Darmträgheit: Alles, was du wissen musst

Ein träger Darm kann zu Verstopfung führen und auch Völlegefühl hervorrufen. Außerdem kann es bei Darmträgheit zu Schmerzen beim Stuhlgang kommen. Dabei handelt es sich um eine Veränderung der Darmperistaltik, also der Bewegung des Darms. In der Regel hat diese Beschwerde keine ernsthafte Ursache.
Darmträgheit: Alles, was du wissen musst

Geschrieben von Carmen Martín

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Mit Darmträgheit bezieht man sich auf das Problem eines zu langsam arbeitenden Darms. Die Betroffenen neigen zu einer langsamen Verdauung und sie leiden häufig an Verstopfung. Das heißt also, dass Darmträgheit sich durch eine Veränderung der Darmtätigkeit bemerkbar macht. Diese verläuft langsamer als normal und das führt zu härterem Stuhl und beschwerlicherem Stuhlgang.

Eine solche Darmträgheit ist ein Symptom, das mehrere Ursachen haben kann. So wird das Problem beispielsweise in Zusammenhang mit Bewegungsmangel gebracht. Dieser wiederum ist dem heute stark verbreitenden Trend zu überwiegend sitzenden Tätigkeiten geschuldet.

Darüber hinaus hat Darmträgheit auch mit einer Ernährung, die sehr arm an Ballaststoffen ist, zu tun. Aber ein träger Darm kann mitunter auch auf eine Erkrankung des Verdauungstraktes zurückzuführen sein. Allgemein lässt sich sagen, dass es sich um eine recht häufige Beschwerde handelt.

Die Tatsache, dass ein normaler Stuhlgang nicht möglich ist, kann bei den betroffenen Personen zu gesundheitlichen Problemen führen und ebenso ihr allgemeines Wohlbefinden beeinträchtigen. Deshalb erläutern wir in diesem Artikel alles, was du zu diesem Thema wissen musst. Und auch, welche Lösungen es für dieses unangenehme Problem gibt.

Was versteht man genau unter Darmträgheit?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dieser Beschwerde um eine verringerte Darmtätigkeit. Das heißt, die Muskeln dieses Organs bewegen sich langsamer und schwächer als normal. Dadurch verläuft der Darmtransit ebenfalls sehr langsam. Das heißt, die Zeit, in der die Nahrung ihren Weg durch den Darm zurücklegt, ist länger. Dies wiederum führt zu einem härteren Stuhl.

So ist es logisch, dass es bei einem trägen Darm häufig zu einer Verstopfung kommt. Die Betroffenen haben keinen oder nur einen sehr beschwerlichen und schmerzhaften Stuhlgang. Dabei kann es sogar zu Verletzungen am After und Mastdarm kommen. Darüber hinaus geht eine solche Darmträgheit oft mit einem aufgeblähtem Bauch sowie Blähungen einher.

Auch können in einigen Fällen Hämorrhoiden auftreten. Dies ist auf die übermäßige Anstrengung der betroffenen Personen beim Stuhlgang zurückzuführen. Häufig leiden diese Menschen an Völlegefühl. Außerdem können sie morgens auch schlechten Atem durch die im Darm entstehenden Gase haben.

Darmträgheit: Frau sitzt auf Toilette und hat Schmerzen

Darmträgheit führt zu Verstopfung. Dann ist es schwierig, den Darm normal zu entleeren.

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Was sind die Ursachen für Darmträgheit?

In den meisten Fällen sind die Ursachen nicht auf eine Krankheit zurückzuführen. So ist ein Faktor zum Beispiel das Alter. Denn es kommt öfter bei älteren als bei jüngeren Menschen zu einem trägen Darm. Darauf hat wiederum der oben bereits erwähnte Bewegungsmangel Einfluss. Dieser stellt einen der wichtigsten Risikofaktoren für das Entstehen von Darmträgheit dar. Denn Bewegung aktiviert unseren ganzen Körper und versetzt auch die Eingeweide in Bewegung.

Auf der anderen Seite spielt auch die Ernährung eine große Rolle. So erhöht eine ballaststoffarme Ernährung das Risiko für einen trägen Darm. Dasselbe gilt, wenn zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird.

Auch ist es wichtig zu beachten, dass bestimmte Medikamente die Ursache sein können. Denn bei manchen Arzneistoffen tritt ein derartiger Effekt als unerwünschte Nebenwirkung auf. Dies gilt vor allem, wenn man über einen längeren Zeitraum zu Abführmitteln greift. Denn diese stimulieren zwar den Darm, doch bei längerer Einnahme gewöhnen sich die Muskeln des Darms daran. Dann kommt es zu einem gegenteiligen Effekt und der Darm wird träge.

Darüber hinaus gibt es den selteneren Fall, dass ein träger Darm auch als ein Anzeichen für eine Stoffwechselkrankheit oder eine Schädigung von Nerven auftritt. Dazu kann es kommen, wenn bestimmte Nerven, die für die Stimulation der Bewegung dieses Organs verantwortlich sind, beschädigt sind. So zum Beispiel als Folgen einer Verletzung des Rückenmarks.

Darmträgheit: Alles, was du wissen musst

Wenn die Darmperistaltik, also die Bewegung des Darms, betroffen ist und sich verlangsamt, dann spricht man von Darmträgheit.

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Was kannst du tun, um das Problem zu lösen?

Das Erste, was man bei einem gesundheitlichen Problem wie z. B. Darmträgheit tun sollte, ist, einen Arzt aufzusuchen. Wahrscheinlich rät dieser dir dazu, bestimmte Änderungen deiner Ernährung oder deines Lebensstils vorzunehmen. Diese Ratschläge werden dir helfen, auf natürliche Weise zu einer Lösung des Problems der Darmträgheit zu kommen.

Zunächst ist es wichtig, für mehr ballaststoffreiche Nahrungsmittel auf deinem Speiseplan zu sorgen. Also beispielsweise Obst und Gemüse. Außerdem solltest du den Verzehr von Milchprodukten und industrielle verarbeiteten Lebensmitteln verringern. Darüber hinaus ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. Also 1,5 bis 2 Liter pro Tag.

Damit einhergehend solltest du auch auf mehr körperliche Bewegung in deinem Tagesablauf achten. Dabei kann allein schon die Tatsache, dass du eine Stunde am Tag zu Fuß gehst, eine Verbesserung mit sich bringen. Außerdem empfehlen einige Experten, die Körperhaltung beim Stuhlgang zu ändern. Denn so kann man die Entleerung des Darms erleichtern. So kann man beispielsweise versuchen, eine hockende Haltung einzunehmen.

Im Falle, dass du doch Abführmittel benötigst: Dann ist es am besten, du verwendest natürliche Abführmittel. Grüner Tee oder bestimmte Früchte wie Kiwis können helfen. Auch Einläufe können eine gute Lösung für deine Beschwerden darstellen. Allerdings solltest du diese nur auf medizinische Anweisung hin vornehmen.

Du siehst also: In der Regel ist ein träger Darm auf keine schwerwiegenden Ursachen zurückzuführen. Du kannst dem Problem mit den hier genannten, recht einfachen Veränderungen in deiner Ernährung und deiner Lebensweise beikommen. Doch wenn diese Ratschläge keine Wirkung zeigen, solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren. Denn dieser kann die entsprechenden Untersuchungen vornehmen und feststellen, ob dem Ganzen eine ernsthaftere Ursache zu Grunde liegt.


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