Darf das Kind im Elternbett schlafen?
Es ist in Ordnung, wenn dein Kind im Elternbett schläft, nachdem es schlecht geträumt hat oder wenn es Angst hat. Oder vielleicht bestimmt ihr gemeinsam Ausnahmen?
An Familiengeburtstagen zum Beispiel oder an Feiertagen oder anderen festgelegten Tagen darf das Kind ins Elternbett, wenn es will. Grundsätzlich muss dein Kind aber lernen, im eigenen Bett auch dann schlafen zu können, wenn es nachts wegen eines Alptraums aufwacht.
Wann darf das Kind ins Elternbett?
Viele Kinder dürfen ins Elternbett, wenn sie im Kinderbett nicht einschlafen können, schlecht geträumt haben oder andere Ängste haben. Ausnahmsweise ist das okay. Doch langfristig ist das Elternbett nicht der Ort, an dem dein Kind schlafen sollte!
Ziehe klare Grenzen, damit das Elternbett ein Rückzugsort für dich bleibt und das Kind lernt, sein eigenes Bett als seinen persönlichen Rückzugsort anzunehmen.
Dein Kind muss lernen, dass es in seinem eigenen Bett genauso sicher und geborgen ist, wie im Elternbett. Dadurch kann es im eigenen Bett auch nach schlechten Träumen einschlafen.
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Risiken
Natürlich ist es schön, mit der ganzen Familie ein Bett zu teilen und gerade bei Säuglingen ist es für die Eltern angenehm, nachts nicht aufstehen zu müssen, sondern das Baby in der Nähe zu haben.
Doch diese Vorteile bergen auch Nachteile:
- Kleine Kinder können im Schlaf von Erwachsenen erdrückt werden.
- Kinder können versehentlich komplett zugedeckt werden und dadurch unter Sauerstoffmangel leiden.
- Statistisch gesehen tritt der plötzliche Kindstod im Elternbett häufiger auf.
- Das Sexualleben der Eltern findet nicht mehr statt – oder nur außerhalb des Bettes.
Je länger und öfter das Kind im Elternbett schlafen darf, desto schwieriger ist es, das dem Kind wieder abzugewöhnen und es im eigenen Bett durchschlafen zu lassen.
Mache das Übernachten im Elternbett daher von Anfang an zu einer Ausnahme!
Dein Kind nässt sich nachts ein?
Dein Kind ins Kinderbett, du ins Elternbett
Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder in seinem eigenen Bett schläft. Damit dein Kind sein eigens Bett auch als sicheren Schlafplatz und Zufluchtsort annimmt, solltest du ihm dabei helfen, indem du das Kinderzimmer liebevoll gestaltest, sodass es zur Schlafenszeit einladend wirkt und Geborgenheit schenkt.
Das erreichst du zum Beispiel mit einer entsprechenden Beleuchtung, zum Beispiel einer lichtschwachen Lichterkette, einer Nachttischlampe mit warmem Licht oder anderen Lichtquellen, die das Kinderzimmer optisch warm gestalten.
Das Bett sollte auch attraktiv sein, beispielsweise durch einen Betthimmel, vielleicht nachtleuchtende Sterne, das Lieblingskuscheltier, weiche Bettwäsche oder Decken, ein anschmiegsames Kissen und alles, was deinem Kind dabei hilft, Geborgenheit zu empfinden.
Halte dich an Rituale und Regeln
Wenn du dein Kind in sein Bett bringst, halte dich an Rituale, die deinem Kind einerseits das Signal zum Schlafen geben,andererseits deinem Kind Geborgenheit und Sicherheit im eigenen Bett vermitteln.
Solche Rituale sind sehr persönlich und von Kind zu Kind unterschiedlich, sodass du auf die persönlichen Bedürfnisse deines Kindes eingehen musst.
Manchen Kindern hilft es, jeden Abend gemeinsam zu kontrollieren, ob Monster im Schrank sind, andere mögen ein Einschlaflied, Musik oder eine Gutenachtgeschichte.
Alle diese Rituale gibt es nur im Kinderbett und niemals im Elternbett! Steht dein Kind doch dauernd vor dem Elternbett, sei konsequent und bringe es immer wieder in sein eigenes Bett zurück.
Das Elternbett ist nicht grundsätzlich verboten, aber erst dann erlaubt, wenn das Kind gelernt hat, im eigenen Bett zu schlafen. Es kann immer Situationen geben (großer Kummer, schwere Krankheit…), warum dein Kind bei dir im Bett schlafen darf, aber das sind alles Ausnahmen und kein Alltag.
Sei überzeugt und überzeugend
Viele Mütter lieben es klammheimlich doch sehr, mit dem Kind im selben Bett zu schlafen und sind daher oft wenig standhaft, wenn das Kind um Einlass bittet.
Doch nur, wenn du selbst davon überzeugt bist, dass es für euch alle nur Vorteile hat, in getrennten Betten zu schlafen, kannst du auch dein Kind davon überzeugen.
Daher sprich das Thema mit deinem Partner durch, damit ihr beide geschlossen auftreten könnt und das Kind kein Zögern im „Nein“ erkennen kann und euch nicht mit Kullerauen und Tränen um den Finger wickeln kann. Zieht gemeinsam an einem Strang, das wirkt doppelt überzeugend.
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