Schmerzen in Armen und Beinen - Woran kann das liegen?

Schmerzende Extremitäten sind altersunabhängig keine seltene Erscheinung.
Schmerzen in Armen und Beinen - Woran kann das liegen?
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Ist dir das auch schon einmal passiert? Du kommst nach Hause, und hast starke Schmerzen in Armen und Beinen, sie fühlen sich so schwer an, dass du dich kaum bewegen kannst und dir nichts anderes übrig bleibt, als dich auszuruhen.

Diese Art Schmerz tritt sehr häufig auf und ist dann in der Regel auf eine Überbelastung der Muskulatur zurückzuführen. Auch eine allgemeine Ermüdung nach einem langen Tag kommt als Ursache in Frage.

Obwohl diesen Symptomen oft wenig Bedeutung beigemessen wird, sind die Schmerzen doch Grund zur Sorge, sollten sie kontinuierlich oder über Monate hinweg auftreten.

In diesem Artikel sprechen wir über Schmerzen in Armen und Beinen.

Mögliche Auslöser für Schmerzen in Armen und Beinen

Schmerzende Extremitäten sind altersunabhängig keine seltene Erscheinung. Junge Menschen im Alter von 8 bis 17 Jahren sind aufgrund ihres Körperwachstums dann tendenziell häufiger betroffen.

Einzelne Gewebestrukturen in Armen und Beinen reifen unterschiedlich schnell, was sich in veränderten Körperproportionen widerspiegelt.

Und wie sieht es mit den Erwachsenen aus? Welche Ursachen kommen bei ihnen für Schmerzen in Armen und Beinen in Frage? Schauen wir sie uns an.

1. Erkältungen und grippale Infekte

Ermüdung

Schmerzen in Armen und Beinen können in den Tagen vor definitiver Manifestation von Erkältungssymptomen auftreten. Sie zählen sogar zu den typischen Symptomen einer Grippe, unter der wir insbesondere in der “Erkältungszeit” alle schon einmal gelitten haben.

Wie kommt es aber im Rahmen einer Erkältung ausgerechnet zu Schmerzen in den Extremitäten, warum spüren wir diesen akuten Muskelschmerz? Die Erklärung befindet sich im Immunsystem, mit dem sich unser Körper gegen den erkältungsauslösenden Virus zu wehren versucht.

Die Zahl der Lymphozyten, einer bestimmten Art der weißen Blutkörperchen, steigt bei einer Virusinfektion, da diese Zellen besonders effektiv gegen den Erreger vorgehen können.

Bei erhöhter Temperatur kann unser Immunsystem schneller arbeiten, die zusätzliche Freisetzung von Entzündungsmediatoren (Prostaglandine) trägt ihr Übriges zur Entstehung von Fieber bei. All diese Prozesse führen schließlich zu Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen.

Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, dass sich ein grippaler Infekt mit Schmerzen in Armen und Beinen ankündigt.

2. Gelenkschmerzen

Gelenkschmerz

Gelenkschmerzen betreffen insbesondere Personen ab einem Alter von 50 Jahren. Den ganzen Tag über befinden sich unsere Arme und Beine in Bewegung und das gilt natürlich auch für die komplizierten Gelenke, aus denen sie aufgebaut sind.

Es gibt viele mögliche Ursachen, die einen erhöhten Verschleiß oder eine Entzündung der Gelenke bewirken können.

Hieraus entsteht eine gewisse Schwere der Gliedmaßen, Ermüdung, des Weiteren ein schwer zu beschreibendes Brennen im Bereich von Oberschenkeln und Oberarmen. Die Schmerzen sind nicht auf das betroffene Gelenk beschränkt, sie strahlen in die angrenzende Muskulatur und die gesamte Extremität aus.

3. Störungen der Blutversorgung

Blutversorgung

Falls die Schmerzen in Armen und Beinen auf eine mangelhafte Sauerstoffversorgung aufgrund von Störungen des Kreislaufsystems zurückzuführen sind, gehen sie in der Regel mit weiteren Symptomen einher. Folgende solltest du kennen:

  • Taubheitsgefühl in Armen sowie Beinen, zum Teil zusammen mit Krämpfen in Händen und Füßen
  • Geschwüre im Bereich der Beine
  • Fehlende Kraft in den Händen, häufiges Fallenlassen von Gegenständen
  • Kopfschmerzen
  • Bläuliche Verfärbungen der Nägel
  • Schwindel nach dem Aufstehen
  • Schweregefühl in den Beinen, und überdies geschwollene Finger und Hände
  • Krampfadern

Wenn du diese Symptome bemerkst, ist besondere Vorsicht geboten, da sie typisch für Störungen im Kreislaufsystem sind. Falls du zusätzlich unter Herzrasen und Erstickungsanfällen leidest, weist dies sogar auf ein Herzproblem hin. Suche in diesem Fall sofort einen Arzt auf!

Es ist wichtig, dass ein Spezialist die Ursachen abklärt!

4. Mögliche Fibromyalgie

Fibromyalgiepunkte

Wenn wir Fibromyalgie als Ursache für Gliederschmerzen in Betracht ziehen wollen, müssen wir uns zunächst fragen, ob diese Schmerzen über Monate hinweg kontinuierlich auftreten und dann gelegentlich sogar die Fähigkeit zu arbeiten oder alltägliche Dinge zu erledigen einschränken.

In jedem Fall sollte man auf die folgenden Symptome achten, die sich oft im Rahmen einer Fibromyalgie manifestieren:

  • Die Schmerzen gehen mit extremer Ermüdung einher.
  • Einige Körperzonen sind sehr schmerzhaft, dazu zählen die Hüften, der Nacken, das Schlüsselbein, Ellenbogen- und Kniegelenke sowie Pobacken.
  • Häufig wird über Schlafstörungen geklagt und darüber, dass die Beschwerden in den Morgenstunden am schlimmsten sind.
  • Betroffene leiden zudem unter Migräne, Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Schmerzen in den Armen und Beinen in der Mehrzahl der Fälle lediglich eine Ermüdungserscheinung sind, die vor allem in den Abendstunden auftritt.

Wichtig ist jedoch, wie wir schon zu Beginn erwähnt haben, dass du insbesondere bei Beschwerden, die über einen längeren Zeitraum andauern und die deinen Alltag einschränken, einen Arzt aufsuchst, um der Problematik auf den Grund zu gehen.

Ein gesunder Lebensstil, der sowohl eine geeignete Ernährung als auch ausreichend körperliche Bewegung umfasst, wirkt sich auch hier positiv auf unser Befinden aus. Stress und Überlastung belasten den Bewegungsapparat und sind daher zu vermeiden.


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