Behandlung von Darmkrebs: alles, was du darüber wissen solltest

Die Behandlung von Darmkrebs ist abhängig vom Grad des Tumors. Je nachdem, wie nahe sich der Tumor an der Darmwand oder an anderem Gewebe befindet, wird eine entsprechende Behandlung vorgenommen.
Behandlung von Darmkrebs: alles, was du darüber wissen solltest

Geschrieben von Annette

Letzte Aktualisierung: 03. Juni 2023

Bei der Behandlung von Darmkrebs werden verschiedene Techniken und Medikamente miteinander kombiniert. Das Ziel ist es, die bösartigen Zellen aus dem Körper des Patienten zu entfernen.

Was genau ist eigentlich Darmkrebs?

Welches sind die Ursachen von Darmkrebs?

Ursachen - Behandlung von Darmkrebs

Darmkrebs oder ein Kolorektalkarzinom bildet sich durch das Wachstum eines Polypen in der Innenwand des Dickdarms oder des Enddarms.

Ein Polyp ist ein sichtbarer Knoten. Die meisten Polypen verändern sich nicht zu bösartigen Tumoren. Es gibt zwei Haupttypen von Polypen:
  • Adenomatöse Polypen. Sie können sich manchmal zu bösartigen Krebstumoren verändern und werden daher auch als präkanzeröse adenomatöse Polypen bezeichnet. Sie können also Vorzeichen einer bösartigen Entartung sein.
  • Entzündliche und hyperplastische Polypen sind normalerweise keine präkanzerösen Polypen, das heißt, sie werden in der Regel nicht bösartig.

Die meisten Fälle von Dickdarm- und Mastdarm-Krebs entwickeln sich aus einem Adenom oder einem adenomatösen Polypen. In der Regel sind zwei oder mehr Polypen vorhanden und diese sind oft größer als ein Zentimeter. Darüber hinaus kann auch nach der Entfernung eine Dysplasie, eine Fehlbildung, auftreten.

Dysplasie bedeutet, dass deine Zellen nicht wie gewöhnlich aussehen, sondern leicht verändert sind. Dennoch sind es keine Krebszellen. Im Laufe der Zeit können diese Zellen aber in die Dickdarm- und Rektum-Wände eindringen.

Diese Wände bestehen aus unterschiedlichen Schichten. Der Krebs bildet sich in der tiefsten Schicht, der Schleimhaut. Danach breitet er sich während des Wachstums in die darüber liegenden Schichten aus.

Darüber hinaus kann sich der Krebs im Verlauf der Erkrankung auch in die Blut- oder Lymph-Gefäße ausbreiten. Wenn das passiert, dann können die Krebszellen auch in die nahe gelegenen Lymphknoten gelangen.

Symptome

Nachfolgend findest du die häufigsten Symptome von Darmkrebs. Je nachdem, wo die Polypen sich genau gebildet haben, können unterschiedliche Symptome auftreten, die dann auch für die Behandlung von Darmkrebs wichtige Hinweise liefern.

  • Blutiger Stuhlgang (mit schwarzem oder rotem Blut). Blutiger Stuhlgang tritt normalerweise auf, wenn Tumore im Mastdarm, Sigmadarm (das ist der letzte Teil des Dickdarms) oder im absteigenden Grimmdarm (dem mittleren Teil des Dickdarms) vorhanden sind.
  • Menschen mit Darmkrebs können zudem Blutarmut (Anämie) entwickeln. Diese führt dann zu Müdigkeit und Erschöpfungszuständen, Herzrasen, Kurzatmigkeit und Schwindel.
  • Veränderung der Darmbewegungen: Probleme wie Durchfall oder auch Verstopfung können auftreten.
  • Dünnflüssiger Stuhlgang: Dieser entsteht, wenn der Tumor den Darm von innen verengt und der Stuhlgang sich dadurch schwerer den Weg durch den Darm bahnen kann.
  • Das Gefühl, dass keine vollständige Darmentleerung möglich ist: Dies ist ein häufiges Symptom, wenn ein Tumor im Mastdarm oder im Grimmdarm ist.
  • Bauchschmerzen oder -krämpfe: Das ist ein sehr häufig vorkommendes Symptom. Die Schmerzen entstehen, weil der Tumor die Öffnung des Darmtraktes blockiert. Manchmal kann diese Blockade auch zu Erbrechen und Verstopfung führen.
  • Extreme Müdigkeit und plötzlicher unerklärlicher Gewichtsverlust.

Diagnose

Wenn in deinem Darm eine verdächtige Veränderung festgestellt wurde, wird der Arzt zunächst deine medizinische Vorgeschichte erfragen und dich körperlich genau untersuchen. So wird dein allgemeiner Gesundheitszustand erfasst.

Danach wird der Arzt eine rektale Untersuchung durchführen. Bei der rektalen Untersuchung wird der Anus und ein Teil des Mastdarms untersucht. Das kann natürlich etwas unangenehm sein, aber es ist nicht schmerzhaft. Wichtig ist es, dass du dabei deine Muskeln entspannst.

Leider ist die rektale Untersuchung nicht ausreichend, um eine gesicherte Diagnose zu stellen. Um absolute Gewissheit zu bekommen, muss der Arzt zudem noch eine Darmspiegelung (Koloskopie) bei dir durchführen.

Eine Koloskopie ist eine Untersuchung, die es deinem Arzt ermöglicht, tief in das Innere deines Darmes zu sehen. So kann er auch die gesamte innere Schleimhaut begutachten. Rektal wird ein spezieller langer Schlauch (Endoskop) eingeführt. Wenn bei der Endoskopie eine ungewöhnlich aussehende Stelle identifiziert wird, dann wird davon sofort eine Probe entnommen (Biopsie). Diese Gewebeprobe wird im Anschluss mikroskopisch genauer untersucht.

Arten von Darmkrebs

In den meisten Fällen entwickeln sich bösartige Darm-Tumore aus bereits vorher aufgetretenen Schädigungen (Läsionen) der Schleimhaut. Beispiele für vorab bestehende Läsionen sind Polypen oder entzündliche Erkrankungen im Darm. Bei der mikroskopischen Untersuchung können verschiedene Arten von Darmkrebs gefunden werden.

Ein Adenokarzinom beispielsweise ist ein Karzinom, das in den Drüsen auftreten kann, welche das Innere des Dickdarms und das Rektum bedecken. In über 90% der Darmkrebsfälle handelt es sich um ein solches Adenokarzinom.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Arten von Darmkrebs:

  • Sarkome: Das sind Tumore im Bindegewebe des Verdauungstraktes.
  • Lymphome: Das ist Krebs in den Zellen, die für den Schutz des Magens und des Darms verantwortlich sind.
  • Karzinoide: Diese Tumore treten in den Zellen auf, die Hormone für den Verdauungstrakt deines Körpers produzieren.

Behandlung von Darmkrebs

Medikamente - Behandlung von Darmkrebs

Darmkrebs kann auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Die verschiedenen Arten der Behandlung von Darmkrebs ergänzen sich und tragen alle dazu bei, den Tumor bestmöglich zu bekämpfen.

Wie genau die Art der Behandlung aussehen wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits von der Entscheidung des Patienten, nachdem er oder sie über die Behandlung und mögliche Konsequenzen aufgeklärt wurde. Andererseits gibt es weitere Faktoren, die mit dem Patienten zusammenhängen (medizinische Vorgeschichte und andere) und auch mit der Art des Tumors.

Welche Faktoren sind besonders wichtig?

Grundsätzlich kann man sagen, dass folgende Faktoren einen besonderen Einfluss auf die Wahl der Behandlung von Darmkrebs haben: der generelle Gesundheitszustand des Patienten, die Lage des Tumors und natürlich auch das Stadium, in welchem sich der Krebs befindet, wie weit er also schon fortgeschritten ist.

Die Behandlung von Darmkrebs kann auf zwei Arten erfolgen:

Lokoregionale Behandlung

Operation - Behandlung von Darmkrebs

Eine lokoregionale Behandlung betrifft eine bestimmte Körperstelle oder einen bestimmten Bereich des Körpers. Wenn der Krebs in den Lymphknoten auftritt, dann wird diese Art der Behandlung gewählt. Hierbei können wiederum zwei mögliche Techniken unterschieden werden.

Operation

Ein chirurgischer Eingriff wird sowohl für die Entfernung von Tumoren im Dickdarm als auch für solche im Mastdarm vorgenommen. Üblicherweise kommt der Patient einen Tag vor der geplanten Operation ins Krankenhaus.

Es ist sehr wichtig, dass du in diesem Fall alle Anweisungen des Arztes genau befolgst und dich entsprechend vorbereitest. So solltest du 3 Tage vor der Operation eine spezielle Ernährung zu dir nehmen. Zudem wird dir dein Arzt ein Abführmittel verordnen. Das Abführen dient dazu, dass während der Operation keine ungewollten Komplikationen auftreten.

  • Dickdarmkrebs. Bei dieser Krebsart wird während der Operation der Teil des Darmes entfernt, in dem der Tumor sitzt. Darüber hinaus werden auch das umliegende Gewebe und die betroffenen Lymphknoten entfernt. Nach der Entfernung des Krebsherdes werden die beiden Enden des Darmes wieder miteinander vernäht.
  • Enddarmkrebs (Rektalkrebs). Bei dieser Operation wird der verkrebste Bereich entfernt. Danach werden das Rektum und der Anus miteinander verbunden.

Strahlentherapie

Wenn du Rektalkrebs (Enddarmkrebs) hast, dann kommt auch eine Strahlentherapie in Betracht. Es wird hierbei hoch geladene und ionisierende Strahlung verwendet, um so die Tumorzellen zu zerstören. Bei der Strahlentherarpie gibt es zwei verschiedene Arten:

  • Äußerliche Bestrahlung. Die äußerliche Bestrahlung (auch Teletherapie) wird mittels einer Maschine durchgeführt, einem Linearbeschleuniger. Während der Bestrahlung musst du möglichst ruhig und bewegungslos auf dem Behandlungstisch liegen. Die zu bestrahlende Stelle wird vorher mit einem Stift markiert. Diese Markierung muss während der gesamten Behandlung sichtbar sein. Normalerweise wird diese Behandlung täglich durchgeführt und dies mit einer verträglichen Strahlendosis, um so weitere Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Innere Bestrahlung. Sie ist auch bekannt als interkavitäre Brachytherapie. Bei dieser Behandlung erfolgt die Bestrahlung in unmittelbarer Nähe des Tumors. Ein weites Endoskop wird dazu in den letzten Abschnitt des Rektums eingeführt.

Systemische Behandlung von Darmkrebs

Diese Behandlungsart wirkt im gesamten Körper, um dadurch die bösartigen Zellen zu entfernen und abzutöten. Um dies zu erreichen wird eine Chemotherapie durchgeführt.

Wie kannst du dich auf eine Darmkrebsbehandlung vorbereiten?

  • Teile deinem behandelnden Arzt deine Ängste mit und frage ihn alles, was du wissen möchtest.
  • Lasse dich genau über den geplanten Eingriff und mögliche Nebenwirkungen informieren.
  • Erlerne Entspannungstechniken, denn eine Krebserkrankung ist auch eine große psychische Belastung. Entspannungstechniken können dir helfen, diese Anspannung zu lindern.
  • Da die Behandlungen dich oft sehr müde machen können, solltest du dich, so oft es geht, schonen und ausruhen.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.