Gesunde Darmschleimhaut: Warum das so wichtig ist

Mit unseren Empfehlungen kannst du dafür sorgen, deine Darmschleimhaut zu schonen
Gesunde Darmschleimhaut: Warum das so wichtig ist
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Wer unter Verdauungsproblemen leidet und sich selbst einen „nervösen Darm“ attestiert, sollte sich Gedanken machen, ob die Darmschleimhaut nicht eventuell gereizt ist. Erfahre mehr über diese wichtige Schleimhaut in deinem Inneren!

Was ist die Darmschleimhaut?

Die Darmschleimhaut kann man sich wie eine Art „Tapete“ vorstellen, die deinen Darm komplett von innen auskleidet.

Anders als eine herkömmliche Tapete in unserer Wohnung übernimmt die Darmschleimhaut aber auch wichtige Funktionen.

Ist die Darmschleimhaut gestört, irritiert oder entzündet, kann sie ihre Aufgaben nicht richtig erfüllen und es kommt zu Verdauungsproblemen, eventuell auch Bauchschmerzen und Durchfall. Betroffene sprechen auch von einem „nervösen Darm“.

In der Darmschleimhaut befinden sich Drüsen, aus denen Enzyme ausgeschieden werden, die deine Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile aufspalten.

Außerdem ist die Darmschleimhaut des Dünndarms mit Zellen ausgestattet, die dafür sorgen, dass die Nährstoffe dann auch direkt ins Blut aufgenommen werden können.

Darüber hinaus ist die Darmschleimhaut auch in der Lage, mit bestimmten Zellen Krankheiterreger abzuwehren. Je nach dem, in welchem Abschnitt sich die Darmschleimhaut befindet, kann sie noch weitere Aufgaben erfüllen.

Im Dickdarm ist sie beispielsweise dafür verantwortlich, überschüssige Flüssigkeit aufzunehmen und deinem Stuhl die richtige Konsistenz zu geben, bevor er von dir auf der Toilette ausgeschieden wird.

Gestörte Darmschleimhaut

Ist die Darmschleimhaut gestört, werden nicht mehr alle Funktionen richtig erfüllt und es kommt zu Verdauungsbeschwerden.

Umweltgifte, chronische Erkrankungen, Stress oder auch Medikamente können die Darmschleimhaut irritieren, entzünden oder gar schädigen.

Eine geschädigte Darmschleimhaut führt nicht nur zu Verdauungsbeschwerden, die sich meist sofort bemerkbar machen, sondern auch zu einer herabgesetzten Immunabwehr.

Das Immunsystem ist geschwächt, weil die Abwehrfunktion der Darmschleimhaut nicht mehr richtig funktioniert und Bakterien, Allergene und Viren besser in den Körper eindringen können.

Eine gesunde Darmschleimhaut ist also nicht nur wichtig für eine gesunde Verdauung, sondern ganz besonders auch für einen gesunden Menschen!

Risiken einer Darmschleimhautentzündung

Ist die Darmschleimhaut entzündet, können daraus weitere Risiken für deine Gesundheit entstehen.

Nicht nur, dass dein Immunsystem dadurch geschwächt ist, es können auch weitere, chronische Darmerkrankungen entstehen.

Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sind nur zwei Beispiele von Krankheiten, die nachhaltig die Verdauung beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Im fortgeschrittenen Stadium kann dabei die Darmschleimhaut auch völlig zerstört werden.

Was hilft?

Nicht nur in Hinblick auf mögliche chronische Erkrankungen ist es enorm wichtig, für einen gesunden Darm zu sorgen. Du kannst dabei vorbeugen, indem du eine gesunde Lebensweise und sinnvolle, ausgewogene Ernährung einführst. Dazu gehören folgende Punkte:

Erhalte deine gesunde Darmflora!

Der Darm ist das größte Immunorgan des Körpers. Daher ist auch ein wichtiger Teil des körpereigenen Abwehrsystems mit über 80% aller Abwehrzellen.

In unserem Bauch wohnen mehr Bakterien, als unser eigener Körper Zellen hat – die Darmflora ist somit das eigentlich größte Organ. In Tierversuchen fand man heraus, dass die Darmflora sogar Stimmungen beeinflussen kann.

Ernähre dich ausgewogen

Einseitige Ernährung durch Diäten, vermeintliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Ernährungs-Halbwissen führt zu ungesunder Verdauung.

Das Gebiss des Menschen zeigt: der Mensch braucht Mischkost! Mischkost bedeutet: Von allem etwas! Jede Art von Nahrungsverboten ist ein Verlust für deine Darmflora und schadet somit deinem Darm.

Es kommt aber, wie immer, auf die Menge an! Nicht nach dem Motto „viel hilft viel“, sondern „von allem etwas“!

Vermeide tierische Fette

Frei nach dem Grundsatz „von allem etwas“: Etwas Fleisch und tierische Fette ist o.k., zu viel davon nicht.

Tierische Fette enthalten vor allem ungünstige gesättigte Fettsäuren. Studien beweisen, dass insbesondere der Verzehr von rotem Fleisch von Schwein, Rind oder Lamm das Risiko erhöht, an Darmkrebs zu erkranken.

Wenn Fleisch, dann mager und möglichst hell, also Geflügel oder Fisch.

Für die allgemeine Gesundheit sind fettreiche Nahrungsmittel sowieso schädlich, weswegen nicht nur Menschen mit empfindlichem Darm darauf achten sollten, sich möglichst fettarm zu ernähren.

Wenn Fett, dann hochwertige pflanzliche Fette mit optimalem Fettsäureverhältnis! Kleiner positiver Nebeneffekt: Das Körpergewicht sinkt, die Blutfettwerte sind optimal und Arterienverkalkung wird vorgebeugt!

Vermeide Alkohol

Alkohol schädigt grundsätzlich die Zellen durch seine austrocknende Wirkung. Schon geringe Mengen Alkohol können die Darmzellen schädigen. Wenn Alkohol, dann wenig. Und niemals regelmäßig!

Meide scharfe Gewürze

Scharfe Gewürze sind für viele unter uns das „Salz in der Suppe“. Und, zugegeben, ein Thai Curry ohne Chili ist kein Thai Curry.

Besonders wer am Reizdarm-Syndrom leidet, aber auch alle anderen, die mit einem „nervösen Darm“ zu kämpfen haben, sollten auf Chili und andere scharfe Gewürze (auch zum Beispiel Steakpfeffer, scharfer Senf und Ingwer) verzichten.

Scharfe Gewürze reizen die Schleimhäute und können deinen Darm nur zusätzlich in Aufruhr bringen!


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