Nackenschmerzen - Was kann ich tun?

Nackenschmerzen sollten auf jeden Fall behandelt werden, damit sie nicht schlimmer werden. Achte auf eine gute Haltung, bewege dich täglich ausreichend und besuche einen Facharzt bevor du entzündungshemmende Medikamente einnimmst.
Nackenschmerzen - Was kann ich tun?
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Nackenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden der Skelettmuskulatur. Meist treten sie am Ende des Tages auf und sind sehr schmerzhaft.

Der Druck im Nacken und im hinteren Kopfbereich kann bis auf die Schultern ausstrahlen und zu einem steifen Hals führen.

Wenn du häufig daran leidest, weißt du sicher, wie sehr diese Schmerzen den Alltag einschränken können. Die Beweglichkeit wird dadurch stark eingeschränkt und es kann auch zu Übelkeit und Brechreiz kommen.

Wissenswertes über Nackenschmerzen

Nackenschmerzen

Zuerst betrachten wir kurz, welche Ursachen Nackenschmerzen auslösen können:

  • Nackenschmerzen können neurologisch bedingt sein, wobei die Nerven durch eine Muskelverspannung und Entzündung beeinträchtigt werden.
  • Auch Abnutzungserscheinungen, ein Schleudertrauma oder andere Verletzungen können zu Nackenbeschwerden führen.
  • Die häufigste Ursache für Nackenschmerzen ist jedoch eine einfache Muskelverspannung, die durch Fehlhaltungen, psychische Spannungen, Zugluft, Zerrungen etc. ausgelöst werden kann.

Zu diesem Thema empfehlen wir auch folgenden Beitrag: Bessere Haltung – wengier Nackenschmerzen

Ursachen für Nackenschmerzen

1. Stress und Angst

Tägliche Sorgen, seelische Anspannungen, Stress und Nervosität über einen längeren Zeitraum können die Körperhaltung und -bewegungen beeinträchtigen und folglich zu Verkrampfungen, Spannungen und Steifheit führen.

2. Falsches Liegen

Nackenkissen

Wenn du nach einem langen Arbeitstag mit Nackenschmerzen nach Hause kommst, können diese durch falsches Liegen am nächsten Tag, wenn du aufstehst, noch schlimmer sein. Oft wird dadurch die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt.

Vergiss nicht, dass auch die Matratze ausschlaggebend ist, um eine gute Schlafposition zu fördern. In Bauchlage wird der Nacken- und Halsbereich verdreht und stark belastet, was die Beschwerden verschlimmern kann.

Wenn der Wecker klingelt, wirst du einen steifen Nacken verspüren, was sehr unangenehm ist. Es empfiehlt sich deshalb, in Seitenlage zu schlafen und ein Nackenkissen zu verwenden.

3. Langes Sitzen vor dem Computer

  • Eine korrekte Haltung ist ausschlaggebend, um Beschwerden zu vermeiden. Wenn du vor dem Computer sitzt, solltest du dich alle 15 bis 20 Minuten kurz entspannen, den Hals bewegen und während des Arbeitens darauf achten, dass du vor dem Computer die richtige Haltung einnimmst, wobei die Augen in Bildschirmhöhe sein sollten.
  • Wenn du mehrere Stunden lang mit einer Fehlhaltung vor dem Bildschirm sitzt, kann es zu Nackenschmerzen und Verkrampfungen kommen.

4. Vorsicht mit falschen Bewegungen

  • Beim Heben schwerer Gewichte solltest du ebenfalls vorsichtig sein. Beim Koffertragen im Urlaub kommt es beispielsweise häufig zu Verkrampfungen und Nackenschmerzen.
  • Auch bei sportlichen Aktivitäten ist Vorsicht geboten. Eine falsche Bewegung beim Gehen, Laufen oder Tanzen kann zu Spannungen im Halsbereich und einem steifen Hals führen. Führe die Übungen sanft aus und versuche, immer die richtige Haltung zu bewahren.

Behandlung von Nackenschmerzen

Nacken-Massage

Vorsorge ist der beste Schutz vor Nackenschmerzen. Sobald jedoch Schmerzen und Beschwerden auftreten, sollten diese auch behandelt werden.

Ein schmerzstillendes oder entzündungslinderndes Mittel kann zwar die Beschwerden erleichtern, das Problem jedoch nicht lösen. Deshalb solltest du folgende einfachen Empfehlungen befolgen:

1. Nur sanfte physische Aktivitäten

  • Bei einem steifen Hals oder Nackenschmerzen sind eine entsprechende Behandlung sowie Zeit erforderlich, um die Beschwerden zu lindern.
  • Du solltest berücksichtigen, dass der Schmerz ein Symptom dafür ist, dass etwas nicht stimmt und du gewisse Dinge verändern solltest, bevor die Verspannung oder Entzündung schlimmer wird und beispielsweise Schwindel oder Brechreiz auftreten.
  • Entspanne dich und führe nur sanfte Bewegungen aus, um Rücken und Schultern nicht zusätzlich zu belasten. Auf keinen Fall solltest du Schweres tragen oder ungewöhnliche Bewegungen durchführen. Schone dich am besten zwei Wochen lang so gut wie möglich.

2. Kälte-Wärme-Behandlungen

Folgende Behandlung empfiehlt sich 3 – 5 Mal die Woche:

  • Einen Eisbeutel 2 – 3 Minuten lang auf den Nackenbereich auflegen und danach mit einem warmen Umschlag abwechseln.
  • Nicht zu empfehlen ist, mit einem Wärmekissen zu schlafen. Dies könnte zu Hautreizungen und einer Überlastung des betroffenen Bereichs führen. Am besten ist, mit Kälte und Wärme abzuwechseln.

3. Behandlung mit Rosmarin- und Lavendelwasser

  • Sowohl Rosmarin als auch Lavendel wirken entzündungshemmend und sind deshalb zur Behandlung von Verspannungen und Nackenschmerzen sehr wirksam.
  • Überbrühe 5 Rosmarin- sowie 5 Lavendelzweige mit 2 Litern heißem Wasser und feuchte damit ein Tuch an, mit dem du den Nackenbereich behandelst.

4. Professionelle Hilfe und Yoga

  • Professionelle Hilfe durch einen Physiotherapeuten kann sehr hilfreich sein. Ein Experte kann Entzündungen und Beschwerden schneller lindern.
  • Wenn du häufig an Nackenschmerzen leidest, solltest du verschiedene Lebensgewohnheiten verändern.
  • Um Verspannungen im Hals-Nacken-Bereich vorzubeugen, empfiehlt es sich, aerobische Übungen sowie Dehnungs- und Atemübungen durchzuführen, welche die Beweglichkeit fördern und die betroffene Muskulatur entspannen.

Yoga sowie tägliches Spazieren oder Schwimmen können dabei sehr hilfreich sein. Versuche auch, Stress korrekt zu bewältigen und achte auf deine Haltung vor dem Computer. Es lohnt sich!


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  • Chicharro, L. y Vaquero, F. (2008). Fisiología Clínica del Ejercicio. Madrid: Panamericana.
  • Marieb, E. N. (1995). Human Anatomy and Physiology. Redwood (CA): Benjamin/Cummings.
  • Stoppard, M. (2002). Guía de la salud familiar. Londres: Dorling Kindersley.

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