Zu viele Östrogene? Das sind die Anzeichen!

Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die in geringen Mengen auch bei Männern vorkommen.
Zu viele Östrogene? Das sind die Anzeichen!

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 23. Januar 2019

Wenn eine Frau zu viele Östrogene produdziert, kann das zu verschiedenen Beschwerden führen.

Östrogene sind eine Gruppe weiblicher Geschlechtshormone, sodass man nicht von „dem Östrogen“ sprechen kann.

Wichtig ist das Gleichgewicht und optimale Zusammenspiel der Hormone. Diese können jedoch gestört werden, woraus sich gewisse Symptome und auch Komplikationen ergeben können. In diesem Artikel verraten wir dir, welche Anzeichen dafür sprechen, dass du zu viele Östrogene hast.

Östrogene, die Hormone der Frau

Östrogene ist der Überbegriff für weibliche Geschlechtshormone, unter dem folgende einzelne Hormone zusammen gefasst werden:

  • Östron
  • Östradiol
  • Östriol
  • Östetrol

Manchmal sieht man auch eine etwas andere Schreibweise, Estrogene, was die eigentliche wissenschaftliche Bezeichnung ist. Demnach heißen die Hormone wissenschaftlich korrekt Estron, Estradiol, Estriol, Estetrol.

Die Hormone sind für die Steuerung des weiblichen Zyklus verantwortlich und wichtig für die Entstehung einer Schwangerschaft, da sie die Reifung einer befruchtungsfähigen Eizelle fördern, die Gebärmutterschleimhaut durchbluten und an dem Prozess beteiligt sind, der den Eisprung auslöst.

Östrogene spielen auch beim Aufbau des Knochengerüstes eine Rolle. Mit der Menopause sinkt der Östrogenspiegel im Blut, was dazu führen kann, dass betroffene Frauen eher an Osteoporose erkranken.

Diese Geschlechtshormone sind auch an vielen anderen, weniger bekannten, Vorgängen im Körper beteiligt.

So steuern sie beispielsweise das Hör- und Erinnerungsvermögen und sind verantwortlich für das Erinnern von Sprache und Geräuschen.

Dies erklärt, warum einige Frauen nach der Menopause schlechter hören und sich weniger gut an Gesprochenes und bestimmte Geräusche erinnern können.

Zu viele Östrogene können zu Müdigkeit führen

Anzeichen für zu viele Östrogene

Während der Wechseljahre kommt es zu einer Umstellung des Hormonhaushalts, bei dem die Östrogenproduktion in den Eierstöcken zurückgeht.

Es kann jedoch sein, dass während dieser Phase  zwar weniger Östrogene produziert werden, der Körper diese aber dominanter wahrnimmt, sodass man nicht von einem Östrogen-Überschuss sprechen kann, sondern von Östrogen-Dominanz.

Die Symptome sind jedoch gleich und sind wie folgt:

  • Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Neigung zu Depression
  • Kopfschmerzen
  • Brustspannen
  • Gewichtszunahme, meist durch
  • Wassereinlagerungen oder
  • Heißhunger auf Süßigkeiten
  • Trockene Schleimhäute
  • Mangelnde Libido
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindelanfälle
  • Ausgeprägte, schwerere und längere Menstruationsblutungen
  • Neigung zu Eierstockszysten
  • Autoimmunerkrankungen

Diese Folgen von zu viel oder zu dominanten Östrogenen können nicht nur natürlich auftreten, sondern auch als Folge einer Einnahme von Medikamenten, die zum Beispiel zur Minderung von Wechseljahrsbeschwerden oder zur Verhütung eingesetzt werden.

Medikamente, wenn Frauen zu viele Östrogene produzieren

Was hilft gegen die Beschwerden?

Natürlich solltest du als erstes einen Arzt aufsuchen, wenn du entsprechende Symptome bemerkst und du den Verdacht hast, dass dein Hormonhaushalt daran schuld ist. Möglicherweise liegt es daran, dass du zu viele Östrogene hast.

Der Arzt könnte dir zum Beispiel ein Präparat verschreiben, in dem Progesteron enthalten ist, ein Hormon, das regulierend auf den Östrogenspiegel wirkt.

Handelt es sich um eine nur leichte Dominanz der Östrogene, kannst du nach dem Arztbesuch auch versuchen, mit pflanzlichen Mitteln dagegen anzugehen.

Naturheilmittel zur Regulierung

Wenn dein Arzt nur eine leichte Dominanz der Östrogene festgestellt hat und diese nicht für behandlungswürdig hält, kannst du versuchen, mit pflanzlichen Naturheilmitteln deine Probleme in den Griff zu bekommen.

Wähle dazu Pflanzen, die Stoffe enthalten, die dem regelnden Progesteronen ähnlich sind. Bitte verwechsle das nicht mit Phytoöstrogenen, diese würden das Gegenteil bewirken und die Symptome sogar noch verschlimmern! Folgende Pflanzen können helfen:

  • Mönchspfeffer
  • Schafgarbe
  • Frauenmantel
  • Wilder Yams
  • Bockshornklee

Diese Naturheilmittel möchten wir dir im Folgenden kurz vorstellen. Vielleicht ist ja etwas für dich dabei?

Bockshornklee, wenn Frauen zu viele Östrogene produzieren

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Bockshornklee

Bockshornklee findest du in einer gut sortierten Gewürzabteilung im Bioladen oder Reformhaus, er ist auch Bestandteil vieler Curry-Gewürzmischungen. Vielleicht magst du sein Aroma ja und knusperst die Samen als Snack, um deine Beschwerden zu lindern?

Mönchspfeffer

Mönchspfeffer wird oft nur in Form seiner Blätter verkauft, seine Früchte sind jedoch weitaus wirksamer. Frage in deiner Apotheke danach!

Es kann sein, dass du auf Mönchspfeffer mit Juckreiz reagierst, deswegen solltest du dich vorsichtig an höhere Dosen herantasten!

Schafgarbe

Von der Schafgarbe werden alle Teile verwendet, die aus der Erde herausschauen, also Blätter, Blüten und Stengel.

Man kann aus frischen Pflanzen einen Frischpflanzensaft pressen oder die Pflanze getrocknet mit kochendem Wasser zu Sud verarbeiten.

Du kannst das Schafgarbenkraut wild auf Wiesen sammeln oder getrocknet in der Apotheke kaufen. Achtung: Sud und Frischsaft können gelbe Flecken auf heller Kleidung verursachen!

Frauenmantel

Das Wort Frauenmantel beschreibt eine ganze Gattung Pflanzen, die sich teils sehr ähnlich sind und traditionell alle bei Frauenleiden eingesetzt werden.

Wie auch Schafgarbe, Mönchspfeffer und Bockshornklee ist der Frauenmantel eine Heilpflanze, deren Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist, nach alter Überlieferung jedoch gut helfen kann.

Diese Naturheilmittel können sehr wirksam sein, wenn dein Körper zu viele Östrogene produzierst. Jede Frau reagiert jedoch anders, daher solltest du ausprobieren, ob und wie die genannten Pflanzen bei dir wirken.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.