Seelenräuber - Teil I

Der Gefühlsräuber fühlt sich minderwertig, auch wenn dies nicht offensichtlich ist, da er sich arrogant zeigt. Dies kann sich in verschiedensten Situationen zeigen, beispielsweise in einer Beziehung oder mit Freunden.
Seelenräuber - Teil I

Geschrieben von Daniel Landes

Letzte Aktualisierung: 17. Februar 2022

Ein Blick, ein Wort oder eine simple Andeutung kann genügen, um beim Gegenüber Schaden zu verursachen. Das Verhalten der Seelenräuber ist so alltäglich, das es manchmal vollkommen normal erscheint.

Die Opfer schweigen und leiden im Stillen. Ein Einzelner kann durch Mobbing oder psychische Misshandlung seinen Mitmenschen zerstören.

So wie es in der Natur Raubtiere gibt, die andere Tiere fangen und fressen, um sich zu ernähren, kann man beim Menschen ein ähnliches Phänomen beobachten. Die Rede ist von Mobbing und in den Hauptrollen sehen wir die Seelenräuber und ihre Opfer.

Mobbing oder psychische Misshandlung ist ein Phänomen, das in vielen Umfeldern auftreten kann, z.B. in Beziehungen, am Arbeitsplatz, in der Familie oder unter Freunden.

Was ist ein Seelenräuber?

Der Seelenräuber kommt in allen Altersklassen, sozialen Ständen, Kulturen und Geschlechtern vor. Es handelt sich um scheinbar normale Individuen, fast nie Anführer. Meist sind sie knausrig, egozentrisch und narzistisch veranlagt.

Ihr Ziel ist die moralische, persönliche, psychologische und soziale Destabilisierung der Opfer, was in vielen Fällen dazu führen kann, dass diese ihr Leben frühzeitig beenden.

Meist handelt es sich um Personen, die sich anderen vollkommen unterlegen fühlen, auch wenn sie durch ihre arrogante und eingebildete Art nicht diesen Eindruck vermitteln. Sie sind randvoll mit Reuegefühlen und verhohlenem Zorn. Meist folgen sie eisern einer Ideologie.

Sie müssen ständig von anderen bewundert und begehrt werden, leiden an übermäßigem Erfolgsdruck und Machtgelüsten. Zusätzlich kapseln sie sich von ihren Gefühlen ab, wodurch sie ihre Opfer sehr geringschätzig behandeln.

Als Kinder legen diese Menschen den Brand und verstecken dann die Zündhölzer, stiften zur Prügelei an, aber schlagen sich nie mit anderen. Sie lechzen nach einem Leben im Mittelpunkt.

In der Pubertät sind sie kalt sowie reserviert, haben wenig sozialen Erfolg und meist nur einen oder zwei Freunde um sich, die sie manipulieren. Als Erwachsene erscheinen sie als arrogante Männer oder Frauen, die sich als alleinige Instanz für Wahrheit, Gerechtigkeit und Vernunft sehen.

Auf den ersten Blick scheinen sie sich perfekt im Griff zu haben, sozial gewandt und akzeptiert zu sein, doch hinter der Maske versteckt sich eine Ansammlung von Absichten und unbewussten Prozessen, die viel komplizierter und verworrener sind, als man glauben mag.

Wer sind die Opfer der Seelenräuber?

Die Opfer zeichnen sich durch Ehrlichkeit, Großzügigkeit und Optimismus aus und sind gute Seelen mit spiritueller Stärke. Es sind Menschen, die Eigenschaften aufweisen, nach denen der Seelenräuber lechzt und die er beneidet, Eigenschaften die er selbst nicht besitzt.

So verwandeln sich die Opfer in Sündenböcke, die für alles Schlechte verantwortlich gemacht werden.

Ein Seelenräuber sucht sich diese Art von Menschen, um ihre Energie und Lebenskraft aufzusaugen. Mit anderen Wort ausgedrückt, wollen sie absorbieren, was sie selbst nicht besitzen.

Die Opfer werden vom Rest als verdächtig wahrgenommen, da sie durch das Mobbing als schuldig dargestellt werden und ihnen Komplizenschaft bei den Aggressionen, denen sie ausgesetzt sind, zugeschrieben wird, sei dies nun bewusst oder unbewusst.

Was denkt man über die Opfer

Oft hört man andere sagen, dass eine Person durch Schwäche oder Mängel zum Opfer wird; allerdings ist das Gegenteil der Fall, es trifft sie, weil sie mehr haben als andere, etwas, das der Aggressor sich selbst aneignen will.

Sie können naiv und blauäugig wirken, da sie sich nicht vorstellen können, dass sie einem Zerstörer gegenüber stehen und versuchen, logische Erklärungen für das Verhalten zu finden. Dann beginnen sie sich zu rechtfertigen und versuchen transparent zu sein.

Sie verstehen oder vergeben, weil sie lieben oder bewundern. Und sind der Meinung, dass sie helfen müssen, weil nur sie selbst den anderen vollkommen verstehen können. Sie glauben, dass sie eine Aufgabe erfüllen müssen.

Während der Seelenräuber in seinen starren Gewohnheiten festgefahren bleibt, versuchen die Opfer sich anzupassen, versuchen zu verstehen, wonach der Peiniger bewusst sowie unbewusst strebt und sind ständig auf der Suche nach ihrer eigenen Schuld an der Situation.


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