Interessantes über Körpergeruch und was du dagegen tun kannst
Jeder Mensch hat seinen eigenen, unverwechselbaren Körpergeruch. Jeder hat ihn, aber so richtig Gedanken hast du dir bestimmt noch nie darüber gemacht? Lies hier, was du vielleicht bis jetzt noch nicht wusstest:
Entstehung von Körpergeruch
Unser Körper besitzt mehr als fünfzigtausend Schweißdrüsen, die tagtäglich im Durchschnitt einen Liter Schweiß absondern. Meist merken wir nichts davon, da wir über den ganzen Körper verteilt solche Schweißdrüsen besitzen, um die Körpertemperatur zu regulieren.
Wird Schweiß ausgeschieden, entsteht Verdunstungskälte und der Körper kühlt etwas herunter. Auch andere Drüsen produzieren Ausscheidungen, die einen eigenen Geruch besitzen: Talg oder Fett wären Beispiele dafür.
Schweißgeruch
Schweiß an sich ist völlig geruchlos, wenn er aus den Schweißdrüsen austritt. Trocknet der Schweiß dann zügig auf, wie das zum Beispiel auf den Armen oder im Gesicht passiert (oder wir wischen uns einfach trocken), dann entsteht kein Geruch.
Bekommt der Schweiß aber keine Chance, schnell zu trocknen, dann freuen sich Milliarden an Geruchsbildenden Bakterien schon darauf. Unter den Achseln, zwischen den Zehen oder in Schuhen ist es nicht möglich, Schweiß schnell und geruchsneutral abtrocknen zu lassen. Die Bakterien verrichten ihr Werk und der Schweißgeruch entwickelt sich.
Achselschweiß
Schweißgeruch ist unangenehm und wirkt meist abstoßend. Um nicht negativ aufzufallen, sollte man also etwas dagegen unternehmen. Je größer die Oberfläche, an der der Schweiß haften kann und die Bakterien ihr Werk verrichten können, desto intensiver der Geruch.
Wer sich unter den Achseln nicht rasiert, hat dort eine um ein Vielfaches größere Oberfläche und eine wesentlich intensivere Duftentwicklung, gegen die auch manches Deodorant machtlos ist. Eine Rasur der Achselhaare hilft!
Bei normaler Schweißproduktion reicht ein normaler Deodorant. Deodorants verhindern, dass die Geruchsbildenden Bakterien sich ausbreiten. Sie töten die Bakterien ab, bzw. hemmen deren Entstehung und duften angenehm, dem Körpergeruch sei Dank.
Antitranspiration wirken intensiver, greifen dafür aber auch in den Körperhaushalt ein. Sie enthalten Wirkstoffe, die dafür sorgen, dass sich die Schweißdrüsen zusammen ziehen und weniger Schweiß absondern können. Zusätzlich erfüllen sie noch die Aufgaben eines Deodorants.
Fußschweiß
Gerade im Winter in dicken Stiefeln oder im Sommer in geschlossenen Schuhen ist es erstaunlich, was für ein intensiver Geruch sich über Tag rund um die Füße bilden kann. Es ist dasselbe Prinzip wie unter den Achseln: Je feuchter das Milieu, desto freudiger sind die Geruchsbildenden Bakterien bei der Arbeit.
Doch der Geruch muss nicht sein! Schuhe, die schon im trockenen Zustand stinken, kommen eine Nacht in die Tiefkühltruhe oder das Eisfach, um die Bakterien darin abzutöten. Erst dann kann man die Schuhe innen mit speziellen Schuhdeodorants einsprühen. Dies ist aber nur sinnvoll, wenn man sich im Anschluss um die eigenen Füße kümmert, damit sich das Problem nicht wiederholt!
Es gibt angenehm duftende Fußpuder, die man morgens nach der Dusche auf die vollständig trockenen Füße streut und mit den Fingern gut zwischen den Zehen verteilt. Der spezielle Puder saugt Schweiß direkt auf und sorgt zusätzlich für eine Extrapflege deiner Füße.
Es gibt natürlich auch Fuß Deos, die du dir sorgfältig zwischen die Zehen und rund um den Fuß sprühen kannst. Diese enthalten jedoch meist viel Alkohol und trocknen besonders im Winter die Haut an deinen Füßen aus: sie werden rissig und rau. Besser ist im Winter die Verwendung von speziellen, deodorierenden Fußcremes.
Für den Sommer gibt es auch Fußgele, die kühlend und deodorierend gleichzeitig wirken. Lies dir genau die Verpackung durch, dann findest du garantiert das passende Produkt!
Mundgeruch
Nicht immer bedeutet Mundgeruch oder Körpergeruch, dass man gerade viel Knoblauch gegessen hat! Oft stecken andere Beschwerden dahinter, die vom Arzt abgeklärt werden sollten: Ein entzündeter Zahn oder entzündetes Zahnfleisch könnte eine Ursache sein, die der Zahnarzt abklären und beseitigen kann. Auch eine Halsentzündung kann Mundgeruch verursachen, dagegen hat dein Hausarzt die helfenden Mittel parat!
Grundsätzlich sollten aber mindestens zweimal am Tag die Zähne geputzt und dabei auch die Zunge nicht vergessen werden! Dazu gibt es spezielle Zungenreiniger. Manche Zahnbürsten haben auch auf der Rückseite Schaber, um den Bakterienfilm von der Zunge zu entfernen.
Hast du nichts davon, schrubbe im Anschluss an das Zähneputzen deine Zunge mit der Zahnbürste ab! Und du wirst sehen: danach ist auch der Knoblauchgeruch nicht mehr so intensiv! Mundwasser mit antibakteriellen Eigenschaften verstärken den Reinigungseffekt und können dafür sorgen, dass du länger vor Mundgeruch geschützt bist – bis zur nächsten Knoblauchzehe…
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- ROTHMÜLLER, Barbara. Kampf gegen Schweiß und Körpergeruch. Männer der unteren Klasse. Schönheit als Praxis. Über klassen-und geschlechtsspezifische Körperlichkeit, 2010, S. 147-157.
- BÖNI, R. Schwitzen und Hyperhidrose (gesteigerte Schweisssekretion). In: Schweizerisches Medizinisches Forum. 2001. S. 464-467.
- STASSINAKIS, Alexandros; HUGO, Burkard; HOTZ, Peter. Mundgeruch-Ursachen, Diagnose und Therapie. SCHWEIZER MONATSSCHRIFT FUR ZAHNMEDIZIN, 2002, 112. Jg., Nr. 3, S. 227-233.