Wutausbrüche bei Erwachsenen: Ursachen und Tipps
Was kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du an Wutanfälle oder Wutausbrüche denkst? Du stellst dir sicher vor, dass dies etwas mit Kindern zu tun hat. Allerdings können Wutausbrüche bei Erwachsenen ebenfalls vorkommen.
Für Wutanfälle bei Kindern gibt es eine einfach Erklärung: Ihre Wutanfälle sind auf eine Störung in der Entwicklung ihres Gehirns zurückzuführen. Das heißt, die Strukturen, die es ihnen ermöglichen, sich selbst zu regulieren, sind noch nicht vollständig ausgebildet. Daher ist es zu erwarten, dass sie diese emotionalen Ausbrüche haben.
Wutanfälle oder Wutausbrüche bei Erwachsenen kommen aber auch vor. Allerdings aus anderen Gründen. Sehen wir uns an, welche das sind.
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Was sind Wutanfälle oder Wutausbrüche?
Auch wenn wir Wutanfälle eher aus der Welt der Kinder kennen, kommen sie auch bei Erwachsenen vor. In diesem Fall handelt es sich jedoch um einen Mangel an sozialen und emotionalen Fähigkeiten.
Wutanfälle oder Wutausbrüche bei Erwachsenen zeugen von der Unfähigkeit, mit Frustration, Wut oder Ärger umzugehen. Wir reagieren also auf eine Art und Weise, die der Situation nicht angemessen ist.
Allerdings geht es nicht darum, die Emotionen, die wir empfinden, zu verleugnen oder zu vermeiden, sondern zu wissen, wie wir sie kanalisieren und ausdrücken können, sodass die Reaktion angemessen ist und die Rechte anderer respektiert.
Abgesehen von der exzessiven Natur eines Wutanfalls müssen wir uns dies jedoch noch ein wenig genauer ansehen. Der Schlüssel liegt darin, herauszufinden, was das zugrundeliegende Problem ist.
Wie sieht ein Wutanfall bei Erwachsenen aus?
Der Fall kann sich auf unterschiedliche Weise darstellen. Zu den häufigsten Reaktionen gehören die folgenden:
- Eisernes Schweigen: Wenn die Person mit einem Kommentar, harten Worten oder der Ablehnung einer Bitte konfrontiert wird, besteht die Wutreaktion in eisernem Schweigen. Obwohl der andere versucht, mit der Person zu sprechen, antwortet diese nicht, schaut weg und ignoriert die andere Person völlig.
- Explosion: Die Person scheint vollkommen außer Kontrolle zu geraten. Das kann sogar mit körperlichen Veränderungen einhergehen, z. B. einer Rötung des Gesichts. Wer die Situation beobachtet, bemerkt Dramatik und Übertreibung, da der Wutanfall schnell eskaliert. In den schlimmsten Fällen kann der Wutausbruch in Beleidigungen und körperliche Gewalt gegenüber der anderen Person oder Gegenständen ausarten.
- Passive Aggressivität: Manchmal ist die Reaktion der Person weniger konfrontativ, aber genauso aggressiv. Sie/er entscheidet sich also dafür, bestimmte verletzende Bemerkungen zu machen.
Die Ursachen für Wutausbrüche bei Erwachsenen
Wutanfälle oder Wutausbrüche bei Erwachsenen können viele verschiedene Ursachen haben. Einige von ihnen sind die folgenden:
- Geringe Frustrationstoleranz: Wir können es nicht ertragen, wenn etwas nicht so läuft oder nicht so gemacht wird, wie wir es wollen.
- Unangemessener Umgang mit Emotionen: Emotionen existieren. Sie sind angeboren. Aber um auf sie zu reagieren, muss man lernen, sie zu kontrollieren. Oft kommen diese Ausbrüche oder Wutausbrüche daher, dass du deine Gefühle lange Zeit unterdrückt hast.
- Ein Stimmungsproblem von größerer Komplexität: Wut und Frustration sind zum Beispiel häufige Symptome einer Depression.
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Wutausbrüche bei Erwachsenen: Tipps, um diese zu bewältigen
Nachfolgend werden wir dir einige der Strategien vorstellen, die man anwenden kann, um Wutausbrüche bei Erwachsenen zu vermeiden. Versuche sie anzuwenden, wenn du denkst, dass deine Wutausbrüche oder die einer anderen Person manchmal außer Kontrolle geraten.
Grenzen setzen
Um Konflikte zu vermeiden, ist es wichtig, dass wir selbst kontrollieren, was mit uns passiert oder was uns in einer bestimmten Situation provoziert. Doch Tropfen für Tropfen füllt sich das Glas und es kommt der Tag, an dem es überläuft. Dieser Tag ist der Tag des Wutanfalls.
Wutausbrüche bei Erwachsenen: Lerne, deine Auslöser zu erkennen
Nicht alle Situationen oder Kommentare beeinflussen uns auf die gleiche Weise. Um uns zu beherrschen, ist es wichtig, herauszufinden, was uns so sehr stört.
Dann können wir diese Umstände vermeiden, uns darauf vorbereiten, mit ihnen umzugehen oder andere Strategien anwenden, die uns helfen, besser zu reagieren. Wann ist dir das schon einmal passiert? Das kann eine Leitfrage sein.
Darüber hinaus kannst du lernen, die körperlichen Symptome zu erkennen, die den Wutanfall begleiten. Spürst du Spannungen im Körper, Herzklopfen oder beißt deine Zähne zusammen? Wenn du dir dieser Symptome bewusst bist, kannst du sich anbahnende Wutausbrüche frühzeitig erkennen und etwas dagegen unternehmen.
Suche dir Freizeit- und Entspannungsräume
Es ist wichtig, dass du dich von deinen Verpflichtungen und Routinen lösen kannst, um zur Ruhe zu kommen. Ein gestresster Geist neigt eher zu Wutausbrüchen.
Bei der Suche nach Entspannungsräumen geht es vor allem darum, dass du lernst, zu atmen, um ruhiger und weniger impulsiv zu reagieren. Achtsamkeit und Yoga sind einige der Möglichkeiten, die dabei helfen können.
Wutausbrüche bei Erwachsenen: Suche dir professionelle Hilfe
Manchmal erfordert die Bewältigung von Wut und Frustration Arbeit und angeleitete Begleitung, da beide Emotionen mit anderen Erfahrungen und Erinnerungen verbunden sind.
Emotionen sind ein wichtiger Teil des Lebens
Wutausbrüche werden oft als etwas Abwertendes angesehen. Manchmal unterschätzen wir die Ursache oder das, was sie auf eine verdeckte oder unangemessene Weise ausdrücken. Vielleicht widerspricht das, was mit uns geschieht, unseren wahren Wünschen. Manchmal sind Emotionen der einzige Weg, wie wir lernen können, was wir entsprechend unserer Entwicklungsressourcen wirklich wollen.
Zweifellos ist ein angemessener Ausdruck von Emotionen ein entscheidender Faktor für eine gute Lebensqualität. Deshalb müssen wir lernen, auf sie zu hören und sie richtig zu steuern.
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