Was du noch nicht über Eier wusstest
Eier sind in unserer Ernährung omnipräsent: das Frühstücksei am Sonntag, Rührei zu Mittag, Omelette, Eierpfannkuchen und Co sind beliebte Speisen, die nur aus Ei allein bestehen. Auch als Backzutat ist das Ei beliebt, aber es gibt Dinge über Eier, die du bestimmt noch nicht wusstest:
Wer bestimmt die Farbe vom Ei?
Ob ein Ei braun oder weiß ist, ist kein Zufall.Es kommt auf die Hühnerrasse an! Es gibt viele Hühner, die legen nur weiße Eier. Genauso gibt es auch viele Hühner, die nur braune legen. Und es gibt auch mintgrüne!
Diese werden von einer speziellen Rasse, den Araucana-Hühnern gelegt. Und richtig dunkelbraune „Schoko“- Eier gibt es auch. Die werden von der Rasse „Maran“ gelegt und sehen fast aus, als hätte der Osterhase vorbei geschaut!
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Wie wird das Eigelb gelb?
Die Farbe des Eigelbes ist nicht von der Rasse des Huhns abhängig, sondern vom Futter, das das Huhn gefüttert bekommt! Die gelbe Farbe kommt von den Carotinoiden, das sind dieselben Farbstoffe, die eine Karotte orange färben.
Frisst das Huhn also viel davon, wird das Eigelb gelber. Weil viele Leute denken „je gelber das Eigelb, desto glücklicher das Huhn“ wird dem Hühnerfutter heute dieser Farbstoff einfach beigemischt. In Wirklichkeit sagt die Farbe des Eigelbs nichts über die Haltung des Tieres aus.
Wie dünn ist die Schale?
Rohe Eier sind schon fast sprichwörtlich zerbrechlich. Aber das trifft nicht auf alle zu! Es gibt Hühnerrassen, die von Natur aus dickere Eierschalen produzieren. Enthält das Futter zu wenig Kalzium, dann werden die Eierschalen auch dünner.
Die Dicke der Eierschale variiert zwischen 0,2 – 0,4mm. In der Natur ist es so, dass ein älteres Huhn größere legt, aber dafür nicht mehr Kalzium zur Verfügung hat als für kleinere. Also sind meist die größten Eier die zerbrechlichsten.
In der modernen Eierproduktion werden Hühner aber nicht alt und bekommen genug Kalzium ins Futter, weswegen die Eierschalen alle in etwa gleich dick sind.
Wie viele Eier essen wir durchschnittlich?
Der „Durchschnittsdeutsche” isst pro Jahr 218 Eier. Ganz schön viel! Und jedes Jahr werden es mehr!
Das bedeutet nicht, dass wir fast täglich ein Ei essen, aber in unserer industriell hergestellten Nahrung stecken überall Eier, ohne dass wir es mitbekommen: in Backwaren, Nudeln, Fertiggerichten, Süßspeisen, Getränken…
Legt jedes Huhn jeden Tag ein Ei?
Ein Huhn aus der Massentierhaltung, das man speziell für hohe Legeleistung züchtete, schafft es überdies auf bis zu 320 Eier im Jahr. Das ist sehr viel – fast ein Ei pro Tag. Haushühner legen, je nach Rasse, zwischen 180 und 240 Eier im Jahr.
Ein deutlicher Unterschied! Wird das Huhn älter, legt es weniger. Daher werden Hühner in der Massentierhaltung nie alt – sie werden unproduktiv und geschlachtet.
Vergleichen wir die Legeleistung eines normalen Haushuhns mit dem durchschnittlichen Eierkonsum eines Deutschen, so reicht dann theoretisch ein Huhn pro Kopf aus.
Ist ein Ei aus Bodenhaltung besser?
Geschmacklich kommt es nicht auf die Haltung, sondern auf das Futter an. Früher bekamen viele Hühner in Massentierhaltung Fischmehl gefüttert, das Ei schmeckte nach Fisch.
Seit 2012 ist in der EU keine Käfighaltung mehr erlaubt, sogenannte „Legebatterien“ existieren in der EU nicht mehr. Die Bodenhaltung ist also einer der Nachfolger der Käfighaltung und immer noch eine Massentierhaltung mit allen Nachteilen.
Die artgerechteste Haltung ist die Freilandhaltung, bei der jedem Huhn 4qm Auslauf zur Verfügung stehen muss.
Sind sie ungesund?
Das Ei als Ursache für hohen Cholesterinspiegel im Blut hat keinen guten Ruf. Es ist aber nur der Ruf, der so schlecht ist: ein Ei hat, je nach Größe, 5 bis 7 Gramm Fett. Das entspricht etwa einem Teelöffel Öl.
Im Vergleich zu anderen tierischen Produkten ist das eine geringe Menge an tierischem Fett, eine Bratwurst beispielsweise enthält das Fünffache davon! Eine gesunde, ausgewogene Ernährung darf also auch Eier enthalten, sie sind nicht ungesund. Es kommt, wie immer, auf die Menge an!
Woher kommt mein Ei?
Die Deutschen essen mehr, als ihre Hühner legen können. Daher werden viele, die in Deutschland über die Ladentheke gehen, im Ausland gelegt.
Da die Kennzeichnung der Eier Pflicht ist, kann man auf jeder Verpackung sehen, woher das Ei kommt. Es ist wie bei den Autos: jeder Eierkarton hat sein Kennzeichen. Daran erkennt man das Herkunftsland und die Art der Haltung.
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- Miranda, J. M., Anton, X., Redondo-Valbuena, C., Roca-Saavedra, P., Rodriguez, J. A., Lamas, A., … Cepeda, A. (2015). Egg and egg-derived foods: Effects on human health and use as functional foods. Nutrients. https://doi.org/10.3390/nu7010706
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