Emotionale Bedürfnisse: Futter für die Seele
Die Seele hat auch Bedürfnisse. Werden sie erfüllt, so ist dies wie Seelenfutter. Keine Schokolade, sondern echtes Futter für die Seele, welches wesentlich länger anhält!
Die Seele ist nicht greifbar
Wir sprechen tagtäglich von der Seele eines Menschen, obwohl diese kein greifbares Organ ist.
Nichts, was man operieren könnte, nichts, was man sieht – und doch hat jeder Mensch eine Seele, die ihn ausmacht, die nur ihm persönlich gehört und die ihn zu dem Menschen macht, als den wir ihn wahrnehmen.
Wir meinen mit der Seele eigentlich alle Gefühlsregungen, geistigen Vorgänge und Emotionen eines Menschen und beziehen dabei nicht selten auch körperliche, sichtbare Handlungen mit ein, wenn diese von der individuellen Seele beeinflusst oder gesteuert werden.
Das Seelenleben wird gerne auch als romantischer Begriff für das doch sehr medizinisch klingende Wort „Psyche“ verwendet.
Bekommt nun ein Mensch all seine emotionalen Bedürfnisse erfüllt, so sollte auch sein Seelenleben glücklich sein, der Mensch in sich ruhen und sich „satt“ und ausgeglichen, ja glücklich fühlen.
Wir möchten dir heute eine Auswahl emotionaler Bedürfnisse vorstellen, die für den Seelenfrieden eines Menschen wichtig sind.
Familie
Mit dem Begriff „Familie“ ist hier nicht die biologische Familie gemeint. Ein Zusammenschluss von Menschen, der Sicherheit, Geborgenheit, Liebe und Schutz bietet ist eine Familie.
Die Familie stellt ein Sozialgefüge dar, das ihren Mitgliedern ihre Grundbedürfnisse erfüllt und Kindern eine normale Entwicklung ermöglicht.
Mit Familie können Eltern gemeint sein, aber auch andere Modelle wie Alleinerziehende, Adoptiveltern, Erzieher, Geschwister und andere soziale Bezugspersonen. Diese Menschen geben innerhalb der Familie Sicherheit und Geborgenheit.
Freundschaften
Aristoteles meinte schon: „Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern“. Dies hat zur Folge, dass wir mit einem Freund oder einer Freundin unser Seelenleben teilen: u nsere Sorgen, Ängste und auch Freuden.
Daher kommen auch Sprichwörter wie „geteiltes Leid ist halbes Leid“ oder „ein Herz und eine Seele“ und auch „Freude teilen bedeutet, sie zu verdoppeln“.
Freundschaften sind wichtig, denn ein Freund kann unterstützend wirken, wenn Kummer, Sorgen oder Ängste die Seele betrüben.
Ein Freund kann andere Sichtweisen aufzeigen, Auswege finden und in großer Not emotionalen Beistand sichern.
Ein Freund ist jemand, mit dem man jegliche Emotion teilen kann, im positiven wie auch im negativen Sinne. Dadurch mindert man die Last auf der Seele.
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Gruppenzugehörigkeit
Auch, wenn wir es nicht wirklich wollen, weil wir frei und unabhängig sein möchten, weil wir Gruppenzwänge hassen und Individualisten sind. Jeder Mensch gehört einer Gruppe an.
Und wenn es nur die Gruppe der Querdenker ist! Gruppen gibt es viele, die nicht durch Vereine oder andere Dachorganisationen strukturiert oder organisiert sind. Beispiele sind: „Mütter von Grundschülern“ oder „Fußballväter“ oder „Motorradfahrer“ oder „Hundebesitzer“.
Gruppenzugehörigkeit vermittelt ein positives Gefühl des Verstanden-Werdens, die Gruppe gibt Rückhalt und Rückendeckung, hier wird man verstanden und hier denkt man genauso.
Gruppenzugehörigkeit ist nicht immer gekennzeichnet durch Freundschaft. Akzeptanz innerhalb der Gruppe ist wichtig, was wiederum Sicherheit und dann eine gewisse Geborgenheit vermittelt.
Einfache Beispiele sind das Gespräch mit einer fremden Mutter eines gleichaltrigen Kindes auf dem Spielplatz oder überdies mit einem anderen Hundebesitzer im Park.
Die Gruppe bedeutet hier nur: Wir stecken in dieser Hinsicht in einer ähnlichen sowie gleichen Situation.
Partnerschaft
Eine Partnerschaft bedeutet mehr als Freundschaft oder Gruppenzugehörigkeit.
Eine Partnerschaft ist gekennzeichnet von einem gemeinsamen Ziel, das man zusammen mit viel Vertrauen erreichen sollte.
Solche Ziele können auf privater Ebene sein, zum Beispiel eine Paarbeziehung mit dem Ziel des gemeinsamen Lebensabends.
Es gilt aber genauso für geschäftliche Partnerschaften, bei denen für ein gemeinsames Ziel zusammen gearbeitet wird.
Auch in der Freizeit sind Partnerschaften denkbar, um gemeinsam an einem Strang ziehend etwas zu erreichen.
Partnerschaft bedeutet gegenseitiges Vertrauen. Bekommt man es ausgesprochen, ist dies wie Balsam für die Seele!
Liebe
Die Krönung aller Emotionen, das kostbarste aller emotionalen Bedürfnisse!
Die Liebe ist das, was uns Flügel wachsen lässt und unsere Seele in den siebten Himmel befördert.
Ist wahrhaftige und echte Liebe im Spiel und ist diese stark und gegenseitig. Die Liebe ist dann in der Lage, der Seele so viel „Futter“ zu geben, dass andere emotionale Bedürfnisse in den Hintergrund treten können.
Das heißt: Wo echte, tiefe, gegenseitige Liebe herrscht, sind Bedürfnisse wie Partnerschaft, Freundschaft, Familie und Gruppenzugehörigkeit zweitrangig. Man muss sie nicht erfüllen, um unserer Seele ihren Frieden zu geben und für unser Seelenheil zu sorgen.
Doch grundsätzlich gilt eine Regel. Wird ein emotionales Bedürfnis nicht oder nicht ausreichend befriedigt, muss ein anderes emotionales Bedürfnis – oder mehrere davon – umso stärker befriedigt werden. Damit gibt man der Seele, was sie braucht um uns glücklich zu machen.
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- Parkinson, C., Kleinbaum, A. M., & Wheatley, T. (2018). Similar neural responses predict friendship. Nature Communications. https://doi.org/10.1038/s41467-017-02722-7
- Seyfarth, R. M., & Cheney, D. L. (2012). The Evolutionary Origins of Friendship. SSRN. https://doi.org/10.1146/annurev-psych-120710-100337