens und des Gehirns. 

Zwar kann unser Organismus ALA in DHA und EPA umwandeln, doch aus Forschungen geht hervor, dass dieser Prozess sehr wenig effizient ist. Allerdings hat ALA selbst auch verschiedene Vorteile, denn diese Säure kann das Risiko für Brüche reduzieren und vor kardiovaskulären Krankheiten und Diabetes Typ 2 schützen.

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Kann Rapsöl gesundheitsschädlich sein?

Kann Rapsöl gesundheitsschädlich sein?
Das größte Risiko von Rapsöl ist, dass es die Gefahr für kardiovaskuläre Krankheiten fördern könnte, da darin Transfette enthalten sind.

Wenn wir von gesundheitlichen Risiken sprechen, müssen die Herstellungsmethoden berücksichtigt werden, bei denen es zur Erhitzung des Öls kommt. Darüber hinaus wird das Öl auch beim Kochen oft stark erhitzt, was sich negativ auf die mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie ALA auswirkt. 

Außerdem verwandelt sich bei der Herstellung durch die hohen Temperaturen ein kleiner Anteil der ungesättigten Fettsäuren, insbesondere der mehrfach ungesättigten Fettsäuren, in Transfette. Dadurch reduziert sich der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zusätzlich.

Transfette sind auch in kleinen Mengen gesundheitsschädlich. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beantragt, diese weltweit ab 2023 zu eliminieren. 

Wir empfehlen dir aus diesem Grund, Rapsöl aus biologischem Anbau zu konsumieren, das nicht genetisch manipuliert wurde. Entscheide dich für hochwertige Qualität aus erster Kaltpressung, um deine Gesundheit zu schützen!


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