Natürlicher Raumduft
Im Handel gibt es viele verschiedene Produkte, um den Raumduft deines Haushaltes zu verändern, beziehungsweise zu „verbessern“.
Dabei sollen einige Produkte die Luft „von schlechten Gerüchen reinigen“, andere „für Entspannung sorgen“, wiederum andere für „frische Luft im WC“ sorgen. Nicht immer sind solche Produkte auch unkritisch für deine Gesundheit.
Es gibt so viele gute Alternativen aus der Natur, die genauso gut wirken wie Chemie aus der Sprühflasche – und dabei deiner Gesundheit nicht schaden! In diesem Beitrag stellen wir verschiedene Möglichkeiten für natürlichen Raumduft vor.
Raumduft aus der Natur
Lüften
Es mag profan klingen, aber es ist immer noch die beste Methode, um schlechte Gerüche in deinem Zuhause gar nicht erst entstehen zu lassen: lüften!
Hast du beispielsweise keine Dunstabzugshaube in der Küche oder nur eine, die im Umluftprinzip arbeitet, so hilft das Öffnen des Küchenfensters während des Kochens schon sehr gut, um gegen Fett- und andere Essensgerüche im Haushalt vorzubeugen.
Muff und abgestandene Luft verschwinden, wenn du mehrmals täglich kurz und kräftig lüftest. Am besten mit gegenüberliegenden Türen oder Fenstern. Während der Heizperiode solltest du aber niemals bei angekipptem Fenster Dauerlüften.
Das macht nur unnötig hohe Heizkosten und hilft wenig gegen zu hohe Raumfeuchtigkeit und schlechte Gerüche!
Essig
Essig hilft gut gegen schlechte Gerüche, besonders auf Gegenständen in der Küche. Den Kühlschrank nach der Grundreinigung mit Seifenwasser dann zum Abschluss mit Essigwasser auszuwischen, hilft sehr, den Kühlschrankmief zu beseitigen.
Essig bindet auch Gerüche auf Textilen, beispielsweise Teppichen. Dazu einfach den Teppich zunächst saugen, dann mit Essigwasser abbürsten, gut trocknen lassen und danach den Raum gut lüften. So verschwinden der Gestank aus dem Teppich und der anschließende Essiggeruch aus dem Raum!
Lavendel
Lavendel eignet sich hervorragend zur Beduftung von Kleiderschränken. Kleidermotten mögen den Geruch von Lavendel gar nicht und bleiben so bedufteten Schränken fern. Nähe dazu einfach ein kleines Säckchen oder Kissen und befülle es mit getrockneten Lavendelblüten.
Lege die Säckchen zwischen deine Wollpullover und hänge zusätzlich welche an der Kleiderstange auf. Ab und zu etwas kneten, damit wieder frisches, ätherisches Öl aus den getrockneten Blüten austreten kann!
Auch im Badezimmer sorgt Lavendel für guten Duft. Eine Schale mit Lavendelblüten oder speziell geflochtene, luftdurchlässige Körbchen, geben den Blütenduft an den Raum ab.
Rosen
Getrocknete Rosenblätter sehen nicht nur toll aus – sie duften auch so! Aber nicht jede Rose duftet intensiv, weswegen nicht alle getrockneten Rosenblätter gleich gut dein Zuhause beduften.
Solltest du solche Rosenblätter selbst getrocknet oder gekauft haben, kannst du sie jederzeit mit reinem Rosenöl sparsam beträufeln und so dauerhaft zum Duften bringen.
Achtung: Ätherische Öle können Oberflächen (besonders lackierte Flächen!) angreifen. Bedufte deine Rosenblüten daher nur in unempfindlichen Behältern, z.B. einer Glasschale!
Zimt als Raumduft
Zimt riecht angenehm intensiv. Sein Duft eignet sich hervorragend, um Schuhen den üblen Geruch zu nehmen. Fülle dazu Zimtpulver in Stoffsäckchen, die du dann im Schuhschrank auslegst.
Wenn du möchtest, kannst du auch über Sommer Zimtsäckchen in deinen Winterstiefeln aufbewahren. So riechen die Stiefel im nächsten Winter nicht muffig, sondern weihnachtlich und frisch! Auch hier solltest du die Säckchen immer wieder etwas drücken, um den Duft neu zu aktivieren.
Orange – Nelke
Etwas arbeitsintensiv aber dann sehr hübsch und weihnachtlich sind Orangen, die mit Nelken bestückt zum Beduften aufgestellt werden.
Einfacher geht es mit Orangenschalen, die du, nachdem du eine Orange gegessen hast, auf der Heizung zum Trocknen auslegst. Wenn du die Schale von Zeit zu Zeit knickst, entfaltet sich der volle Duft
Streichhölzer
Der Rauch eines abgebrannten Streichholzes reinigt die Luft von unangenehmen Gerüchen in kleinen Räumen. Ideal für die Anwendung im Gäste-WC!
Lege einfach eine Packung Streichhölzer auf einem Tellerchen bereit. Brenne dann nach der „Sitzung“ ein Streichholz ab und merke, wie der Rauch in dem kleinen Raum seine reinigende Wirkung entfaltet…
Räucherstäbchen
In vielen Räucherstäbchen sind Stoffe enthalten, die zwar die Luft in deinem Zuhause gut riechen lassen, die aber gleichzeitig mit Schadstoffen belasten.
Das Abbrennen von Räucherstäbchen belastet die Raumluft mit Feinstaub um ein Vielfaches dessen, was im Straßenverkehr schon als dichter Smog gelten würde! In einigen Räucherstäbchen wurden mehr Schadstoffe als in Zigarettenrauch nachgewiesen!
In Haushalten, in denen regelmäßig Räucherstäbchen verwendet werden, liegt die Krebserkrankung um bis zu 80% höher!
Duftkerzen
Die in Duftkerzen enthaltenen chemischen sowie „naturidentischen“ Aromastoffe können Allergien auslösen. Oft bestehen solche Kerzen auch aus Paraffin, das beim Abbrennen der Kerzen weitere Schadstoffe an die Raumluft abgibt.
Asthmatiker sowie Allergiker merken die negative Wirkung solcher Kerzen meist recht schnell beim Betreten eines Raumes, in dem die Raumluft mit Duftkerzen vermeidlich „verbessert“ wird. Achtung: Auch natürliche Düfte aus ätherischen Ölen können allergische Reaktionen auslösen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Bahramsoltani, R., Rostamiasrabadi, P., Shahpiri, Z., Marques, A. M., Rahimi, R., & Farzaei, M. H. (2018). Aloysia citrodora Paláu (Lemon verbena): A review of phytochemistry and pharmacology. Journal of Ethnopharmacology, 222, 34–51. https://doi.org/10.1016/j.jep.2018.04.021
- Conrad, P., & Adams, C. (2012). The effects of clinical aromatherapy for anxiety and depression in the high risk postpartum woman – A pilot study. Complementary Therapies in Clinical Practice, 18(3), 164–168. https://doi.org/10.1016/j.ctcp.2012.05.002
- de Sousa, D., Hocayen, P., Andrade, L., & Andreatini, R. (2015). A Systematic Review of the Anxiolytic-Like Effects of Essential Oils in Animal Models. Molecules, 20(10), 18620–18660. https://doi.org/10.3390/molecules201018620
- Friborg, J. T., Yuan, J.-M., Wang, R., Koh, W.-P., Lee, H.-P., & Yu, M. C. (2008). Incense use and respiratory tract carcinomas. Cancer, 113(7), 1676–1684. https://doi.org/10.1002/cncr.23788
- Goes, T. C., Antunes, F. D., Alves, P. B., & Teixeira-Silva, F. (2012). Effect of Sweet Orange Aroma on Experimental Anxiety in Humans. The Journal of Alternative and Complementary Medicine, 18(8), 798–804. https://doi.org/10.1089/acm.2011.0551
- Hur, M.-H., Song, J.-A., Lee, J., & Lee, M. S. (2014). Aromatherapy for stress reduction in healthy adults: a systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Maturitas, 79(4), 362–369. https://doi.org/10.1016/j.maturitas.2014.08.006
- Lee, Y.-L., Wu, Y., Tsang, H. W. H., Leung, A. Y., & Cheung, W. M. (2011). A Systematic Review on the Anxiolytic Effects of Aromatherapy in People with Anxiety Symptoms. The Journal of Alternative and Complementary Medicine, 17(2), 101–108. https://doi.org/10.1089/acm.2009.0277
- Lin, T.-C., Krishnaswamy, G., & Chi, D. S. (2008). Incense smoke: clinical, structural and molecular effects on airway disease. Clinical and Molecular Allergy, 6, 3. https://doi.org/10.1186/1476-7961-6-3
- Rahmati, B., Kiasalari, Z., Roghani, M., Khalili, M., & Ansari, F. (2017). Antidepressant and anxiolytic activity of Lavandula officinalis aerial parts hydroalcoholic extract in scopolamine-treated rats. Pharmaceutical Biology, 55(1), 958–965. https://doi.org/10.1080/13880209.2017.1285320
- Steinemann, A. (2016). Fragranced consumer products: exposures and effects from emissions. Air Quality, Atmosphere & Health, 9(8), 861–866. https://doi.org/10.1007/s11869-016-0442-z