Wespenstiche: Welche Hausmittel können helfen?

Wespenstiche verursachen Schwellungen und sind bekanntlich oft sehr schmerzintensiv. Bei einer allergischen Reaktion ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich, doch sollte es nicht dazu kommen, können verschiedene Hausmittel die Beschwerden lindern. Erfahre heute mehr über dieses Thema. 
Wespenstiche: Welche Hausmittel können helfen?
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Im Normalfall vergehen durch Wespenstiche verursachte Schmerzen nach ein paar Stunden wieder von selbst. Verschiedene Naturheilmittel können diesen Prozess jedoch beschleunigen und schnell Erleichterung bringen. Wenn allerdings eine allergische Reaktion erfolgt, musst du unbedingt sofort zum Arzt.

Allergische Reaktionen durch Wespenstiche können zum medizinischen Notfall werden. Denn es könnte zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der lebensbedrohlich ist. Dabei handelt es sich um eine Akutreaktion des Immunsystems, die zu Hautausschlag, Atemnot, Schwindel und Organversagen führen kann.

Glücklicherweise sind allergische Reaktionen durch Wespenstiche eher selten. Meist zeigen sich in diesem Fall gewöhnliche Symptome wie Schmerzen und Schwellungen. Diese können mit Hausmitteln gelindert werden. Erfahre anschließend mehr darüber.

Schmerzen durch Wespenstiche: Diese Hausmittel können helfen!

Wenn Wespenstiche Schmerzen verursachen, solltest du zuerst überprüfen, ob der Stachel in der Haut stecken geblieben ist. Sollte dies der Fall sein, muss er vorsichtig und möglichst schnell entfernt werden. Am besten verwendest du dafür eine Pinzette.

Du musst dabei sehr vorsichtig vorgehen, da das im Stachel enthaltene Gift bei der Entfernung in die Haut gedrückt werden könnte. Falls du keine Pinzette zur Hand hast, kannst du die Haut leicht aufschürfen und dann eine Plastikkarte verwenden, um den Stachel zu entfernen.

Danach muss die Einstichstelle mit Wasser und neutraler Seife gereinigt werden. Falls du ein Desinfektionsmittel zur Hand hast, reinigst du die Einstichstelle damit. 

Nach wenigen Minuten entstehen ein brennendes Gefühl und Schmerzen. Diese Symptome kannst du mit verschiedenen Hausmitteln beruhigen. Es gibt zwar meist keine wissenschaftliche Evidenz für ihre Wirksamkeit, doch ein Versuch lohnt sich.

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Kältepack gegen Schwellungen

Wespenstiche: Kältepack gegen Schwellungen
Kälte lindert Schwellungen und Schmerzen und ist deshalb bei Wespenstichen sehr vorteilhaft.

Ein kalter Umschlag oder ein Eisbeutel kann die Schwellungen und Schmerzen, die Wespenstiche verursachen, lindern. Nach der Desinfizierung der Einstichstelle ist dies ein ausgezeichnetes Hausmittel. In einem Artikel der Gesundheitsbibliothek der Universität von Rochester wird bestätigt, dass Kälte die Schmerzen betäubt und Schwellungen abklingen lässt.

Wie kannst du dieses Hausmittel verwenden?

  • Du hast zwei Möglichkeiten: Befeuchte ein Handtuch mit kaltem Wasser und gib es in eine verschließbare Plastiktüte, die du dann 15 Minuten lang ins Tiefkühlfach legst. Danach kannst du diesen Eisbeutel auf die Einstichstelle auflegen.
  • Eine schnellere und sehr einfache Alternative ist, ein paar Eiswürfel in ein Tuch zu wickeln und aufzulegen. Lege das Eis nie direkt auf die Haut auf.

Ätherische Öle gegen Schmerzen durch Wespenstiche

Die Wirkung ätherischer Öle bei Schmerzen durch Wespenstiche konnte bis jetzt nicht wissenschaftlich bestätigt werden. Doch bestimmte Öle werden schon lange als Hausmittel verwendet, um Schmerzen zu beruhigen und ihre antiseptische Wirkung zu nutzen. 

Einer Studie, die in der Zeitschrift Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine veröffentlicht wurde, bestätigt die antimikrobiellen Eigenschaften ätherischer Öle, welche das Infektionsrisiko reduzieren.

Wie kann man äthersiche Öle bei Wespenstichen verwenden?

  • Du kannst ätherisches Teebaumöl, Lavendel- oder Rosmarinöl verwenden, um die antiseptischen und antibakteriellen Eigenschaften zu nutzen.
  • Vermische ein bis zwei Tropfen mit einem Teelöffel Trägeröl, zum Beispiel mit Oliven- oder Kokosöl.
  • Danach reibst du diese Mischung zwei- bis dreimal täglich auf die Einstichstelle.

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Wespenstiche mit Aloe vera behandeln

Wespenstiche mit Aloe vera behandeln
Behandle die Einstichstelle mit dem Gel der Echten Aloe, um lästige Beschwerden zu reduzieren.

Aloe vera ist eine sehr sichere und vielseitige Pflanze. Das Gel der Echten Aloe eignet sich ausgezeichnet als unterstützende Behandlung gegen Schwellungen und Schmerzen durch Wespenstiche. 

Einer in der Medizinzeitschrift Pharmacognosy Reviews veröffentlichten Studie können wir entnehmen, dass Aloe-Gel entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften hat. Diese Pflanze ist also auch bei Wespenstichen sehr hilfreich!

Wie können wir Aloe vera bei Wespenstichen verwenden?

  • Schneide ein frisches Aloe-Blatt der Länge nach auf. Dann kannst du das Gel entnehmen und auf die betroffene Stelle reiben. Lass es ein paar Minuten lang wirken.
  • Wiederhole diese Prozedur zweimal täglich.
  • Du kannst das frische Aloe-Gel einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Gibt es noch andere Hausmittel, um die Beschwerden zu lindern?

Zusätzlich zu den erwähnten Möglichkeiten kannst du weitere Maßnahmen treffen, um die Schmerzen nach einem Wespenstich zu lindern. Informationen der Mayo Clinic ist zu entnehmen,  dass Hydrocortisonsalben oder Antihistaminika sehr hilfreich sind. Beide reduzieren Rötungen und Juckreiz.

Auch eine Zinksalbe sowie rezeptfreie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können hilfreich sein. Lasse dich von deinem Arzt oder Apotheker beraten. Sollten sich die Symptome nicht verbessern oder sogar schlimmer werden, musst du auf jeden Fall zum Arzt!


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  • Swamy MK, Akhtar MS, Sinniah UR. Antimicrobial Properties of Plant Essential Oils against Human Pathogens and Their Mode of Action: An Updated Review. Evid Based Complement Alternat Med. 2016;2016:3012462. doi:10.1155/2016/3012462
  • Rahmani AH, Aldebasi YH, Srikar S, Khan AA, Aly SM. Aloe vera: Potential candidate in health management via modulation of biological activities. Pharmacogn Rev. 2015;9(18):120–126. doi:10.4103/0973-7847.162118

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