Wissenswertes rund um das Verhütungsstäbchen

Beim Verhütungsstäbchen handelt es sich um ein Implantat, das mindestens drei Jahre lang sehr zuverlässig vor Schwangerschaft schützt.
Wissenswertes rund um das Verhütungsstäbchen
Gilberto Adaulfo Sánchez Abreu

Geprüft und freigegeben von dem Chirurgen Gilberto Adaulfo Sánchez Abreu.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Frauen, die mit einem Verhütungsstäbchen verhüten, brauchen nicht daran denken, regelmäßig die „Pille“ einzunehmen und können sich auf eine zuverlässig wirkende Verhütungsmethode über drei Jahre lang verlassen.

Doch das Verhütungsstäbchen hat nicht nur Vorteile. Alles Wissenswerte liest du in diesem Artikel.

Was ist das Verhütungsstäbchen?

Vielleicht hast du schon vom Verhütungsstäbchen gehört, Es handelt sich um ein kleines Implantat von der Größe eines Streichholzes, etwa 4cm lang.

Dieses wird Frauen unter die Haut implantiert und gibt dort über drei Jahre konstant das Hormon Gestagen ab. Was dazu führt, dass der Cervixschleim sich verdickt und die Gebärmutterschleimhaut dünner wird, um eine Schwangerschaft zu verhüten.

Das 2mm dünne Stäbchen wirkt wie eine „Minipille“, denn sie enthält kein Östrogen und eignet sich daher gut für Frauen, die östrogenhaltige Medikamente nicht vertragen.

Das Verhütungsstäbchen hat einen Pearl Index von 0,05 und gilt daher als ein sehr sicheres Verhütungsmittel.

Zum Vergleich: die Pille hat einen Pearl Index von 0,1, also ein doppelt so hohes Risiko, trotz dieser Verhütungsmethode schwanger zu werden.

Für wen eignet sich das Verhütungsstäbchen?

Das kleine Implantat ist ideal für alle Frauen, die nicht jeden Tag an die Einnahme der Pille denken möchten oder aufgrund von Krankheit nicht sicher nehmen können.

Das Verhütungsstäbchen verliert zum Beispiel nicht seine Wirkung, wenn Durchfall auftritt oder Erbrechen, was es zum idealen Verhütungsmittel für alle Frauen macht, die an chronischen Darmerkrankungen leiden.

Auch für Frauen, die durch Reisen oft die Zeitzone wechseln, ist das Stäbchen ideal. Wer Östrogene nicht verträgt, ist ebenso gut beraten, über eine solche Implantation nachzudenken.

Wer Glück hat, darf sich über das Ausbleiben der Monatsblutung freuen – oder zumindest darüber, dass die „Regel“ wesentlich sanfter verläuft.

Gibt es Nachteile?

Wie immer hat jede Medaille zwei Seiten und so ist es auch hier.

Wer bisher ein Verhütungsmittel mit Östrogen genommen hat, um Probleme mit Akne oder Haarausfall in den Griff zu bekommen, wird mit dem Verhütungsstäbchen keine Freude haben: es könnte die Probleme verschlimmern.

Manche Frauen berichten auch von häufigeren Zwischen- oder Schmierblutungen, die über die ersten drei Monate der Anwendung hinaus gehen.

Es gibt Hinweise, dass das Fehlen des Hormons Östrogen das Osteoporose-Risiko erhöht.

Wie bei vielen Hormonpräparaten kann es zur Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen kommen, muss aber nicht.

Auch eine verringerte Libido ist möglich. Wie bei allen „Risiken und Nebenwirkungen“ gilt auch hier: diese Nachteile können, müssen aber nicht zwingend auftreten!

Wie wird das Verhütungsstäbchen eingesetzt?

Das Einsetzen des kleinen Stäbchens ist schmerzfrei und einfach. Dein Arzt betäubt die Stelle am Oberarm, in die er das Implantat setzen möchte, sodass du von dem kleinen Eingriff nichts spüren wirst.

Nach einem kleinen Schnitt setzt er das Verhütungsstäbchen mittels eines Applikators unter deine Haut. Es kann sein, dass es nach dem Nachlassen des Betäubungsmittels etwas unangenehm ist, jedoch verschwindet dieses Empfinden nach kurzer Zeit.

Ist alles verheilt, spürst du nichts davon. Von außen ist das Stäbchen nicht sichtbar. Nur du kannst es fühlen, aber niemand wird es sehen.

Nach drei Jahren wird das Stäbchen genauso unkompliziert wieder entfernt und ausgetauscht, falls du weitere drei Jahre auf diese Art und Weise verhüten möchtest.

Um herauszufinden, ob du ein reines Gestagenpärparat verträgst, ist es sinnvoll, vor dem Einsetzen des Implantates vorher ein paar Monate ein solches Präparat auf Verträglichkeit zu testen.

Was kostet das?

Erkundige dich bei deinem Frauenarzt, wie viel genau es bei ihm kostet. Inklusive Nachuntersuchung, die etwa drei Monate nach dem Einsetzen des Stäbchens erfolgt.

In der Regel kannst du mit Kosten von etwa 350 Euro rechnen. Wie auch andere Verhütungsmittel wird das Verhütungsstäbchen nicht von der Krankenkasse bezahlt. Du solltest dir genau überlegen, ob du es wirklich über die vollen drei Jahre nutzen möchtest, damit es sich rechnet.

Ob es sich für dich persönlich lohnt, kannst du ganz einfach selbst ausrechnen: Multipliziere einfach die monatlichen Kosten deines jetzigen Verhütungsmittels mit 36, also den 3 Jahren Verhütungsschutz. Ein Rechenbeispiel.

Kostet dich eine Monatspackung der Pille 15 Euro, so sind das über drei Jahre bereits 540 Euro und somit das Einsetzen des Verhütungsstäbchen deutlich billiger.


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