Zerebrale Einklemmung: Was ist das?

Als zerebrale Einklemmung oder Herniation bezeichnen Mediziner die Verschiebung von Teilen des Gehirns durch erhöhten intrakraniellen Druck. Erfahre heute mehr über dieses Thema. 
Zerebrale Einklemmung: Was ist das?
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Geschrieben von Nelton Abdon Ramos Rojas

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Bei einer zerebralen Einklemmung kommt es durch einen stark erhöhten Hirndruck zur Verschiebung von Gewebe im Gehirn. Das Gehirngewebe und auch die Blut- und Lymphgefäße sowie die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) verschieben sich und werden komprimiert.

Eine Einklemmung oder Herniation kann schwerwiegende Folgen haben. Je nachdem, welche Gehirnbereiche davon betroffen sind, zeigen sich unterschiedliche Symptome oder Anzeichen, die auf diese Störung hinweisen. Erfahre heute mehr über dieses Thema. 

Die häufigsten Symptome einer Herniation oder zerebralen Einklemmung

Die Symptome einer Herniation sind sehr unterschiedlich, da sie von den betroffenen Gehirnarealen abhängen.

Die häufigsten Symptome einer Herniation oder zerebralen Einklemmung 

Ein Patient mit einer Einklemmung kann zum Beispiel folgende Symptome aufweisen:

  • Bluthochdruck
  • Kopfschmerzen unterschiedlicher Intensität
  • Müdigkeit, Schwäche, allgemeine Erschöpfung
  • Schwindel, Bewusstlosigkeit, in schweren Fällen Koma
  • Schwacher Puls. Auch unregelmäßige Herzschläge und hohes Risiko für einen Herzinfarkt. Das Herz ist nicht mehr fähig zu schlagen, deshalb ist auch kein Puls vorhanden.
  • Atemschwierigkeiten. Die Atmung ist schwach und folgt keinem Rhythmus. Wenn die medizinische Situation ernst ist, kann der Patient an einem Atemstillstand leiden.
  • Veränderungen an den Augen, wie geweitete Pupillen. Außerdem wurden auch Patienten beobachtet, die ein Auge oder beide Augen nicht mehr bewegen konnten.
  • Ausfall von Hirnstammreflexen.

Mögliche Ursachen für eine Einklemmung

Der erhöhte intrakranielle Druck löst die beschriebene Einklemmung aus.

Mögliche Ursachen für eine Einklemmung

Die genauen Gründe, die zu einer Herniation führen, sind noch nicht ausreichend erforscht. Man geht jedoch davon aus, dass der erhöhte Druck auf bestimmte Gehirnbereiche als Auslöser fungiert und für die Verschiebung verantwortlich ist. 

Andererseits werden auch andere Ursachen für die Einklemmung in Erwägung gezogen. Die häufigsten davon sind folgende:

  • Entwicklung eines GehirntumorsEin Tumor kann direkt im Gehirn entstehen oder sich von anderen Körperteilen aus ausbreiten (Metastase). Die Wucherung der bösartigen Zellen kann dazu führen, dass es zu einer Verschiebung bestimmter Gehirnbereiche kommt.
  • Gehirnblutung. Wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt, kann sich Blut ansammeln und ebenfalls zu einer Einklemmung führen.
  • Schwellung von Gehirnbereichen, die auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden kann. So könnte zum Beispiel ein Hirnschlag vorliegen oder es könnte sich um eine Nebenwirkung einer Strahlentherapie handeln.
  • Missbildungen oder angeborene Abweichungen in der Knochenstruktur des Schädels
  • Vorhandensein von Abszessen, die durch eine bakterielle oder mykotische Infektion verursacht wurden. In der Gehirnregion können sich dadurch Eiter oder andere Substanzen ansammeln.
  • Ödeme. Als Ödem bezeichnet man die Ansammlung von Wasser in einem bestimmten Körperbereich. Im Gehirn könnte ein Ödem zum Beispiel durch ein zerebrales Trauma oder einen Schlaganfall entstehen.
  • Hydrozephalus 

Diagnose

Das Expertenteam untersucht zuerst alle vorhandenen Symptome. Dafür sind verschiedene Diagnosetechniken nötig. Außerdem muss auch die Krankengeschichte des Patienten berücksichtigt werden.

Dann wird der intrakranielle Druck festgestellt. Außerdem sind bildgebende Verfahren sehr wichtig, um eine Diagnose stellen zu können: Röntgenbilder, eine Magnetresonanz sowie eine Computertomografie sind sehr aufschlussreich.

Solltest du Symptome aufweisen, die auf eine Herniation hinweisen könnten, musst du auf jeden Fall schnellstmöglich zum Arzt, um die nötigen Untersuchungen und Behandlungen einzuleiten.


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