Ist Haarentfernung im Intimbereich gesund?

Die Schamhaare schützen den Genitalbereich vor Krankheitserregern und gesundheitsgefährdenden äußeren Einflüssen. Es ist wichtig, Reizungen in diesem Bereich zu beachten und zu behandeln.
Ist Haarentfernung im Intimbereich gesund?

Geschrieben von Yamila Papa Pintor

Letzte Aktualisierung: 25. Mai 2022

Haarentfernung im Intimbereich? Darüber gibt es verschiedene Meinungen und oft wissen Frauen nicht, was nun wirklich gut ist oder Probleme bereiten kann.

Das Schamhaar schützt vor Krankheiten sagen die einen, andere rasieren sich aus ästhetischen Gründen. Doch ist die Haarentfernug im Intimbereich gesundheitsschädlich? Hier erfährst du mehr darüber.

Funktionen des Schamhaars

Auch wenn sich am Körper nichts zufällig entwickelt hat, entscheiden sich viele Frauen (und auch immer mehr Männer) zur Haarentfernung im Intimbereich. Um dabei nichts falsch zu machen, ist es gut ausreichend informiert zu sein.

Dies mit Vorurteilen abzutun oder sich auf eine Modererscheinung zu stützen ist hier fehl am Platz.

Haarentfernung im Intimbereich

Vergiss nicht, dass die Behaarung im Intimbereich verschiedene Funktionen ausübt. Dazu zählen beispielsweise folgende:

  • Sie schützt den Bereich vor Bakterien oder Viren, die von außen eindringen und Infektionen oder andere Krankheiten verursachen können.
  • Die Schamhaare regulieren die Temperatur im weiblichen Genitalbereich und garantieren so das korrekte Funktionieren.
  • Sie bewahren das persönliche Körperaroma (das durch Pheromone erzeugt wird), das sexuelle Signale übermittelt und die Libido des Partners stimuliert.
  • Die Behaarung im Intimbereich schützt vor Irritationen im Genitalbereich während einer sexuellen Beziehung, die Reibung kann nämlich zu Rötungen und Beschwerden führen.

Welche Gründe sprechen gegen die Haarentfernung im Intimbereich?

Wenn du noch nicht davon überzeugt bist, ob du die Haare im Genitalbereich entfernen möchtest oder nicht, empfehlen wir dir, folgende Gründe zu lesen, um eine Entscheidung zu treffen.

Vielleicht überzeugst du dich selbst davon, die Dinge natürlich zu belassen, oder nur etwas zurückzuschneiden.

Die Haut leidet daran

trockene Haut im Intimbereich

Durch die Beseitigung der Schamhaare kommt es häufig zu Irritationen der Haarfollikel und zu offenen Wunden, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind.

Die regelmäßige Haarentfernung führt oft auch zu eingewachsenen Haaren und Verbrennungen bei der Anwendung von Wachs oder Schnitten beim Rasieren.

Beschleunigte Verbreitung von Bakterien

Die Enthaarung im Intimbereich mit heißem Wachs kann zu Beschwerden führen. Sie verursacht Hautrötungen und schadet den Poren.

In Kombination mit dem feucht-warmen Milieu im Genitalbereich entsteht eine ausgezeichnete Voraussetzung für die Verbreitung von Bakterien und Streptokokken der A-Gruppe.

Wenn keine Behaarung vorhanden ist, kann das Eindringen in den Körper dieser Krankheitserreger nicht gestoppt werden.

Erhöhtes Risiko für eine Herpeserkrankung

In verschiedenen Studien konnte festgestellt werden, dass Frauen, die den Intimbereich komplett enthaaren, anfälliger für Herpes in diesem Bereich sind.

Denn bei der Rasur entstehen Wunden, in denen sich der sexuell übertragbare Virus vorzugsweise ausbreitet.

Erhöhtes Risiko für HPV

Papillomvirus im Itimbereich

Der humane Papillomvirus (HPV) verbreitet sich sehr schnell. Ärzte bestätigen, dass dieser Virus oft übertragen wird, ohne dass sich die Betroffenen darüber bewusst sind (es sind nämlich nicht automatisch Symptome zu spüren).

Viele verfügen auch über zu wenig Information über diese Krankheit. Durch die Rasur im Genitalbereich steigt das Risiko einer Ansteckung.

Mode ist Mode und nicht mehr

Die Haarentfernung im Intimbereich ist eine Modeerscheinung, darüber können Depilationsstudios viel erzählen. Doch nur, weil es gerade in ist oder weil es viele andere machen, solltest du dich nicht davon überzeugen lassen.

Wenn du dich dabei nicht wohl fühlst oder zu große Schmerzen aushalten musst, lass die Dinge lieber wie sie sind. 

Vorsicht mit Hautkrankheiten

Schuppenflechte oder Ekzeme können sich durch die Depilation verschlimmern. Wenn du an diesen oder anderen Hautkrankheiten leidest, sprichst du am besten vor der Haarentfernung mit einem Arzt, der dir auch Ratschläge über die beste Methode geben kann.

Ansonsten könnten sich die Symptome der Krankheit und die Beschwerden verschlimmern.

Haarentfernung bedeutet nicht mehr Hygiene

Rasur im Intimbereich

Das ist ein weitverbreitetes Märchen, das immer mehr Frauen dazu bringt, die Haare im Intimbereich komplett zu entfernen. Der schlechte Geruch hat nichts mit der Anzahl der Haare zu tun, sondern mit der persönlichen Hygiene!

Die Haarentfernung ist auch kein Aphrodisiakum!

Viele Frauen fühlen sich durch die Rasur sicherer bei einer sexuellen Beziehung und erleben diese deshalb lustvoller. Die Zufriedenstellung bei Geschlechtsverkehr geht jedoch weit über diese Frage hinaus. 

Hier spielt natürlich auch die Meinung des Partners eine Rolle. Manche Männer bevorzugen eine komplette Haarentfernung, andere lieben es eher natürlicher.

Tipps zur Haarentfernung im Intimbereich

Wenn du immer noch davon überzeugt bist, die Haare zu entfernen, weil du dich damit nicht wohl fühlst, empfehlen wir dir, folgende Tipps zu beachten, um negative Folgen zu verhindern:

Langsam beginnen

Haarentfernung im Intimbereich

Wenn du dich noch nie im Genitalbereich rasiert hast, beginnst du damit am besten langsam. So sind die Schmerzen und Nebeneffekte nicht so groß.

Kürze die Haare zuerst mit der Schere und rasiere sie danach. Du kannst auch Wachs anwenden, solltest damit jedoch vorsichtig umgehen.

Wie fühlst du dich dabei?

Vielleicht hast du dich dafür entschieden, eine komplette Haarentfernung vorzunehmen, weil dich dein Partner darum gebeten hat, du Urlaub am Strand machst oder einfach eine Veränderung möchtest.

Vergleiche deine Gefühle vor und nach der Rasur, denn nur du selbst musst dich damit wohl fühlen.

Achte auf Irritationen

Unabhängig von der gewählten Methode zur Haarentfernung im Intimbereich, solltest du eventuelle Hautreizungen oder Rötungen beachten. Wenn es brennt oder zu Juckreiz kommt, verwende eine gute Feuchtigkeitscreme, um die Symptome zu lindern.

Beobachte auch, ob Haare eingewachsen sind.

Unterwäsche aus Baumwolle

Verzichte auf Kunststoffe wie Lycra. Auch zu eng anliegende Kleidung ist nicht zu empfehlen. Trage lieber Röcke oder Kleider und sei mit dem Bikini vorsichtig.

Kein Sonnenbad nach der Depilation

Sonnenbad nach Haarentfernung

Wenn du dich für eine komplette Haarentfernung im Intimbereich entschieden hast, weil du einen kleinen Bikini tragen möchtest, solltest du diesen Bereich in den ersten Tagen nach der Depilaton nicht direkt der Sonne aussetzen.

Vermeide Irritationen und Rötungen mit einem hohen Sonnenschutzfaktor. 


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.