Sind Säfte und Smoothies immer vegan?
Säfte und Smoothies haben in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. So auch die vegane Ernährung. Doch was ist dran, wenn vegan lebende Menschen sagen, ein Saft sei nicht vegan. Ist doch nur pflanzlich, oder? Oder nicht? Sind Säfte und Smoothies tatsächlich immer vegan?
Säfte und Smoothies sind Vitaminbomben
Säfte und Smoothies sind, wenn es sich um frische Versionen des Produktes handelt, wahre Vitaminbomben. Doch sind Säfte und Smoothies auch immer vegan?
Ein „echter“ Smoothie enthält zunächst nur Obst und Gemüse, doch wird er oft mit weiteren Zutaten „ergänzt“. Ein Smoothie, der Milchprodukte enthält, ist somit ein „Milchmixgetränk“. Unabhängig davon, ob die Milch tierisch oder pflanzlich ist.
Auch ein Saft sollte zunächst einmal nur aus Obst oder Gemüse bestehen. Ist in dem Getränk Wasser enthalten oder wird Zucker zugesetzt, handelt es sich streng genommen nicht mehr um Saft, sondern um Nektar oder Saftgetränke.
Doch sind Säfte und Smoothies trotzdem vegan, selbst wenn keine weiteren Zutaten aufgeführt sind?
Zusatzstoffe tierischen Ursprungs
Enthalten Säfte oder Smoothies Zutaten tierischen Ursprungs, so sind diese sehr leicht zu identifizieren. Honig, Milch oder Joghurt stehen dann deutlich sichtbar auf der Zutatenliste und es ist klar: dieses Produkt ist somit nicht vegan!
Doch bei sogenannten „Hilfsstoffen“ sieht es ganz anders aus. Diese müssen nicht deklariert werden, obwohl sie bei der Herstellung des Endproduktes verwendet wurden.
Dem Verbraucher ist also nicht klar, was er da kauft. Das gilt natürlich nicht nur für Säfte und Smoothies, sondern auch für andere Produkte, zum Beispiel Backwaren.
Bei Backwaren wie Brot zum Beispiel müssen sehr viele solche Stoffe nicht deklariert werden, weil sie nur verwendet wurden, aber im Endprodukt nur noch in so kleinen Mengen enthalten sind, dass sie laut Gesetz nicht deklarierungspflichtig sind.
Dazu gehören Konservierungsstoffe, Enzyme, Krustenbildner und andere chemische Backhilfsmittel.
Selber backen schützt vor Zusatzstoffen
Was ist an Säften und Smoothies nicht vegan?
Bei Säften und Smoothies und auch in allen daraus gefertigten Produkten wie zum Beispiel Wein ist oft die Gelatine das Problem.
Ein klassisches Beispiel ist klarer Apfelsaft. Gewinnt man aus Äpfeln Saft, so ist dieser zunächst einmal trüb, was als „naturtrüb“ gekennzeichnet wird. Diese Trübung ist eigentlich sogar gesund, aber von vielen Verbrauchern nicht gewünscht.
Um die Trübung nun aus dem Apfelsaft zu entfernen, wird dem frischen Saft Gelatine hinzugesetzt. Die Gelatine bindet die Bestandteile, die den Saft eintrüben an sich.
Entfernt man danach die Gelatine wieder aus dem Saft, ist der Saft so klar, wie ihn der verwöhnte Verbraucher gerne hat – aber eben nicht mehr vegan. Das betrifft natürlich nicht nur Apfelsaft, sondern auch viele andere Getränke.
Gelatine für deine Gelenke
Was ist so schlimm an Gelatine?
Gelatine ist grundsätzlich nicht ungesund, doch wer weiß, wie Gelatine hergestellt wird, überlegt vielleicht noch einmal, ob er dieses Produkt in der Herstellung seines Apfelsaftes haben möchte. Und das ganz unabhängig davon, ob man sich nun vegan ernährt oder nicht.
Bei Gelatine handelt es sich um ein Produkt, welches aus dem Kollagen aus dem Bindegewebe von Tieren gewonnen wird. Dazu werden Schlachtabfälle, also Haut und Knochen des Schlachtviehs in Säure aufgelöst und das so extrahierte Kollagen zu Gelatine weiterverarbeitet.
In Zeiten von BSE geriet Gelatine als möglicher Übertragungsweg in Kritik.
Vegane Alternativen zu Gelatine
Um Säfte zu klären, braucht man keine Gelatine, es gibt auch einfache rein pflanzliche Methoden, um Saft (oder Bier oder Wein oder andere Getränke) klar zu bekommen.
Die einfachste Alternative zu den mit Gelatine geklärten Säften ist ganz einfach, naturtrüben Saft zu kaufen. Möchte man aber lieber klaren Saft, gibt es folgende Alternativen:
- Tonminerale
- Tannin
- Kieselgur
Diese Alternativen betreffen nur die Klärung von Säften. Geht es um das Andicken von Smoothies oder darum, das Absetzen verschiedener Bestandteile eines Smoothies zu verhindern, kommen folgende pflanzliche Mittel als Alternativen zu Gelatine als Geliermittel in Betracht:
- Algenpräparate
- Johannisbrotkernmehl,
- Pektine
- Carrageen
- Agar-Agar
- Gummi arabicum
- Guarkernmehl
- Xanthan
Übrigens: die besten Säfte und Smoothies sind die, die du selbst herstellst, denn dann weißt du ganz genau, was drin ist! Und viel gesünder ist es zudem, statt einem Saft das Obst (oder das Gemüse) als Ganzes zu essen.
Dann sind nämlich alle Ballaststoffe darin enthalten und auch alle Vitamine und Mineralien in ihrem natürlichen Verbund. Je frischer das Obst, desto besser“
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- Brown, J. Por qué tomar jugos naturales no es tan bueno para la salud (y cómo hacerlos más saludables). BBC Future [En línea] Disponible en: https://www.bbc.com/mundo/vert-fut-46900997
- Craig, Winston. (2009). Health Effects of Vegan Diets. The American journal of clinical nutrition. 89. 1627S-1633S. 10.3945/ajcn.2009.26736N.
- Rodríguez-Leyton, Mylene & Majana Lucía, Sánchez. (2017). Consumo de frutas y verduras: beneficios y retos. Alimentos Hoy. 25. 30-55.