Die Trigeminusneuralgie – der SCHLIMMSTE Schmerz der Welt
Es gibt verschiedene Arten von Schmerzen. Zweifellos sind alle unangenehm und manche unerträglich. Doch die Trigeminusneuralgie wird als der “schlimmste Schmerz der Welt” beschrieben.
In unserem Kopf gibt es 12 Hirnnerven, einer davon kann dann bei einem Teil der Bevölkerung diese stark einschränkende Neuralgie verursachen.
Dieses Leiden war bereits in der Antike bekannt. Aretaios aus Kappadokien, ein Arzt des zweiten Jahrhunderts, hat die Trigeminusneuralgie überdies zum ersten Mal beschrieben.
Es handelt sich um eine Schmerzattacke, die wie ein Stromschlag bis ins Gesicht ausstrahlt und sich dann von den Wangen bis zum Kinn ausbreitet.
Anschließend erfährst du die 5 wichtigsten Mekrmale dieses Leidens.
1. Was ist die Trigeminusneuralgie?
Die Trigeminusneuralgie ist ein chronischer Schmerz, der von dem einem der größten Nerven im Gehirn ausgeht, dem Nervus trigeminus, der dieser Krankheit ihren Namen gibt. Es ist der fünfte Hirnnerv, der normalerweise Empfindungen aus dem Bereich der Gesichtshaut an das Gehirn vermittelt.
- Die Schmerzattacken dauern dann meist nur wenige Sekunden (nicht länger als 2 Minuten), sind jedoch sehr intensiv. Dazwischen treten normalerweise keine Beschwerden auf.
- Auch wenn der Schmerz anfangs nur sehr kurz dauert, kann es mit der Zeit überdies zu längeren Attacken kommen.
- Dieser Nerv verzweigt sich in drei Hauptäste, die den visuellen Bereich, die Kopfhaut, die Stirn und die Vorderseite des Kopfes durchqueren.
- Das erklärt, warum die Betroffenen Schmerzen im Kiefer, den Wangen, den Lippen, den Zähnen und sogar dem Zahnfleisch empfinden.
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Mögliche Ursachen
- Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Man unterscheidet zwischen idiopathischer (keine greifbaren Ursachen) und symptomatischer Trigeminusneuralgie (durch eine andere Krankheit verursacht).
- Bei den meisten Patienten kommt es zu einer Druckschädigung des Nervs durch Arterienschlingen. Wenn auf den Trigeminusnerv durch ein benachbartes Blutgefäß Druck ausgeübt wird, wird die Nervenscheide (Myelinschicht) beschädigt und es kommt zu Veränderungen der Nervenzellen.
- Diese Nervenschädigung ist die häufigste Ursache für die intensiven und kaum zu ertragenden Schmerzen.
2. Welche Symptome zeigen sich?
- Die Episoden beginnen akut, sie sind kurz, wie ein Stromschlag. Der Betroffene wird zunächst davon überrascht, weil er nicht weiß, was gerade vor sich geht, nimmt die Schmerzattacke jedoch dann nicht allzu ernst, da sie nur sehr kurz ist.
- Allmählich wiederholen sich die Attacken. Trigger können der Kontakt mit dem Gesicht, Kauen, Sprechen oder Zähneputzen sein… die Schmerzattacke wiederholt sich immer wieder.
- Die Episoden können Tage (oder Wochen) andauern und dann erst wieder nach einem Monat oder längerer Zeit auftauchen.
- Wie bereits erwähnt, strahlt der Schmerz bis zur Wange, zum Kinn, den Zähnen, dem Zahnfleisch, den Lippen oder, weniger häufig, zu den Augen und dann der Stirn aus.
- Der Schmerz betrifft gewöhnlich eine Seite des Gesichts.
- Die Attacken werden mit der Zeit häufiger und stärker.
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3. Wer ist am meisten von der Trigeminusneuralgie betroffen?
- Die Trigeminusneuralgie ist eine sehr seltene Krankheit, die meist aber nicht nur bei Personen über 50 auftritt.
- Die Erkrankung kommt häufiger bei Frauen als bei Männern vor.
- Sie ist gewöhnlich erblich bedingt.
4. Welche Tests werden durchgeführt, um eine Diagnose zu stellen?
Die ärztliche Diagnose der Trigeminusneuralgie basiert auf drei Schlüsselpunkten, die es ermöglichen, dieses Leiden beispielsweise von einer Migräne zu unterscheiden:
- Art des Schmerzes: Wenn er sehr kurz ist, kann von einer Trigeminusneuralgie ausgegangen werden.
- Lokalisierung: Es ist wichtig, die Gesichtsbereiche zu kennen, die vom Schmerz betroffen sind, um eine Diagnose stellen zu können.
- Auslöser: Äußere Faktoren wie Kauen, Sprechen, Schlucken, Zähneputzen usw. sind die häufigsten Trigger.
Sobald der Arzt über diese Faktoren Bescheid weiß, kann er folgende Tests durchführen:
- Neurologische Untersuchung
- Kernspinresonanz.
5. Wie wird die Trigeminusneuralgie behandelt?
Medikamentöse Behandlung
Dein Arzt wird dich dann über die beste Behandlungsmöglichkeit informieren.
Einfache Entzündungshemmer oder Schmerzmittel helfen in diesem Fall nicht helfen.
- Krampflösende Mittel werden eingesetzt, um die fehlzündenden Neuronen der Gehirnstruktur zu blockieren.
- Zudem sind trizyklische Antidepressiva wirkungsvoll, wenn der Schmerz konstant ist.
Chirurgisches Verfahren
Wenn die Medikamente nicht helfen, dann geht man zu einem neurochirurgischen Verfahren über.
Die Techniken können von einfachen Eingriffen bis hin zu komplizierteren Operationen reichen:
- Die Rhizotomie ist ein Verfahren, wo bestimmte Nervenfasern zerstört werden, um dann den Schmerz zu blockieren.
- Die Ballonkompression ist eine einfache und schnelle Technik. Es wird eine Kanüle eingesetzt, durch die dann ein kleiner Ballon geführt wird. Damit wird bezweckt, den Trigeminusnerv zusammenzudrücken, um seine Stimulation und den Schmerz zu reduzieren.
- Die Glycerolinjektion ist eine weitere Technik, um die Fasern des Trigeminusnervs zu isolieren und dann die so schmerzhaften Stromschläge zu unterbinden.
Sollten all diese Behandlungsmöglichkeiten erfoglos bleiben, dann kann eine mikrovaskuläre Dekompression durchgeführt werden.
Dabei handelt es sich um einen äußerst heiklen Eingriff, der jedoch sehr effektiv ist.
Es gibt also auch für “den schlimmsten Schmerz der Welt” eine Lösung. Lasse dich von deinem Arzt beraten, damit deine Lebensqualität nicht daran leidet.
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