Es ist meist nicht die Wirbelsäule, die schmerzt!

Die Wirbelsäule ist umgeben von Muskulatur, die häufig für Schmerzen verantwortlich ist.
Es ist meist nicht die Wirbelsäule, die schmerzt!

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 28. Dezember 2018

Wenn der Rücken schmerzt, ist die Wirbelsäule schuld. Klarer Fall, oder?

Klarer Fall von „falsch gedacht!“ denn wenn Rücken und Nacken Beschwerden machen, steckt selten die Wirbelsäule an sich dahinter – und daher ist es oft einfach, etwas dagegen zu tun.

Die Wirbelsäule, unser Rückgrat

Die Wirbelsäule ist ein sehr zentraler Bestandteil aller Säugetiere.

In ihrem Inneren verläuft das Rückenmark, das wie eine „Datenautobahn“ mit ihren Nerven unsere Körperteile und Gliedmaßen untereinander verbindet.

Menschen haben 33 bis 34 Wirbel insgesamt, davon 24 frei bewegliche Wirbel, dazwischen liegen die Bandscheiben, die die Wirbel untereinander verbinden und beweglich halten.

Je weiter unten ein Wirbel auf der Wirbelsäule liegt, desto größer, dicker und stärker ist er, denn desto mehr Körpergewicht muss er tragen.

Dass unsere Wirbelsäule ein leichtes „S“ beschreibt, ist völlig gesund und normal – damit kann sie ihre stoßabfedernde Wirkung besser ausüben.

Die Wirbelsäule wird in mehrere Abschnitte unterteilt:

Die Wirbelsäule wird durch Bänder und Muskeln stabilisiert und diese sind es, die sich bei Nacken- und Rückenschmerzen unangenehm bemerkbar machen.

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Rückenschmerzen von der Wirbelsäule?

Ist die Wirbelsäule deformiert, gebrochen oder der Knochenkörper an sich entzündet, kann dies zu Schmerzen führen.

Meistens, wenn man jedoch von „Rückenschmerzen“ spricht, ist es nicht die Wirbelsäule selbst, die da Probleme bereitet.

Im Grunde sind die meisten Rückenschmerzen von Muskelverspannungen verursacht. Auch eingeklemmte Nerven können durch Muskelverspannungen hervorgerufen werden.

Hält die Muskelverspannung an, kann auch ein Wirbel aus seiner Position gedrückt oder gezogen werden, was zu einer sogenannten Wirbelblockade führt.

Muskelverspannungen können nicht nur durch Fehlbelastung auftreten, sondern auch Symptom von Stress und anderen psychischen Belastungen oder Problemen sein.

Statistisch gesehen ist in 85% aller Fälle von Rückenschmerzen keine konkrete medizinische Ursache zu finden.

Verursacht werden solche Probleme dann „nur“ von Stress, psychischen Problemen und nervlicher Überlastung.

Verschwindet der Stress und die Patienten haben wieder etwas Zeit zum Entspannen, verschwinden meist auch die Rückenschmerzen.

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Vorbeugung von Rückenschmerzen

Um Rückenschmerzen vorzubeugen, solltest du in deinem Alltag für eine rückenfreundliche Umgebung sorgen.

Besonders dort, wo du dich lange aufhältst, muss für deinen Rücken alles passen: Arbeitshaltung, Schuhwerk etc. müssen optimal für dich sein.

Zusätzlich hilft Bewegung, um deine Rückenmuskulatur zu stärken und aufzubauen.

Um Verspannungen vorzubeugen, ist Entspannung wichtig: Wärme im Rücken durch eine Wärmflasche, heiße Dusche sowie ein Vollbad entspannen die Rückenmuskulatur und können Verspannungen lösen.

Auch eine Massage tut gut. Sie entspannt nicht nur deine Muskeln, sondern auch dich. Und je entspannter du bist, desto besser!

Auch Stress kann Auslöser von Rückenschmerzen sein.

Wer nicht gelernt hat, Stress richtig zu verarbeiten, löst sich nicht aus der unbewussten Verkrampfung und Verspannung. Dadurch entstehen unter anderem Fehlhaltungen, Schonhaltung – und weitere Verspannungen.

Und die so über einen längeren Zeitraum angespannten Muskeln reagieren dann mit Schmerz. Und das nimmt man unter anderem als Rückenschmerzen wahr.

Je besser du mit Stress umgehen kannst, desto geringer das Risiko, durch Stress Rückenschmerzen zu bekommen.

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Bewegung für die Wirbelsäule

Wenn dir der Rücken schmerzt, ist das denkbar ungünstigste, was du tun kannst, dich ins Bett zu legen und zu schonen.

Dein Rücken tut dir nur weh, weil deine Muskeln und Sehnen, die die Wirbelsäule stützen, gereizt, überfordert, verspannt oder überbelastet sind.

Fehlhaltung, das Tragen schwerer Lasten, zu hohes Körpergewicht, ruckartige Bewegungen, all dies kann dazu führen, dass es entlang deiner Wirbelsäule schmerzt.

Die beste Vorbeugung ist, dich regelmäßig zu bewegen sowie die Muskulatur zu stärken. Es gibt spezielle Kurse zur „Rückengymnastik“, die besonders sinnvoll sind, um die Muskulatur zu stärken, die für Rückenschmerzen oft verantwortlich gemacht wird.

Je stärker die Muskulatur, desto besser gewappnet bist du gegen Rückenschmerzen.

Auch, wenn dir der Rücken bereits schmerzt, ist es richtig, dich mit sanfter Gymnastik zu bewegen, die Muskulatur zu durchbluten, zu dehnen und zu erwärmen.

Falls dir Bewegung zu sehr schmerzt, solltest du darüber nachdenken, ein leichtes Schmerzmittel einzunehmen, das dir die Bewegung erleichtert und dich vor durch Schmerzen verursachter Fehlhaltung schützt.


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