Lebenserwartung: Warum leben Japaner länger?
Es überrascht selten, dass der älteste Mann oder die älteste Frau der Welt mit weit über 100 Kerzen auf dem Geburtstagskuchen aus Asien stammt. Doch warum ist das so? In diesem Artikel zeigen wir auf, warum Japaner länger leben und was wir von ihnen lernen können, um unsere Leben länger und gesünder zu gestalten.
Japaner und ihr gesunder Lebensstil
In Japan (genauer gesagt auf der Okinawa-Insel) leben einige der ältesten Frauen der Welt. Dort ist die Fettleibigkeitsrate ein Achtel im Vergleich mit anderen Industrieländern, wie z.B. der USA, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine Seltenheit.
Die Lebenserwartung der Japaner beträgt etwa 92 Jahre, viele von ihnen leben aber noch länger. Das Beste ist, dass sie gesund leben. Obwohl die Genetik einer der Gründe hierfür ist, spielen auch die täglichen Gewohnheiten eine große Rolle.
Mach dir keine Sorgen: Auch wenn du nicht mit asiatischen Genen gesegnet bist, kannst du immer noch einen ähnlichen Lebensstil annehmen und die gleichen Vorteile genießen.
Warum leben Japaner länger?
Wusstest du, dass der durchnitliche Japaner einmal im Monat zum Arzt geht? Das bedeutet nicht, dass sie Hypochonder sind, noch dass sie ärztliche Untersuchungen lieben. Doch sie machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und vertrauen der Vorsorge. Dies ist nur eine Gewohnheit für ein längeres Leben. Einige andere sind:
1. Eine “fast” vegetarische Ernährung
Die Mehrheit der japanischen Dorfbewohner (in Städten weniger) ernährt sich mit Obst, Gemüse und Getreide. Ab und zu fügen sie etwas Fisch oder rotes Fleisch hinzu, das sie insbesondere für Feierlichkeiten reservieren. Ein typisches Mittagessen ist reich an Nährstoffen und arm an Kalorien: sautiertes Gemüse mit Tofu, Süßkartoffeln und Sojasauce.
Sie essen auch nicht so viele Milchprodukte, wie wir es im Westen machen. Sie fügen Volkornreis zu vielen kleinen Portionen hinzu – eine ausgezeichnete Proteinquelle. Als Gewürz werden oft Algen verwendet.
Was die Getränke betrifft, ist in Japan Grüntee sehr beliebt. Er wird über den Tag verteilt getrunken, so wie man in anderen Ländern Kaffee serviert. Grüner Tee ist reich an Antioxidanten und tut dem Verdauungsystem gut.
2. Laufen
Die Japaner neigen auch dazu, viel mehr radzufahren, sowohl in Städten als auch auf dem Land. Aufgrund der enormen Bevölkerungszahl sind Autos in Japan Luxusartikel und eine Zeitverschwendung. In öffentlichen Verkehrsmitteln, wie der U-Bahn oder S-Bahn, werden viele Fahrgäste mit Fahrrädern gesehen.
Viele Wege, wie ein Arztbesuch oder der tägliche Schulweg, werden lieber zu Fuß als mit dem eigenen Fahrzeug zurückgelegt. Diese Gewohnheit bringt viele Vorteile, vor allem für das Herz-Kreislauf-System: Laufen ist eine gute Vorsorge gegen Herzinfarkt und verbessert auch das Atmungssystem.
3. Frische Luft genießen
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Es spielt keine Rolle, wie viel Zeit oder Raum ein Japaner zur Pflichterfüllung braucht, er hat trotzdem Zeit, um sich um seine Pflanzen und Blumen zu kümmern. Japansiche Gärten mögen klein sein aber sie sind gut gepflegt. Manche pflanzen auch aromatische Kräuter oder kleine Gemüsesorten auf ihrem Balkon.
Es ist normal für Japaner an schönen Frühlings- oder Sommertagen in den vielen öffentlichen Parks Sport zu treiben. Sie genießen es, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, vielleicht wegen der kleinen Größe ihrer Häuser oder um etwas Sonne zu tanken. Dies ist besonders wichtig, da sie dadurch Vitamin D erzeugen und Kalzium aufnehmen.
Wie du siehst, sind die Japaner auch nach dem Ruhestand sehr aktiv. Sie können viele Aktivitäten machen und das Alter ist kein Grund, sie nicht zu genießen.
4. Zeit mit der Familie verbringen
Zu den gesunden Gewohnheiten, die für ein längeres Leben sorgen, gehört auch Zeit mit der Familie, die gut für den Geist, die Seele oder das Nervensystem ist. Für Japaner ist die Familie das Wichtigste und wenn ein Mitglied älter wird, übernimmt das älteste Kind die Verantwortung für seine Pflege.
Großeltern verbringen mit ihren Enkelkindern viel Zeit, da ältere Menschen als eine große Quelle von Wissen und Erfahrung wahrgenommen werden. Ohne Frage ist dies ein guter Grund, sich nützlich zu fühlen, denn sie erfüllen eine wichtige Aufgabe, wenn sie den Kleinen etwas beibringen.
5. Nicht zu schnell leben
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Natürlich gilt das nicht in den großen Städten Japans. Diejenigen, die in der Metropole leben und arbeiten, sind ständig unter Stress. Allerdings nehmen sie sich auch Zeit für Meditation oder Entspannungstechniken, wie Tai Chi.
Es ist normal, Menschen in öffentlichen Bereichen während eines rhythmischen oder entspannenden “Tanzes” zu sehen. Dies bringt sie zurück zum Ursprung und hilft ihnen, Stress zu vergessen.
Dies sind einige Gründe für die Lebensdauer der Japaner,. Du kannst diese gesunden Gewohnheiten auch in deinen Alltag einbauen!
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