Das Guillain-Barré-Syndrom behandeln
Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine Art der Polyneuropathie, welche zu einer Schwächung der Muskeln führt. Das Syndrom ist auch unter dem Namen Landry-Paralyse bekannt. Diese Muskelschwäche kann sich mit der Zeit weiter verschlimmern, jedoch kann sich ihr Zustand auch spontan verbessern.
Die Ursache für den Verlust der Myelinscheiden, auch Demyelinisation oder Entmarkung genannt, liegt meistens in einer Autoimmunerkrankung. Ein Schwächegefühl in den Beinen ist oft eines der ersten Symptome. Im weiteren Verlauf breitet sich dieses Gefühl meist bis zum Oberkörper hin aus.
Diese entzündungsbedingte Polyneuropathie charakterisiert sich durch eine Abschwächung der Muskelfunktion. Dieses Symptom kann nach einer Infektion, Impfung oder nach einer Operation mehrere Tage lang anhalten.
Näheres über das Guillain-Barré-Syndrom
Als wahrscheinlichste Ursache für das Syndrom steht an erster Stelle eine Reaktion des Immunsystems gegen die körpereigenen Nerven. Da die Symptomatik sich sehr schnell verschlimmern kann, ist es besonders wichtig, dass die erkrankte Person sich umgehend medizinischen Rat einholt. Folgende Symptome können auftreten:
- Allgemeine Schwäche
- Minderung der Empfindlichkeit (in einigen Fällen)
Es ist möglich, dass die Symptome ungefähr 8 Wochen nach dem ersten Auftreten wieder abklingen. Rund 30% der Patienten erleiden jedoch —manchmal erst Jahre später— einen Rückfall. In diesem Zusammenhang sei gesagt, dass eine gezielte medizinische Behandlung für den Patienten eine schnellere Genesung bedeuten kann.
Die Krankheit verläuft in nur etwa 2% der Erkrankungen tödlich.
Diagnose
Die Diagnostik beginnt mit einer Aufzeichnung der vorhandenen Symptome. Hierfür wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen und die bisherige Krankengeschichte näher betrachten.
In Folge der Erstuntersuchung ordnet der Arzt als Nächstes eine Reihe an Untersuchungen an, um ein noch umfangreicheres Bild über den gesundheitlichen Zustand des Patienten zu bekommen. Eine Überprüfung der neurologischen Funktionen kann dabei sehr aufschlussreich sein und mögliche Reflexausfälle zum Vorschein bringen.
Obwohl der Umfang der Untersuchungen sehr langwierig erscheinen mag, können die Untersuchungen meist in einem sehr kurzen Zeitraum durchgeführt werden. Denn die zeitgetreue Behandlung des Patienten erfordert einen zügigen Ablauf der notwendigen Untersuchungen.
Das Guillain-Barré-Syndrom behandeln
Für erkrankte Personen ist in erster Linie die stationäre Aufnahme im Krankenhaus wichtig. Die Symptomatik kann sich nämlich sehr schnell weiterentwickeln und die Muskeln der Atemwege sogar soweit beeinträchtigen, dass die Krankheit tödlich verlaufen kann.
Deswegen bilden die mechanische Beatmung und andere lebenserhaltende Maßnahmen die Grundlage für die Behandlung des Guillain-Barré-Syndroms.
Des Weiteren muss das klinische Personal dem Auftreten von Druckwunden vorbeugen. Hierfür eignet sich zum Beispiel die Physiotherapie, die auch den Erhalt der Muskeltoni und des Bewegungsumfangs fördern kann.
Die Pflege sollte sich ebenso auf die Infektionsprävention fokussieren und das Fachpersonal sollte die folgenden Funktionen regelmäßig kontrollieren:
- Die Atmung
- Die Herzaktivität (um Herzrhythmusstörungen und andere Komplikationen rechtzeitig zu erkennen)
- Den arteriellen Blutdruck (um einem zu hohen oder zu niedrigem Blutdruck vorzubeugen)
Weiterführend beinhaltet die Behandlung des Guillain-Barré-Syndroms die Verabreichung intravenöser Immunoglobuline. Auch die Plasmapherese (eine Methode, bei der das Blut in seine einzelnen Bauteile aufgespalten wird) kann eine gute Behandlungsmöglichkeit darstellen.
Diese Behandlungen sind sicher und können zu einer schnelleren Genesung führen. Die Gesamtdauer des Krankenhausaufenthaltes kann so erheblich verkürzt werden.
Was die Behandlung durch Arzneimittel angeht, sei gesagt, dass der Einsatz von Corticosteroiden für das Guillain-Barré-Syndrom nicht empfohlen wird und die Krankheit unter Umständen sogar verschlimmern kann.
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