Moderne Erziehung - Zwangsjacke für Kinder?
In der modernen Erziehung wird oft das ganze Leben der Kinder analysiert und bis ins kleinste Detail organisiert. Dabei bleibt kaum Platz für Improvisationen und keine Zeit, das Leben tatsächlich wie ein Kind zu genießen.
Es ist richtig, dass Kinder viel schneller als Erwachsene lernen. Es handelt sich um einen grundlegenden Lebensabschnitt, um Wissen aufzunehmen, das im Erwachsenenalter sehr wichtig ist.
Doch es gibt etwas, das noch viel wichtiger ist: glücklich sein!
Die moderne Erziehung kann stark einschränkend sein
In der aktuellen Erziehung sind meist die Eltern die Hauptverantwortlichen dafür, dass ihre Kinder ihre Kindheit nicht in vollen Zügen genießen können.
Nachhilfeunterricht, außerschulische Aktivitäten, die bis ins Kleinste organisiert sind, ein voll durchorganisierter Stundenplan… Kinder haben keine Zeit mehr, ihre eigene Freizeit zu gestalten und werden mit Verantwortungen überhäuft.
Der Wissenserwerb steht an erster Stelle, doch es bleibt kein Platz mehr für die persönliche Entwicklung.
Den Kindern ist es nicht langweilig, das ist richtig. Langeweile, Spielen und Zeit zu haben, die man einfach verlieren kann, sind drei grundlegende Dinge, die Erwachsene nicht als gut betrachten, es jedoch ermöglichen, Kreativität zu entwickeln.
Wir empfehlen auch diesen Artikel: Zwischen Kindheit und Alter liegt eine kurze Zeitspanne: das Leben
Diese Kreativität benötigen die Kinder vielleicht als Erwachsene in ihrer Arbeitsstelle. Es handelt sich um eine sehr wichtige Qualität, die absolut notwendig und sehr gefragt ist.
Doch wenn Normen und Organisation bereits die jüngste Kindheit markieren, wenn in diesem Lebensabschnitt keine Zeit zum Spielen bleibt, wann dann?
Eigenschaften von Eltern, die ihre Kinder ersticken
Eltern sind sich oft nicht darüber bewusst, dass ihre Kinder so leben wie sie sich das selber gerne wünschen. Vergessen wir unsere eigene Kindheit tatsächlich so schnell?
Etwas Selbstkritik ist immer gut, um herauszufinden, ob man auch zu jenen Eltern gehört, die ihren Kindern den Atem nehmen, den ganzen Tag durchorganisieren und ihnen keine Zeit für ihr eigenes Leben genehmigen.
- Sie kontrollieren das Leben ihrer Kinder. Jetzt gehst du Fußball spielen, danach hast du Englischunterricht, um fünf Uhr gibt es Jause… es gibt keine Möglichkeit für die Kinder, sich einfach hängen zu lassen, sich eigenständig zu unterhalten und an nichts zu denken. Alles ist bis ins kleinste Detail verplant.
- Diese Art von Eltern lassen ihren Kindern keinen Platz für Träume. Es ist nicht wichtig, was sich die Kinder wünschen, sie haben sich an die Vorstellungen ihrer Eltern einfach anzupassen. Ist das eine gute Erziehung?
Es ist zum Beispiel unwichtig, ob der Musikunterricht gefällt oder nicht. Da ein Elternteil in seiner Kindheit keine Möglichkeit hatte, ein Instrument spielen zu lernen, muss jetzt das Kind diesen Traum erfüllen.
- Werte verwandeln sich in eine Doktrin, an der es nichts zu zweifeln gibt. Diese Eltern erlauben ihren Kindern nicht, anders zu denken.
- Die Kinder werden nicht als Person betrachtet, sondern als wertvollen Besitz, den es nach eigenem Wunsch zu formen gilt, damit dieser zukünftig erfolgreich sein kann.
Die Freiheit der Kleinsten in der Erziehung
Kinder benötigen Freiheit. Sie müssen die Welt erforschen und neugierig sein können; auch Langeweile gehört dazu; oder einfach abschalten, spielen und lernen, mit anderen Beziehungen aufzubauen.
Keinesfalls darf man zulassen, dass ein Kind nicht lernt, für sich selbst zu denken, dass es alles blind glaubt, was ihm Erwachsene sagen, dass es keine eigenen Kriterien und Meinungen bilden kann.
Erwachsene wissen, dass jeder die Welt anders betrachtet und interpretiert, dass Diversität und verschiedene Sichtweisen das Leben bereichern.
Wir müssen keine perfekten Kinder erziehen. Kinder müssen Fehler begehen, um daraus zu lernen, hinfallen, um wieder aufzustehen und entdecken, was ihnen gefällt – und genau dies muss gefördert werden.
Doch insbesondere benötigen Kinder viel Liebe, Qualitätszeit mit ihren Eltern und lustige Augenblicke.
Die Einstellungen oder Vorurteile der Eltern sollten die Träume ihrer Kinder auf keinen Fall zerstören.
Wenn das Kind Balletunterricht haben möchte, lasse es gehen! Wenn es singen oder reiten möchte, genehmige ihm diesen Wunsch und verpflichte es nicht, andere Freizeitaktivitäten durchzuführen, an denen es keinen Spaß findet.
Es geht nicht darum, den Kindern Grenzen zu setzen, die es in seiner Entwicklung und Entdeckung der Welt behindern. Kinder müssen selbst experimentieren und das Leben in vollen Zügen genießen.
Wer weiß, was unsere Kinder in der Zukunft erwartet. Doch wir wissen, was jezt, in der Gegenwart für sie gut ist: ein Platz voller Liebe, Verständnis, Spaß und Freude.
Ersticke deine Kinder nicht, lasse sie frei fliegen, damit sie sich selbst entwickeln können.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Buehler, K., Corriston, K., Franz, E., Holland, M., Marchesani, A., O’Brien, M., & McKenna, M. K. (2016). Early childhood education. In College Student Voices on Educational Reform: Challenging and Changing Conversations. https://doi.org/10.1057/9781137351845
- Jeanette Colby, Miske Witt and Associates, for, & the Education Section, Programme Division, U. N. Y. (2000). Defining quality in education. UNICEF.