Mit der Zeit lernst du: nicht jeder Kampf lohnt sich!

Es gibt Dinge, die erscheinen in der Gegenwart jeden Kampf wert, doch rückblickend ist das nicht immer so.
Mit der Zeit lernst du: nicht jeder Kampf lohnt sich!
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Was haben wir für einen Kampf geführt! Hitzige Diskussionen, Verlust von Freunden, Aufgabe von Jugendträumen, Streit und Kampf – und letztendlich stellen wir mit der Zeit fest: es war den Kampf gar nicht wert!

Nicht jeder Kampf muss ausgefochten werden

Die Zeit schreitet voran und so wird manch ausgefochtener Kampf im Rückblich anders bewertet. Wir entwickeln uns weiter, reifen und betrachten viele Situationen der Vergangenheit mit Reife und Distanz. Und fragen uns oft genug: „Warum bloß habe ich da so einen Kampf angezettelt?“

Mit der Zeit lernen und erfahren wir, dass es manchmal besser ist, sich gleich geschlagen zu geben, als den nächsten Kampf vom Zaun zu brechen, den wir in der Zukunft doch nur wieder belächeln würden.

Denn wir wissen. Nicht jeder Kampf war (und ist!) nötig. Nicht immer sind diese Situationen spurlos an uns vorüber gegangen. Oft haben uns solche harten Kämpfe sogar mehr geschadet, als genutzt.

Manchmal ist es besser, zu verlieren

Wenn wir unsere Vergangenheit betrachten und all die Schlachten, in denen wir für etwas gekämpft haben, was uns wichtig war rückblickend beurteilen, so müssen wir erkennen.

Nicht immer konnten wir als Gewinner aus dem Kampf hervor gehen. Und oft genug war es auch gut für uns, verloren zu haben, weil uns dies eine Lehre für die Zukunft war.

Lass auch solch verlorene Kämpfe dir eine Lehre für die Zukunft sein! Nämlich diese, dass so manche Schlacht gar nicht erst ausgefochten werden muss. Es ist manchmal besser, den Konflikt zu vermeiden, statt nach langem Kampf zu lernen, du hast verloren.

Damit soll nicht gemeint sein, dass du ab jetzt mit deiner Meinung hinterm Berg hältst, dich nicht mehr selbst behauptest und deine Ansichten verteidigst. Jedoch soll dich dies dazu anregen, darüber nachzudenken, ob es immer einen Kampf wert ist, um deinen Willen oder deine Position durchzusetzen.

Weniger, aber bessere Freunde

Mit der Zeit wirst du auch lernen, dass viele Kämpfe, Diskussionen, Streit und heftige Auseinandersetzungen nur deshalb entstanden sind, weil du dich mit Menschen umgeben hast, die dir langfristig nicht gut tun.

Menschen, bei denen du nicht genau darauf geachtet hast, was ihre Werte sind und wofür es sich für sie lohnt, zu kämpfen.

Rückblickend wirst du erkennen, dass es nur ein Schmerz von kurzer Dauer war, den der Verlust solcher Menschen mit sich brachte.

Hat ein Kampf dazu geführt, dass sich diese Menschen aus deinem Leben entfernen, so waren diese Menschen nicht immer wert, Teil deines Lebens zu bleiben und der Verlust gleicht eher einer „Bereinigung“.

Die Zeit wird dich lehren, dass nicht die Zahl der Freunde entscheidend ist, sondern die Qualität der Freundschaft.

Je wertvoller die Freundschaft, je ähnlicher Eure Wertvorstellungen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass solche Menschen zu Problemen führen, die in nutzlosen Kämpfen enden. Also wähle mit Bedacht, wer sich zu deinen wahren Freunden zählen darf!

Reife innerlich, aber bleibe auf deinem Weg

Sicherlich könnte man jetzt denken, dass wer allen Konflikten aus dem Weg geht, das bessere Leben führt. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass so mancher Konflikt ausgetragen werden muss. Um daran innerlich zu reifen und sich weiter zu entwickeln.

Im Kampf erprobt man seine Stärken, übt sich in Selbstbehauptung und festigt seinen Weg. Indem man seine Marschrichtung verteidigt und dafür einsteht.

Gewisse Kämpfe sind nötig, um an ihnen zu wachsen und an innerer Stärke zu gewinnen. Doch mit fortschreitender Reife lernst du, dass dein Weg auch ohne Kampf gefestigt wird. Aber nur wenn du das in ausgefochtenen Kämpfen Erlernte für dich einsetzt.

Nicht jede Träne war nötig

Für die Zukunft solltest du aus der Vergangenheit lernen, dass nicht jede Träne es wert war, sie vergossen zu haben. Lerne daraus, dass es manchmal besser sein kann, es nicht zu Tränen kommen zu lassen, weil sich oft hinterher herausstellt: viel Lärm um nichts!

Lerne, in der richtigen Situation zurückzustecken. Dich aber im richtigen Augenblick zu verteidigen. Jedoch ohne dabei einen neuen, tränenreichen Krieg anzuzetteln. Diese Balance zu finden ist Teil der sogenannten „Altersweisheit“ die nicht jeder erlangt.

Bevor du für etwas kämpfst, gehe in dich und frage dich selbst, ob es die Sache wirklich wert ist. Denn ein Kampf braucht viel Kraft und Emotionen, auch Tränen. Achte dabei nicht nur auf dein eigenes Wohl sondern auch auf das derer, die du liebst.


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