Entzündungshemmende Ernährung bei Reizdarm
Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfälle: die Symptome von Reizdarm sind so vielseitig wie unangenehm. Entzündungshemmende Ernährung kann helfen.
Patienten ist jede Idee willkommen, um die unliebsamen Begleiterscheinungen und Symptome zu minimieren und dadurch ihre Lebensqualität zu verbessern. Entzündungshemmende Ernährung kann sie lindern.
Was ist Reizdarm?
Der Reizdarm ist eine der häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts in Deutschland.
Symptome eines Reizdarms sind Bauchschmerzen, Blähungen und Verstopfung oder Durchfälle, häufig bei Stress. Die Krankheit ist sehr belastend aber nicht gefährlich.
Reizdarmpatienten neigen oft dazu, allzu strikte und ungesunde Ernährungsformen auszuleben. Dies führt oft zu Fehl- oder Mangelernährung und zu einer Schwächung des ganzen Körpers – der ohnehin durch die Auswirkungen eines Reizdarmes nicht der fitteste ist!
Es ist daher zwingend notwendig, sich bei Diagnose eines Reizdarmes von einem Experten beraten zu lassen. Ernährungsmediziner oder Oecotrophologen stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Die Krankenkasse übernimmt auch einen Teil der Kosten, wenn der Arzt die Diagnose Reizdarm gestellt hat. Der erste Schritt sollte daher immer der Arzt sein, der die Diagnose stellt.
Erst dann sollte mit Hilfe von Fachleuten die individuelle Ernährungsstrategie erstellt werden! Unsere Tipps können dir dabei helfen:
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Entzündungshemmende Ernährung für Reizdarm
Verzichte auf Fleisch
Vegetarier leben gesünder und erkranken seltener an Krebs und Herzkrankheiten. Auch Rheuma und andere entzündliche Gelenkerkrankungen sind unter Vegetariern selten. Dahinter steckt der Verzicht auf Fleisch von Landtieren, das sich nämlich entzündungsfördernd auswirken kann.
Schuld daran ist eine Fettsäure, die in Fleisch enthalten ist: Die Arachidonsäure bildet im Körper die Grundlage für die Bildung von Entzündungsbotenstoffen.
Entzündungshemmende Ernährung: Omega-3 Fettsäuren
Omega 3 Fettsäuren schützen vor Entzündungen und können helfen, diese einzudämmen.
Das „gesunde Omega3“ ist in allen pflanzlichen Ölen enthalten und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes. Außerdem senkt es den Blutdruck und die Blutfette, weswegen es Arterienverkalkung vorbeugen kann.
Viel Omega3 steckt unter anderem im Fisch (je kühler das Wasser, desto fetter der Fisch, desto reicher an Omega3) und in heimischen Ölen wie Rapsöl, Sojaöl, Walnussöl und Leinsamen.
Je höher der Anteil an Omega3 Fettsäuren und je geringer der Anteil an Omega6 Fettsäuren, desto optimaler ist das Öl. Mehr als 1:5 sollte das Verhältnis von Omega3 zu Omega6 nicht sein, um das Herz-Kreislauf-Risiko gering zu halten.
Das durch gutes Marketing hochgepriesene „gesunde Olivenöl“ kommt dabei mit 1:11 überraschend schlecht weg: Es hat ein ungünstiges Verhältnis dieser beiden Fettsäuren.
Den höchsten Gehalt an Omega3 hat das heimische Leinöl (1:4)!
Wer den intensiven Geschmack nicht mag, kann auch Rapsöl (1:2), Walnussöl (1:6) oder Sojaöl (1:7) verwenden, die in ihren Fettsäureverhältnissen wesentlich gesünder sind als das weit verbreitete Sonnenblumenöl (1:122 !!!), Maiskeimöl (1:54) oder Erdnussöl (1:32).
Öle, die gerne in der Gastronomie verwendet werden, da sie billig und hoch erhitzbar sind.
Würze mit Kurkuma!
Ein in Deutschland eher unübliches Gewürz wirkt entzündungshemmend. Es handelt sich um Kurkuma, das auch Gelbwurz oder fälschlicherweise Safranwurzel genannt wird.
Du bekommst es meist gemahlen als exotisches Gewürz, in den meisten Bioläden aber auch als frische Wurzel. Kurkuma färbt Speisen intensiv gelb und ist dabei wesentlich billiger als Safran.
Der Geschmack ist mildwürzig, weswegen du ihn gerne großzügig zum Würzen benutzen kannst. Die entzündungshemmende Wirkung bei Kniearthritis wurde sogar durch Studien bestätigt.
Noch ein interessanter Artikel: Verstopfung bekämpfen mit Ananas
Bevorzuge Ananas
Die Ananas enthält das Enzym Bromelain, das Entzündungen lindert und Schwellungen zurückgehen lässt. Daher wird dieser Wirkstoff auch oft nach Zahnoperationen oder kieferchirurgischen Eingriffen empfohlen.
Um die nötige Menge an Bromelain aufzunehmen, muss man schon sehr viel Ananas in den Speiseplan integrieren, aber es gibt den Wirkstoff auch konzentriert in Tablettenform zu kaufen.
Manche Reizdarmpatienten reagieren auf Fruchtsäuren und Ballaststoffe mit einer Verschlimmerung der Beschwerden. In diesem Fall sollte vom übermäßigen Verzehr von Ananas abgesehen werden und der Wirkstoff Bromelain in Tablettenform ausprobiert werden.
Aloe vera
Aloe vera ist ein Zaubermittel gegen entzündliche Hautreaktionen.
Viele Patienten berichten, dass sich ihre Reizdarm-Beschwerden durch den Verzehr von Aloe vera verbessert haben.
Dazu ist es ratsam, immer eine eigene Aloe-Pflanze auf der Fensterbank zu haben, von der du frische Blätter ernten kannst. Aus dem gallertigen Blatt kannst du Würfel schneiden und diese zum Beispiel zu Smoothies hinzufügen.
Versuche, unangenehme Symptome mit entzündungshemmender Ernährung zu lindern!
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