Symptome einer Nierenerkrankung
Wusstest du, dass die meisten Personen, die eine Nierenerkrankung haben, sich nicht darüber bewusst sind? Grund dafür ist, dass sich die ersten Symptome einer Nierenerkrankung kaum bemerkbar machen.
Bei einer Niereninsuffizienz können mehrere Jahre vergehen bis eine akute Nierenerkrankung entsteht. Lerne, im folgenden Artikel, die Symptome einer Nierenerkrankung zu erkennen.
Früherkennung zur Vorbeugung: Zeichen möglicher Nierenprobleme
Jeder sollte die Symptome einer Nierenerkrankung kennen, um gegebenenfalls so schnell wie möglich handeln zu können. Hierbei ist es unwichtig, in welcher Phase die Erkrankung bereits ist. Sobald diese erkannt wird, kann eine wirkungsvolle Behandlung begonnen werden.
Im Folgenden zeigen wir eine Reihe von Anzeichen auf, die auf eine mögliche Nierenerkrankung hindeuten. Beachte, dass es lebenswichtig sein kann, diese zu erkennen.
Wenn du mindestens zwei oder drei dieser Anzeichen an dir erkennst, gilt zunächst: keine Panik! Du solltest jedoch einen Arzt aufsuchen und eine Untersuchung durchführen lassen. Beachte hierbei auch, dass viele dieser Symptome nicht nur auf eine Nierenerkrankung, sondern auch auf andere Erkrankungen hinweisen können.
Symptome einer Nierenerkrankung
1. Veränderungen im Urin
Wenn die Nieren erkranken, verändert sich der Urin und dadurch kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- du musst nachts aufstehen , um auf die Toilette zu gehen
- der Urin ist schaumig oder weist Bläschen auf
- die Farbe des Urins ändert sich
- weniger Urin wird gebildet und dieser ist dunkel und weist Blutspuren auf
Wenn du das Gefühl hast, dringend auf die Toilette zu müssen oder aber Schwierigkeiten beim Wasserlassen hast und eine Verengung oder großen Druck dabei spürst, kann dies auch auf Nierenprobleme hinweisen.
2. Schwellung
Wenn eine Niereninsuffizienz besteht, kann der Körper überschüssige Flüssigkeit nicht abbauen. Dadurch entstehen Wassereinlagerungen an Beinen, Knöcheln, Händen und Gesicht.
3. Müdigkeit
Wenn die Nieren gesund sind, produzieren sie das Hormon Erythropoetin. Dieses Hormon ist für die Bildung von roten Blutkörperchen verantwortlich, die dem Blut Sauerstoff zuführen.
Im Falle einer Nierenerkrankung, verringert sich jedoch die Produktion dieses Hormons. Muskeln und Gehirn ermüden schneller. Die Patienten fühlen sich ausgelaugt und kraftlos, schlafen viel, sind erschöpft, geschwächt und ermüdet ohne sich überstrapaziert zu haben.
Diese Symptome sind den Anzeichen einer Anämie oder Eisenmangels sehr ähnlich, so dass eine Untersuchung angebracht ist.
4. Hautausschlag oder Juckreiz
Die Blutrückstände werden durch die Nieren abgebaut. Wenn diese nicht richtig funktionieren, lagern sich die Stoffe in der Blutbahn ab und können starken Juckreiz verursachen. Der Juckreiz entsteht nicht nur an der Haut, sondern auch an den Muskeln oder Knochen.
5. Metallgeschmack oder Acetongeruch im Atem
Wenn Rückstände im Blut bleiben, d. h. eine Urämie auftritt, kann sich der Geschmack von Nahrungsmittel verändern. Oder es kann zu Mundgeruch kommen. Manchen Patienten vergeht der Appetit, bestimmte Lebensmittel schmecken einfach nicht mehr und es kommt zu einem Gewichtsverlust.
Der Mundgeschmack ist rund um die Uhr unerträglich und trotz Zähneputzen, Mundspülungen, Kaugummis usw. nicht zu vermeiden.
6. Übelkeit und Erbrechen
Dies ist ebenfalls auf eine Urämie zurückzuführen und es kommt zu folgenden Beschwerden:
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- schlechte Verträglichkeit von Nahrungsmitteln, Flüssigkeiten oder Medikamenten
7. Atembeschwerden
Es können Atembeschwerden auftreten, die durch zwei Gründe verursacht werden können: Die Lungen sind nicht in der Lage, überschüssige Flüssigkeit abzubauen. Diese wird dadurch folglich in ihnen angesammelt.
Eine weiterer Auslöser kann Blutarmut (das Fehlen von roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff im Blut transportieren) sein, wodurch der Organismus geschwächt wird. Diese Anzeichen können ohne irgendeinen erkennbaren Grund (z. B. Sport) sogar in normaler Ruhelage, wie beim Sitzen oder Liegen, auftreten.
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8. Frieren zu jeder Jahreszeit
Anämie kann ein Kältegefühl bewirken, auch wenn es keinen scheinbaren Grund dafür gibt. So friert die Person selbst dann, wenn die Heizung läuft und der Betroffene warm angezogen ist.
Das Kältegefühl verschwindet trotz warmem Tee/Kaffee oder einem heißen Bad nicht. Es kann auch passieren, dass im Sommer bei sehr hohen Temperaturen trotzdem Kälte verspürt wird. Hier kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Schüttelfrost
- Erstarrung der Gliedmaßen
- kaltem Schweiß
9. Schwindel oder Konzentrationsstörungen
Durch Niereninsuffizienz bedingte Anämie kann Konzentrationsstörungen bewirken. Das Gehirn erhält die nötige Sauerstoffzufuhr nicht. Die Folgen davon können folgende sein:
- Vergesselichkeit oder Gedächtnisverlust
- Konzentrationsstörungen
- Zerstreuung
- Beeinträchtigung aller Tätigkeiten
Hinzu kommt ebenfalls ein ständiges Schwindelgefühl.
10. Rückenschmerzen
Manche Menschen, die unbewusst an einer Niererkrankung leiden, haben oft Rückenschmerzen. Sie glauben, diese seien auf eine gesteigerte Anstrengung, falsche Bewegungen, schlechte Haltung oder eine falsche Schlafposition zurückzuführen.
Wenn dieser Schmerz aber anhält, solltest du die genauen Ursachen diagnostizieren lassen. Bei Nierenproblemen treten die Beschwerden, Druck oder Krämpfe, oft im unteren Rückenbereich oder auf einer Körperseite auf. Sie können ebenfalls bis in die Beine gehen. Bei einer Zystenniere (Bildung von Zysten in der Nieren- bzw. Lebergegend) treten ebenfalls oft starke Rückenschmerzen auf.
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