Ist nächtliches Schwitzen normal?
Die Funktion des Schwitzens ist die Regulierung der Körpertemperatur. Normalerweise kommt es dazu, wenn es heiß ist oder wenn man Sport treibt. Nächtliches Schwitzen kann jedoch sehr unangenehm und gleichzeitig alarmierend sein.
Es gibt verschiedene Ursachen für nächtliches Schwitzen, wobei es wichtig ist, die Symptome und Auslöser zu verstehen.
Warum schwitze ich in der Nacht?
In der Nacht schweißgebadet aufzuwachen ist für niemanden lustig. Um mögliche Ursachen herauszufinden, sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden.
Es ist offensichtlich, dass als erstes die Temperatur und allgemeine Bequemlichkeit der Schlafumgebung überprüft werden sollten.
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Nicht nur Hitze kann nächtliches Schwitzen verursachen, auch Feuchtigkeit spielt eine große Rolle. Schwere Decken oder dicke Pyjamas, eine alte Matratze oder Lärm können den Schlaf auch beeinflussen.
Auch die Allgemeingesundheit muss beachtet werden. Hast du deine Ernährungsweise umgestellt? Fühlst du dich oft müde? Hast du Grippesymptome oder Fieber?
Nächtliches Schwitzen kann durch Fieber, Erkältungen oder Grippe ausgelöst werden, wenn dies jedoch nicht zutrifft, kann es sich auch um ein schwerwiegenderes Problem handeln.
Eine der häufigsten Ursachen sind Hitzewallungen, die in der Menopause aufgrund von Hormonschwankungen entstehen.
Wenn plötzlich weniger Östrogen produziert wird, kann dies zu Konfusion im Hypothalamus führen und bewirken, dass die Temperatur der Haut fast unmittelbar um bis zu 6 Grad zunimmt.
Auch nicht alle Männer entkommen diesem Symptom. Manche Männer, die an einem Testosterondefizit leiden oder Medikamente einnehmen, die Testosteron blockieren, können ähnliche Symptome verspüren.
Die meisten Männer werden dies nicht zugeben, doch ein Androgenmangel kann zu nächtlichem Schwitzen führen.
Gibt es andere Ursachen für nächtliches Schwitzen?
Viele Medikamente können den Herzrhythmus beschleunigen und bewirken, dass sich die Blutgefäße erweitern. Dies kann auch vermehrtes Schwitzen verursachen. Fieberseknede Mittel gehören zum Beispiel in diese Gruppe.
Bei Grippesymptomen nehmen viele Personen Aspirin oder andere Medikamente. Auch wenn diese Fieber reduzieren können, kann nächtliches Schwitzen die Folge sein. Auch andere Arzneimittel wie etwa Antidepressiva können zu vermehrtem Schwitzen führen.
Infektionskrankheiten wie Tuberkulose oder AIDS können auch nächtliches Schwitzen zur Folge haben. Personen mit HIV leiden sehr oft an nächtlichen Schweißausbrüchen. Auch das Hodgkin-Lymphom verursacht oft nächtliches Schwitzen.
Alkoholkonsum in der Nacht kann ebenfalls bewirken, das manche Personen zum Schwitzen kommen.
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Ein Glas Wein vor der Nachtruhe kann zwar beim Einschlafen helfen, in verschiedenen Studien wurde jedoch gezeigt, dass der durch Alkohol eingeleitete Schlaf lange nicht so erholsam ist und oft Kopfschmerzen und vermehrtes nächtliches Schwitzen verursacht.
Ein weiterer Auslöser können scharfe Speisen sein.
Auch wenn die Beschwerden nicht unmittelbar nach dem Essen dieser Speisen auftreten, kann die Hauttemperatur während der Verdauung steigen. Auch Koffein kann bei Personen, die bereits vermehrt schwitzen, das Problem noch zusätzlich verstärken.
Personen, die an Hyperhydrosis erkranken, leiden auch unter Schweißausbrüchen, sowohl am Tag als auch in der Nacht. Wenn alle vorher erwähnten Ursachen bei dir nicht zutreffen, ist es möglich, dass du an Hyperhydrosis leidest.
In diesem Fall solltest du auf jeden Fall mit deinem Arzt sprechen und eine Diagnose stellen lassen.
Natürliche Mittel gegen nächtliches Schwitzen
Als erstes solltest du die Zimmertemperatur überprüfen, es werden zum Schlafen zwischen 18 und 22 Grad empfohlen. Jede Person ist anders, du solltest deshalb selbst ausprobieren, welche Temperatur für dich am besten ist.
Wenn du mit einem Partner schläfst, der es lieber wärmer oder kälter hat, versuche das Problem mit mehreren leichten Decken zu lösen.
Falls du unter Stress oder Angstzuständen leidest, versuche etwas dagegen zu tun. Nervosität und Angst sind häufige Ursachen für vermehrte Schweißausbrüche, sowohl untertags als auch in der Nacht.
Wenn du nervös bist, da am nächsten Tag ein wichtiges Ereignis auf dich zukommt (wenn Sie heiraten oder ein Vorstellungsgespräch haben), ist es ganz normal, dass du in der Nacht schwitzt.
Doch wenn die Probleme mehrere Wochen anhalten, solltest du auf jeden Fall zum Arzt, um dich untersuchen zu lassen.
Männer, die sich in der Andropause (männliche Menopause) befinden und in der Nacht schwitzen, können als Nahrungsergänzungsmittel schwarzen Cohosh nehmen.
Hier handelt es sich um eine medizinale Pflanze, die traditionell von den amerikanischen Ureinwohnern verwendet wurde, um verschiedene Leiden zu heilen und in vielen Regionen Nordamerikas vorkommt.
Auch roter Klee ist eine medizinale Pflanze, die bei Wallungen und nächtlichem Schwitzen sehr gut hilft, doch aus Studien ging hervor, dass dieser nicht so gut wirkt wie schwarzer Cohosh.
Sowohl Männer als auch Frauen können Kräutermittel wie z.B. Salbeitee oder Herzspannkrauttee (auch Löwenschwanz genannt) verwenden, um nächtliches Schwitzen zu behandeln.
Salbeitee wird auch zum Entspannen und gegen Stress verwendet. Herzspannkraut (aus der Familie der Minze) beruhigt die Nerven und verbessert die Durchblutung, womit man damit auch die nächtlichen Schweißausbrüche reduzieren kann.
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