Was ist Blastomykose?

Bei Blastomykose handelt es sich um eine Pilzinfektion, welche in unbehandelten Ausnahmenfällen auch tödlich enden kann.
Was ist Blastomykose?
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Geschrieben von Nelton Abdon Ramos Rojas

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Blastomykose ist in Europa selten, doch auch hier gibt es eine europäische Variante des eher auf Nord- und Lateinamerika beschränkten Erregers. Insbesondere nach Urlaubsreisen oder verdächtigen Symptomen solltest du deinen Arzt darauf aufmerksam machen.

Blastomykose: von der Lunge in die Haut

In Mitteleuropa ist Blastomykose selten, kommt jedoch in seiner Form als „Kryptokokkose“ vor. Die klassische Blastomykose wird meist aus Latein- oder Nordamerika eingeschleppt, sodass insbesondere nach Urlaubsreisen in die Amerikas auf verdächtige Symptome geachtet werden sollte.

Blastomykose kann unbehandelt auch zum Tod führen, weswegen du bei unklaren Symptome und nach Reisen in entsprechende Gebiete deinen Arzt auf die Möglichkeit hinweisen solltest, dass es sich um diese in Europa sehr selten anzutreffende Krankheit handelt, bei welcher zunächst die Lunge und dann Haut und andere Organe befallen werden.

Schutz vor Ansteckung unmöglich!

Blastomykose ist eine Pilzerkrankung, bei der die Pilzsporen mit der Atmung in die Lunge gelangen. Die Sporen sind so klein, dass sie unsichtbar sind. Meist sind sie in Staub enthalten.

Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist unmöglich und ständig Atemschutzmaske tragen auch. Es wird klar: es ist praktisch unmöglich, sich vor Ansteckung zu schützen.

Umso wichtiger ist es, wenigsten schon einmal von der Krankheit gehört zu haben und im Zweifelsfall den Hausarzt auf die Möglichkeit einer Infektion hinzuweisen.

Insbesondere nach Reisen nach Nord- oder Lateinamerika und verdächtigen Symptomen. Beachte bitte, dass Blastomykose unbehandelt tödlich endet!

Krankheitsverlauf

Zunächst ist von einer Infektion fast nichts zu merken, meist verläuft der Befall der Pilzsporen in der Lunge ohne große Symptome oder Beschwerden. Erst, wenn der Befall auf die Haut und andere Organe übergreift, merkt der Erkrankte etwas davon.

Die Symptome sind:

  • Leichtes Fieber
  • Husten mit Schleim
  • Nachtschweiß
  • Schwächegefühl
  • Gewichtsverlust
  • Hautpapeln
  • Hautrötung

Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf können Nerven und Gehirn befallen werden. Dann zeigen sich Sehstörungen, Lähmungserscheinungen und bei weiterem Fortschreiten Demenz.

Nicht immer sind alle Symptome gegeben und oft verläuft der Befall der Lunge 1-3 Wochen völlig ohne Symptome.

Diagnose

In Europa wird die Diagnose von Blastomykose dadurch erschwert, dass sie sehr selten ist und meist nur aus Nord- oder Lateinamerika eingeschleppt auftritt.

Um überhaupt in Richtung Blastomykose hin zu untersuchen, muss dein Arzt wissen, ob du in einer solchen geografischen Region warst. Teile deinem Hausarzt also immer und grundsätzlich ohne Bezug auf Beschwerden mit, wenn du eine Reise außerhalb Europas unternimmst oder unternommen hast.

Besteht der Verdacht, kann der krankmachende Pilzbefall im Schleim, der beim Husten abgesondert wird, nachgewiesen werden. Dazu muss dein Schleim im Labor untersucht werden und möglicher Pilzbefall gezüchtet werden. Das dauert ein paar Tage, sodass du die Diagnose nicht sofort erhältst.

Therapie

Da die Krankheit unbehandelt zum Tod führt, solltest du unbedingt davon absehen, mit Hausmitteln „herumzudoktern“. Dein Arzt muss dir Medikamente verschreiben, die den Pilzbefall zuverlässig abtöten und das Immunsystem stärken.

Welche Medikamente das sind, hängt von der Stärke des Befalls, dem Fortschreiten der Krankheit und dem spezifischen Pilz ab.

Je eher du mit der Therapie beginnst, desto besser. Denn ist einmal das Nervensystem vom Pilz befallen, so kann sich die zerstörte Nervenstruktur nicht mehr zurückbilden, es kommt zu bleibenden Schäden.

Unterstützende Maßnahmen

Wenn dein Arzt dir ein Medikament verschrieben hat, ist es für dich oberste Priorität, die Medikamente nach Vorschrift einzunehmen.

Erst dann kannst du mit Hausmitteln versuchen, die Symptome zu lindern. In erster Linie geht es darum, den Schleim abzuhusten, weswegen

  • Inhalieren,
  • schleimlösende Mittel, z.B. Eukalyptus,
  • frisches Obst gegen Vitamin- und Mineralstoffverluste durch Nachtschweiß
  • und appetitanregende Kräuter (zum Beispiel Pfefferminz)

helfen können, um Symptome wie Husten, Schwäche, Appetitlosigkeit und Mineralstoffverlust zu lindern, beziehungsweise auszugleichen. Einen Ersatz für Medikamente sind diese Maßnahmen jedoch niemals!


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